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Schwarz, Rot und Pink suchen verzweifelt nach Ideen, wo sie ihrer geplanten Koalition angesichts leerer und schwer überschuldeter Staatskassen irgendeinen Sinn geben können, der nicht in neuen teuren Wohltaten besteht. Dieser Sinn müsste aber in mehr bestehen als in einem verzweifelten: "Wir schließen uns trotz unserer eigentlich unvereinbaren Gegensätze zum einzigen Zweck zusammen, um Kickl draußen zu halten (sowie um – siehe Neos – endlich die ersehnten Privilegien eines Ministeramts genießen zu dürfen, beziehungsweise um das – siehe SPÖ – wieder zu dürfen, beziehungsweise – siehe ÖVP – um das Kanzleramt behalten zu dürfen)."
Bisher ist ja nur diese verzweifelte Botschaft bei den Wählern angekommen. Das hat umgekehrt seit(!) der Wahl der FPÖ bereits den größten Zuwachs an Zuspruch bei Umfragen nach der Selbstverstümmelung der SPÖ in der Dreischlacht Babler-Doskozil-Rendi gebracht. Die benötigten neuen Ideen sind freilich rar, weil sie nichts kosten dürfen und doch einen Aufbruch vermitteln sollen. Aber es gibt sie.
74 spannende Ideen von der Pensions- bis zur Migrationsreform habe ich im Tagebuch bereits zusammengestellt. Eine ganz besonders hell aufleuchtende Idee wäre aber auch im Bereich der Präsenzdienstpflicht, also vom Wehr- bis zum Zivildienst, zu finden. Sie müsste aus folgenden zentralen Elementen bestehen:
Sollten die Parteien sich auf diese vier Grundsätze einigen und alle Details dazu regeln können, so gäbe es zwar eine heftig aufbrausende Diskussion, aber wenn sie stark und motivierend argumentieren, dann würden sie zweifellos massive Zustimmung ernten. Und auch die FPÖ täte sich schwer mit Polemik, will sie nicht den Beweis liefern, dass sie eine linksradikale Partei geworden ist.
Mit einer solchen klugen Gesamtkonstruktion könnte eine neue Koalition gleich mehrere ganz zentrale Aufgaben erfüllen (und sich damit auch selbst einen echten Sinn geben):
Dabei kann es sicher nur um solche Ausbildungen gehen, wo ein gesellschaftlicher Bedarf besteht. Dabei sollte auch die Möglichkeit einer längeren Selbstverpflichtung bestehen, um Ausbildungen auch abschließen zu können. Das Bundesheer und die Polizei locken schon jetzt – in legitimem Eigeninteresse – zum Teil mit solchen Ausbildungen, ebenso wie das die Gemeinde Wien tut, um den Bedarf an Kindergärtnern zu decken.
Die routinemäßig erwartbaren Aufschreie von Berufsfeministinnen sollte eine mutige Regierung ignorieren. Denn diese übertönen mit Lautstärke oft das Fehlen der Relevanz ihrer Positionen für andere Frauen. Solange sich die heutige selbst ernannte, aber in Medien starke Frauenbewegung auf skurrile Gehaltsvergleiche, auf die Besetzung von Aufsichtsratsposten und auf die Diskriminierung aller Männer als potentielle Mörder konzentriert, solange wird ein sinnvoller Dialog mit ihr ohnedies nicht möglich sein (den hat übrigens auch Donald Trump keineswegs versucht und dennoch – oder gerade deshalb – hat er ein exzellentes Wahlergebnis bei Frauen erzielt).
Eine mutige Koalition sollte aber in vier anderen Bereichen den wirklichen Interessen der Mehrheit der Frauen entgegenkommen (auch wenn sich da jeweils andere Männergruppen ärgern):
Aber freilich: Die wirklichen Interessen und Probleme von Frauen waren noch nie Themen der feministischen Politfrauen.