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"It`s the economy, stupid". Die Wirtschaft dominiert unabhängig von zwei Kriegen in der Welt, von der Migrationsfrage und von Trumps zuletzt auffallender Erschöpfung das Ende des amerikanischen Wahlkampfes. Sie tut dies jedoch in sehr verwirrender Art: Während sich alle harten ökonomischen Indikatoren für die Amerikaner in dramatischem Kontrast zur Lage in Europa, speziell Deutschland und Österreich, sehr gut entwickeln (was positiv für Kamala Harris sein müsste), ist die erhobene Stimmung eher niedergeschlagen (was Donald Trump hilft).
Im Lager von Harris hofft man, dass sich doch noch rechtzeitig die Fakten und die reale Entwicklung des persönlichen Wohlstandes auf die Wahlabsichten der Wähler durchschlagen.
Dennoch ist die Stimmung der Amerikaner kaum besser geworden. Das zeigt sich etwa daran, dass eine klare Mehrheit von ihnen glaubt, dass es ihnen 2020, als sie Trump abgewählt hatten, besser gegangen sei. Offenbar zeigt die regelmäßige Behauptung Trumps, dass dem tatsächlich so wäre, ihre Wirkung. Er schafft es aber auch, für viele auszustrahlen, dass seine Wahl besser für die Zukunft der Wirtschaft sei.
Das wird durch die Tatsache psychologisch unterstützt, dass die große Mehrheit der glamourösesten Bosse der amerikanischen Wirtschaft sich mehr oder weniger deutlich hinter Trump gestellt hat:
Nüchterne Beobachter sehen freilich bei der Wirtschaftspolitik beider Kandidaten schwarz: Denn die Pläne beider drohen die jetzt schon über abenteuerliche 120 Prozent des BIP liegende US-Staatsverschuldung noch weiter in die Höhe zu katapultieren. Die Pläne Trumps noch mehr als die von Harris. Wird die Welt trotzdem dauerhaft nach US-Bonds greifen?
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".