Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Seit Wochen häufen sich die Schreckensbotschaften von Massenentlassungen und Existenzkrisen bei großen wie kleinen Unternehmen, vom Automobilzulieferer bis zur Handelskette. Die Immobilienpreise bewegen sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten deutlich nach unten. Österreich steckt in der längsten Rezession der Nachkriegsgeschichte. Die gebetsmühlenartigen Behauptungen, dass "Managementfehler" oder einstige Gewinnausschüttungen angeblich die Hauptursachen wären, reichen nur noch für das Geschwurbel von Gewerkschafts-Presseaussendungen.
Es ist hingegen ziemlich erstaunlich, wie wenig klar in Medien und Öffentlichkeit die wichtigsten Ursachen beim Namen genannt werden. Diese reichen von der Tatsache, dass die massive Subventionierung des Imports chinesischer Elektroautos (um das "Klima" zu retten) die wichtigste deutsche Industrie und damit auch ihre österreichischen Zulieferer kaputt geschossen hat, über die Wahnsinnigkeiten von Lieferkettengesetzen, die Bekämpfung fast aller traditionellen Energieproduktionsformen und ihre Ersetzung durch wetterabhängige und unzuverlässige Alternativen bis hin zu unendlich vielen Berichtspflichten, die bürokratisch belegen, woher denn das verwendete Holz kommt, und ob man eh freundlich genug zu sexuellen, ethnischen oder religiösen Minderheiten ist.
Eine noch wichtigere Ursache wird mit dem Wort "Wettbewerbsfähigkeit" getarnt: Das sind vor allem die zu hohen Löhne. Jahrelang haben die Gewerkschafter nur gelacht, wenn die Industrie vor den Folgen zu hoher Abschlüsse gewarnt hat. Inzwischen ist es aber eindeutig. Inzwischen bieten immer mehr vernünftige Betriebsräte sogar selber Lohnkürzungen an, um ihr Unternehmen zu retten. Die Gewerkschaftsverbände selbst sind dazu freilich nicht bereit. Sie fürchten nur um eines: um ihre Mitgliederzahlen. Sie schwätzen daher weiter davon, dass der Konsum über Lohnerhöhungen angekurbelt werden müsse, – und ignorieren dabei, dass jeder zusätzliche Konsum-Euro zu fast zwei Dritteln in den Import, also Richtung Asien und Umgebung fließt.
Drittens aber war die Krise vorhersehbar, gewollt und – unvermeidlich. Denn sie wurde durch die hohen Zinsen ausgelöst. Diese waren notwendig, um die Inflation nach der langen Phase viel zu billigen Geldes wieder herunterzubringen. Jene (populäre!) Phase war der eigentliche Fehler, vor dem auch an dieser Stelle oft gewarnt worden ist. Dies Zinsen wurden niedrig gehalten, um das süße Leben am Mittelmeer zu verlängern, und um die viel zu üppigen Covid- und Energiepreis-Hilfen zu finanzieren.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".