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Will die EU zu investieren beginnen?

"Wir werden private Ersparnisse in dringend benötigte Investitionen umwandeln." Dieser Satz der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat für massive Empörung gesorgt. Dabei ist an ihm alles richtig. Bis auf ein einziges Wort. Das aber klingt katastrophal.

Europa braucht tatsächlich dringend eine Kapitalmarktunion. Nur eine solche rundet den von fast allen seit langem für wichtig, gut und notwendig gehaltenen EU-Binnenmarkt ab. Nur ein völlig freier Kapitalmarkt ohne Barrieren und ohne Hürden von 27 verschiedenen nationalen Rechts- und Steuersystemen finanziert Investitionen in ganz Europa dort am besten, wo Investoren und Geldgeber sie am sinnvollsten ansehen. Nur so könnte Europa gleichziehen mit den USA oder China, wo es jeweils nur einen Kapitalmarkt gibt.

Das ist das Wesen dessen, was Banken, Börsen & Co tun: Sie sammeln das Geld der Sparer und vergeben das als Kredit oder Eigenkapital an Unternehmen für neue Investitionen oder an Konsumenten für einen Hausbau. Das soll nun europaweit ohne jedes Hindernis geschehen können. Das ist absolut richtig so. Das hilft Anlegern genauso wie Investoren. Sie haben dadurch einen besseren Vergleich, sie haben Größenvorteile und können Zinsvorteile leichter lukrieren. Und vor allem gibt es mehr Investitionen.

Störend, provozierend an dem Satz der EU-Präsidentin ist einzig das Wort "Wir". Das klingt total nach Planwirtschaft. In einer Planwirtschaft sind es Politiker, die entscheiden, wo investiert wird. Was sie aber – siehe die Pleite aller kommunistischen und sozialistischen Länder – nie können, weil sie immer nur vorgestrigen Trends nachhecheln. Gute Zukunftsoptionen entwickelt immer nur der Markt. Das ist die Summe vieler kreativer, mutiger Unternehmer, die schon durch ihre potenziell riesige Zahl viel eher Chancen sehen und entwickeln können als ein paar Beamte und Politiker. Die auch viel mehr Schweiß und Gehirnschmalz in jede einzelne Investition stecken, während Beamte immer nur die Intention haben, nur ja keinen Fehler zu begehen, nur nicht kritisierbar zu werden. Das ist ihre einzige Sorge, während Unternehmer immer ganz persönlich involviert sind.

Beamte und Politiker sind nie imstande, Dinge wie Google, Facebook, Amazon, wie wiederverwertbare Raketen oder neue Luxusartikel zu entwickeln. 

Die EU hat einzig die Aufgabe, einen europaweiten Kapitalmarkt, frei von allen Regulierungen, zu ermöglichen. Das "Wir" von vdL war daher hoffentlich nur ein der Eitelkeit geschuldeter Versprecher, weil Politiker sich halt immer wichtig machen wollen. Sollte es aber ernst gemeint sein, wird das Ganze ein Riesenflop.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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