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Das Genie, Jesus Christus, Amerika und Österreich

Bei allem Respekt vor der klassischen Wissenschaft: Jener Erfinder, der wie kein anderer Zeitgenosse wissenschaftlichen und erfinderischen Leistungen zur Realisierung und immer neuen Triumphen verholfen hat, ist Unternehmer und lehrt an keiner Universität. Jetzt ist dieser Elon Musk auch noch der mächtigste Mann der Vereinigten Staaten nach Donald Trump geworden. Er hat in dessen Auftrag begonnen, die amerikanische Staatsverwaltung ordentlich auf den Kopf zu stellen, um sie und ihre Ausgaben zu reduzieren. Ganz ähnlich hat Musk schon bei Twitter/X eindrucksvolle Erfolge erzielt (wenn auch unter Inkaufnahme des unendlich tragischen Verlusts einiger großer Helden des rotgrünen Kampfjournalismus wie Armin Wolf, die sich unter großem Trommelwirbel und mit wenigen Gefolgsleuten von Twitter getrennt haben). Musks Einspartruppe hat nun auch die Gewerkschaften und Beamten in Panik versetzt. Sie protestieren heftig gegen deren Tätigkeit und setzen dazu alle möglichen Verschwörungstheorien in die Welt. Ganz unberührt von diesem Aufregungsssturm hat ein Team Musks jedoch in den letzten Wochen in einem ganz anderen Sektor, bei der Reaktivierung Querschnittsgelähmter, eine wirkliche Sensationserfindung geschafft. Die aber bezeichnenderweise von den meisten Medien ignoriert wird. 

Der Kern dieser Sensation in einem Satz: In Amerika ist in den letzten Monaten drei nach Unfällen komplett gelähmten Menschen vom Musk-Unternehmen "Neuralink" ein Chip ins Gehirn implantiert worden, mit dem die Patienten nur durch ihre Gedanken (und intensives Training) einen Computer bedienen können. Sie haben damit ein Stück an Lebensqualität zurückgewonnen.

Musk eckt wie alle genialen und exzentrischen Menschen immer wieder an und ist immer wieder angefeindet worden (auch schon vor seinem Gang in die Politik). Mit der Summe seiner Erfindungen ist er aber heute schon in eine Reihe mit Johannes Gutenberg zu stellen, dem Vater des Buchdrucks, oder mit James Watt, dem wichtigsten Entwickler der Dampfmaschine, oder mit Thomas Edison, dem Erfinder unter anderem der Glühlampe. Edison hat, ähnlich wie heute Musk, nicht alleine gearbeitet, sondern mit einem großen Team. Schon Edison war so wie Musk nicht nur Erfinder, sondern zugleich auch Unternehmer.

Die Rolle des Erfinders ist im 21. Jahrhundert untrennbar mit der eines Unternehmers verbunden. Die Story vom genialen Düsentrieb, der im Alleingang die tollsten Dinge erfindet, war nie falscher als heute, wo auch die größten Genies unternehmerisch organisierte Teams brauchen, für die sie auch die besten Köpfe zusammensuchen müssen (ohne durch irgendwelche woken Quoten behindert zu werden). Das ist an sich schon eine große Herausforderung, auch wenn Genies leichter zueinander finden als zu langweiligen Erbsenzählern. Und jedenfalls ist ein Unternehmer jemand, der bereit ist, bestimmte Risken einzugehen.

Inzwischen arbeitet das Musk-Team Neuralink bereits am nächsten Schritt: Sie wollen Querschnittgelähmten unterhalb des Verletzungspunktes einen weiteren Chip einsetzen, sodass diese auch wieder Hände und Beine bewegen können. Wobei die beiden Chips, der eine im Hirn, der andere im Rücken, gleichsam die unterbrochenen Nervenleitungen überbrücken werden. Noch ist es nicht soweit. Aber das allergrößte Hindernis zum historischen Ziel scheint mit dem Chip im Hirn genommen, dass Lahme wieder gehen können.

Nun ist Musk gewiss kein Jesus Christus. Musk kann auch an der grundlegenden Conditio humana, an der Unvermeidlichkeit des irdischen Todes und des Leides natürlich nichts ändern. Aber er hat  zweifellos der Menschheit viel Fortschritt gebracht – bei aller Exzentrik, oder vielleicht gerade wegen ihr. Umso verblüffender ist es, auf wie viel Hass, Verachtung und Widerstand Elon Musk bei vielen etablierten Strukturen und Zeitgenossen stößt – vor allem seit er, der einst (vor allem wegen der Entwicklung der ersten marktreifen E-Autos) Liebkind der Linken gewesen ist, heute eng mit Donald Trump kooperiert.

In dessen Fahrwasser ist Musk vor allem dadurch geraten, dass er erkannt hat, wie wichtig Meinungsfreiheit für jeden Fortschritt in Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft ist, und dass nur Trump für diese Freiheit kämpft. Damit ist Musk in Konflikt mit der immer enger gewordenen linken Zensur und dem Meinungsterror der Political correctness geraten. Diese ist längst von der Ebene von Höflichkeitsregeln zu einer mächtigen Maschine vieler etablierter Interessen geworden, und wird vor allem von den Institutionen der EU befeuert.

All dieser Neid und dieser Hass können aber nichts am Gewicht der Leistungen des Elon Musk reduzieren. Diese in ein paar Stichwörtern zu seinen wichtigsten Unternehmen:

SpaceX entwickelt seit 2017 wiederverwendbare Raketen und hat damit die Weltraumfahrt dramatisch billiger gemacht. SpaceX baute eine landbare und wiederverwendbare Falcon-9-Raketenstufe. Das reduzierte die Kosten für Weltraumfahrten drastisch. Im Oktober 2024 kehrte eine Starship-Antriebsstufe erfolgreich an den Startturm zurück und konnte wiederverwendet werden, statt im Weltraum zu verglühen, irgendwo auf die Erde zu stürzen oder als Schrott rund um diese zu kreisen.

Starlink ermöglicht über ein Netz von Satelliten heute selbst für die entlegensten Weltgegenden schnelles Internet. Nur deswegen konnte die Ukraine die ersten Kriegsjahre überstehen, weil den Russen nicht die geplante Lahmlegung der ukrainischen Kommunikation geglückt ist.

Tesla ist der weltweit führende Elektroautohersteller geworden.

SolarCity ist in Kooperation mit Tesla führend im Bereich erneuerbarer Energien.

The Boring Company entwickelt unterirdische Transportsysteme.

PayPal: Bei diesem Online-Bezahlsystem war Musk in der Vorlaufphase (über X.com) beteiligt.

OpenAI: Auch an diesem Unternehmen aus der global faszinierenden Welt der Künstlichen Intelligenz war Musk in der entscheidenden Gründungsphase beteiligt gewesen.

Und last not least gehört Musk das erwähnte Unternehmen Neuralink, das an der Verbindung von menschlichem Gehirn und Computern arbeitet.

Musk ist aber nicht deswegen ins Zentrum der medialen Aufmerksamkeit geraten.  Die meisten Mainstreammedien haben den Sensationserfolg für Gelähmte bisher sogar ganz ignoriert. Der jüngste Aufregersturm ist vielmehr einer im üblichen Wasserglas: Es geht – natürlich – um Trump. Musk hat mit seinem Team vom amerikanischen Präsidenten den Auftrag bekommen, den amerikanischen Staatsapparat zu durchleuchten und auf Einsparungen und Effizienzen zu durchsuchen, sowohl beim Personal wie auch bei allen Zahlungsströmen. Seither zittern nicht nur zahlreiche Behörden, ob sich am Ende ihre Irrelevanz herausstellen wird. Ebenso zittern viele Subventionsempfänger von Steuergeld, weil viele Subventionen Unsinnigkeiten fördern.

Sie alle versuchen nun zusammen mit den bisher für die Geldverteilung verantwortlichen Beamten und den linken Mainstreammedien, einen gewaltigen Proteststurm dagegen anzublasen. Sie gehen dabei mit den üblichen Beamtenargumenten vor: Darf Musk das überhaupt? Sind das nicht alles geheime Geschäfte, denen er da jetzt nachgeht? Versteht er überhaupt, was und wie wir da arbeiten, wo wir doch hochgradige Experten sind?

Das erinnert massiv an den seit Jahrzehnten und bis heute erfolgreichen Widerstand der österreichischen Bundesländer gegen eine Transparenzdatenbank, in die alle Zahlungen an Unternehmen einzubuchen sind. Die Länder wollen auf keinen Fall, dass jemand erfährt, wie und wohin sie da überall Gelder verschieben, selbst wenn dadurch zweifellos Steuergeld verschwendet wird, selbst wenn dadurch manche doppelt kassiert haben. Deshalb haben sie bis heute das Entstehen einer Transparenzdatenbank verhindert.

Zurück zu den aufsehenerregenden Fortschritten im Schnittfeld zwischen menschlichem Gehirn und Computern in einem anderem Zusammenhang. Durch Zufall hatte ich gestern ein längeres Gespräch mit einem österreichischen Wissenschaftler auf Heimaturlaub, einem Neuromathematiker, der in Harvard an der medizinischen Fakultät genau in diesem thematischen Schnittfeld ein spannendes Labor leitet. Er will aus familiären Gründen aber jetzt zurück nach Europa. Er hatte dazu auch ein nettes Gespräch mit dem ISTA in Klosterneuburg/Gugging, das unter Schwarz-Blau-1 einst genau mit dem Auftrag gegründet worden ist, solchen Forschern eine Plattform zu bieten, in Österreich zu arbeiten. Aus Gugging hat der Gehirn-Computer-Spezialist aber die typisch österreichische Antwort erhalten: Er sei leider überqualifiziert, weil er schon Professor sei. Jetzt wird er anderswo hin gehen.

Ich brauche seit diesem Gespräch keine Erklärung mehr, warum es mit der österreichischen Wissenschaft immer weiter bergab geht.

PS: Noch ein Satz zur Reaktivierung von Querschnittsgelähmten: In der üblichen Hysterie linker Bedenkenträger wird in Amerika Trump kritisiert, weil durch diese Chips vielleicht auch Gedanken mitgelesen werden können. Theoretisch vielleicht – aber im wirklichen Leben kann man gar nicht sagen, wie wurscht diese Bedenken den Gelähmten sind, wenn sie im Gegenzug ein Stück ihres Lebens zurückgewinnen.

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