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Milei ist nicht Trump

Am Beginn des Jahres 2024 war der Amtsantritt von Javier Milei als argentinischer Präsident die aufsehenerregendste Entwicklung in der demokratischen Welt. Am Ende desselben Jahres war es die Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident. Beide scheinen einander nicht nur durch eigenartige Haarpracht zu gleichen. Sie schätzen einander auch sehr. Milei war nach Trumps Wahlsieg als erstes ausländisches Staatsoberhaupt bei einem Jubelfest des US-Republikaners. Er rühmte diesen auch als "Verbündeten im Kampf gegen das System des Kommunismus".

Jedoch: So sehr Milei und Trump in einen Topf geworfen werden, so sehr haben die beiden Präsidenten doch völlig konträre Pläne. Milei ist überzeugt, dass ein freier und offener Welthandel den Interessen seines Landes am besten dient. Trump hingegen glaubt das exakte Gegenteil: Er will mit radikal erhöhten Zöllen die USA vom Welthandel abschirmen und so den Interessen seines Landes dienen.

Es kann kein Zweifel bestehen: Das Rezept Mileis ist richtig und das von Trump falsch. Denn höhere Zölle dienen lediglich den Interessen einiger konkurrenzschwacher Betriebe, jagen aber die amerikanische Inflation dramatisch in die Höhe. Es hat ja einen Grund, warum amerikanische Konsumenten heute zu Importwaren greifen. Diese sind billiger oder besser – oder werden in Amerika gar nicht (mehr) erzeugt.

Die Konsumenten müssen daher nach Trumps Zollerhöhungen entweder zu den teureren US-Produkten greifen oder die höheren Zölle für europäische oder chinesische Importware zahlen. Das treibt die amerikanische Inflation logischerweise steil in die Höhe – und wird dennoch der eigenen Industrie nicht viel helfen. Denn auf allen Drittmärkten werden ihre Produkte weiterhin als teurer oder schlechter liegen bleiben. Auf diesen Märkten außerhalb der USA wird vielmehr sogar ein massiver Preisdruck entstehen, bei dem die US-Produzenten noch mehr unter die Räder kommen, da die internationalen Erzeuger die für den amerikanischen Markt vorgesehenen Produktionskapazitäten nun dem Rest der Welt mit Preisnachlässen widmen werden.

Und noch ein riesiger Unterschied: Milei hat mit seiner metaphorischen Motorsäge die Defizite im Staatsbudget radikal und erfolgreich – wenn auch schmerzhaft für viele Tausende entlassene Beamte – beschnitten. Trump hingegen hat in seiner ersten Amtszeit ein gewaltiges Budgetdefizit produziert.

Es ist daher mehr kühn als logisch, zwischen Milei und Trump ein Ist-gleich-Zeichen zu setzen.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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