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Wen wir anstelle der Syrer und Afghanen holen sollten

Österreichs dramatische Überalterung und der wachsende Mangel an Fachkräften veranlassen manche, vor allem Linke, gerne zur Wunschvorstellung, dass die Invasion durch die illegalen Einwanderer eine geradezu ideale Lösung geschaffen habe, um die in Österreich lebenden Menschen im Schnitt jünger zu halten, und um die fehlenden Arbeitskräfte ins Land zu schaffen. Das ist genauso falsch, illusorisch und dumm wie auf der anderen Seite der Traum von einer "Festung". Denn auch dieser Traum bedeutet genauso einen Rückfall ins Mittelalter, wie er durch die kulturelle Prägung der nach Europa strömenden Millionen garantiert ist. Zwischen diesen beiden gefährlichen Polen zeigt nun eine Studie einen interessanten Ausweg, der leider in Österreich noch überhaupt nicht zur Kenntnis genommen worden ist.

Selbstverständlich kann dieser Ausweg nur als vierter Pfeiler neben den drei anderen großen Notwendigkeiten funktionieren, die hier schon mehrmals vorgestellt worden sind:

  1. Die erste unbestreitbare Notwendigkeit besteht darin, entsprechend der imposanten Steigerung der Lebenserwartung, und entsprechend dem Unterlassen der Produktion ausreichender Kinderzahlen durch die Babyboomer-Generation das Pensionsantrittsalter von rund 60 auf – leider – notwendige rund 70 Jahre zu erhöhen.
  2. Die zweite Notwendigkeit ist die Aufgabe, durch ein konsequentes Erziehungs- und Bildungs-System die – leider – schon in bedrohlicher Überzahl ins Land geströmten, aber mittelalterlich geprägten Asiaten und Afrikanern wenigstens zum Teil in positive Teile einer modernen Gesellschaft umzuformen oder sonst zurückzuführen.
  3. Die dritte Notwendigkeit besteht in einem völlig geänderten Umgang mit den durch eine wahnwitzige Judikatur des EU-Gerichtshofs zu Zehntausenden in Österreich Gratisstudien absolvierenden Studenten aus anderen EU-Ländern. Diese leisten nach dem Studium meist keinen Beitrag für Österreich, sondern kehren in ihre Heimat, meist Deutschland, zurück. Eine Änderung des Umgangs mit ihnen geht der EU wegen aber – leider – nur dann, wenn man die Bedingungen in gleicher Weise auch für Österreicher neu ordnet. Das ginge entweder dadurch, dass man für alle das Studium kostenpflichtig macht, was freilich bei rund 500.000 Euro für die Ausbildung eines einzigen Mediziners nur über sehr langfristige Kredite möglich wäre, die dann nach Erwerb eines akademischen Titels abzustottern wären. Das ginge sozialer und gezielter dadurch, dass man in allen Mangelberufen die Studenten (welcher Staatsbürgerschaft immer) verpflichtet, etwa zehn Jahre in Österreich berufstätig und steuerzahlend zu sein – oder alternativ eben die Ausbildung rückzuzahlen (wobei es gewiss Ausnahmen für Berufungen an ausländische Unis geben muss).

Der vierte Pfeiler muss aber auch in einer Einladung an wirkliche Fachkräfte aus dem Ausland bestehen. Das ist etwas ganz anderes als die Aufnahme der vielen illegal einmarschierenden Analphabeten, die primär der Sozialleistungen wegen kommen. Wo aber gibt es Universitäts-Absolventen, die gerne nach Österreich kommen? Die diesbezüglichen offiziellen Suchen Österreichs im Ausland waren ja bisher keineswegs sonderlich erfolgreich. Man hat vor allem in Süd- und Südostasien gesucht.

Da eröffnet eine in der britischen Zeitschrift "Economist" veröffentlichte Studie ganz neue Perspektiven. Denn sie verweist auf andere, hoch interessante Länder, an die man bisher überhaupt nicht gedacht hat, in denen aber bei Universitätsabsolventen großes Interesse besteht, nach Österreich zu kommen. Diese Studie basierte auf einer riesigen weltweiten Gallup-Untersuchung, bei der ausschließlich Hochschulabsolventen befragt wurden. Diese hatten anzugeben, wohin sie gehen würden, wenn sie das ohne irgendwelche Restriktionen tun könnten. Da liegen – wenig überraschend – Kanada, Australien oder die USA als global erträumte Zielländer an der Spitze. Diese haben ja den Vorteil einer globalen Sprache. In Relation zur eigenen Größe ist das ebenfalls englischsprachige Neuseeland Spitzenreiter an Attraktivität. Aber auch Deutschland, Spanien, die Schweiz und Frankreich sind begehrt.

Überraschend gut sieht es aber auch für Österreich aus: Die gewaltige Zahl von 963.000 Hochschulabsolventen aus aller Welt nannten die Alpenrepublik als erwünschtes Zielland, während umgekehrt 129.000 österreichische Akademiker gerne ins Ausland gehen würden (am meisten nach Kanada). Immer wie gesagt, unter der Annahme, dass sich die Hochschulabsolventen ihre neue Heimat total frei aussuchen könnten.

Noch interessanter aber ist die Untersuchung, aus welchen Ländern besonders viele Akademiker nach Österreich kommen würden. Die sich dabei ergebende Reihenfolge ist absolut sensationell. Die fünf Spitzenreiter heißen: Iran, Großbritannien, Japan, Ungarn, Polen. Darunter ist also kein einziges Problemland.

Das sind, salopp gesagt, vielmehr alles kulturell sehr interessante Herkunftsländer, für die sich Österreich viel mehr öffnen sollte. Auch Iran ist eindeutig als solches Land einzuordnen, obwohl es das einzige islamische Land auf dieser Liste ist. Denn erstens stellen die Perser in der islamischen Welt eine eindeutige Elite dar. Zweitens hat es in Schah-Zeiten sogar eine besonders enge Verbindung des Landes nach Österreich gegeben. Drittens steht im Iran die ganze akademische Welt und Studentenschaft in erbitterter Opposition zur dumpfen Mullah-Herrschaft und träumt vom Westen; von ihnen würde wohl keine einzige Frau bei der Übersiedlung nach Österreich ein Kopftuch oder Ähnliches tragen. Und viertens ist es alles andere als ein Zufall, dass  Menschen aus Iran jetzt schon die weitaus größte Gruppe unter den Erwachsenen bilden, die sich in den nächsten Wochen in Wien taufen lassen.

Noch überraschender und ebenso positiv ist es, Großbritannien an der zweiten Stelle zu finden. Der Wanderungsdrang der britischen Akademiker lässt sich einerseits als Folge des Brexits erklären, der gewisse Isolationsgefühle ausgelöst hat. Das hängt andererseits aber zweifellos auch mit der Attraktivität Österreichs als Ski- und Bergland und vor allem als kultureller Magnet zusammen. Die Kultur erklärt zweifellos auch das Interesse aus Japan. Weniger überraschend ist – schon vor dem Hintergrund der Nähe und Geschichte – das Interesse mitteleuropäischer Nachbarn, nach Österreich zu gehen.

Die Gallup-Studie ermöglicht aber auch einen Vergleich mit den akademischen Migrationswünschen zehn Jahre davor. Damals wollten nicht einmal halb so viele Akademiker nach Österreich ziehen (424.000) wie heute. Und damals standen nur Europäer an der Spitze der Interessentenliste: Das waren damals Akademiker aus Italien (zweifellos etliche Südtiroler darunter), Frankreich, Deutschland, Serbien, Ungarn. Aber auch noch deutlich weniger österreichische Uni-Absolventen, nämlich 70.000, träumten damals vom Ausland.

Was folgt aus all dem? Vor allem eines: Wäre Österreich klug, dann würden seine Politik, Wirtschaft und Forschungsszene ganz spezifisch und konzentriert um britische und iranische Akademiker kämpfen, würden dafür sorgen, dass zumindest von österreichischer Seite wirklich alle Hindernisse für sie total beseitigt werden.

Wir brauchen sie. Mehr als die afghanischen, syrischen, tschetschenischen, somalischen Analphabeten, die uns die Linksparteien, Angela Merkel und naive wie bösartige Richter hereingeholt haben.

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