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Nach drei schönen Wochen in drei unterschiedlichen anderen Bundesländern wird das Tagebuch nun wieder von Wien aus geschrieben. Ich will nun niemanden mit Urlaubserinnerungen langweilen, nur einige wenige Beobachtungen teilen, die zeigen, wie vor allem die Kluft zwischen Wien, zwischen den Städten und den besuchten ländlichen Regionen immer tiefer geworden ist. Was vor allem dadurch auffällt, dass zum Unterschied von Wien & Co große Gebiete der Republik ihre österreichische Identität behalten haben können.
Weder in der Südoststeiermark (mit Ausnahme eines zweistündigen Stopps in Graz) noch im Kärntner Gailtal habe ich auch nur einen einzigen Menschen getroffen, der in die große Gruppe jener Migranten gehören könnte, die in immer dichterer Anzahl Wien und andere Städte zu dominieren begonnen haben. Kein Kopftuch, keine Araber, keine Afrikaner, keine Türken. Das Leben und die Menschen dort sind auch heute noch so, wie es für viele Städter nur noch ferne Kindheitserinnerungen sind. Man fühlt sich inmitten lauter freundlicher Menschen sofort daheim. Mehr als in der eigenen Heimatstadt Wien.
In einer großen steirischen Therme haben wir keinen jener jugendlichen Migranten-Typen gesehen, die in Wien und etlichen anderen Städten Schwimmbadbesuche nur noch schwer erträglich und für jüngere Frauen ohne Begleitung fast unmöglich machen. Dabei fanden sich auf den Parkplätzen vor der Therme viele Autos mit Wiener oder Grazer Kennzeichen, also genau solche Kennzeichen, wie sie zu Hauf auch um die städtischen Problembäder stehen. Aber ganz offenbar sind mit diesen Autos zu den Thermen ganz andere Fahrgäste gekommen als etwa in den Fahrzeugen rund um die Wiener Bäder.
Die Gründe für diesen Unterschied lassen sich leicht erklären: Ein Thermenbesuch ist um ein Vielfaches teurer (aber auch schöner) als der eines der öffentlich subventionierten städtischen Schwimmbäder. Das zeigt: Da die Politik, nicht zuletzt unter dem Druck linker Richter und des diesbezüglichen Versagens der Europäischen Union, die Migration aus dem islamischen und afrikanischen Raum nicht verhindern oder zumindest stoppen – geschweige denn rückgängig machen – hat können, entwickeln sich andere Formen, wie sich die autochthonen Österreicher zu schützen versuchen: Das sind insbesondere soziale Mauern, das ist die Flucht in teure Institutionen, wie Thermen, wie Privatschulen, wie Übersiedlung in teure Wohnviertel. In anderen Staaten haben sich jene Bürger, die es sich leisten können, sogar schon in abgesperrte und streng bewachte Wohnsiedlungen zurückgezogen, in die man nur nach strenger Einlasskontrolle hineinkommt.
Ob diese massive Zunahme sozialer Segregation jene Entwicklung gewesen ist, welche die grün-roten Immigrationsbefürworter angestrebt haben?
Im Kärntner Gailtal wiederum ist die österreichische, die Kärntner Identität dadurch bewahrt worden, dass es eine der ärmsten Gegenden des Landes ist, wo es auch keine Städte gibt, in denen sich ethnische Gruppierungen zusammenschließen können.
Einen anderen Eindruck hat der Besuch im Salzburger Pinzgau gemacht: Da trifft man von den Krimmler Wasserfällen bis Zell am See durchaus auf Moslems. Aber das sind ganz andere Araber, als man sie von Favoriten bis in die Brigittenau kennt: Hierher zieht es betuchte Moslems aus den Golfstaaten während der in ihrer Heimat sehr heißen Sommermonate. Sie zwingen ihre Frauen zwar auch in islamische Verhüllungen. Diese unterscheiden sich durch betont modische, westlich wirkende Gestaltung aber in vielerlei Hinsicht von den schwarzen Säcken, die man oft schon dominierend in den migrantisch beherrschten Stadtvierteln sieht.
Was noch viel überraschender ist: Im Pinzgau ist man in diesem Sommer auch sehr vielen orthodoxen, also an ihrer Kleidung erkennbaren jüdischen Familien begegnet, die hier ebenfalls Urlaub machen (oder die der lodernden Kriegsgefahr während der Sommermonate zu entgehen versucht haben). Und anscheinend haben sich diese zwei so unterschiedlichen Touristengruppen durchaus vertragen. Es ist jedenfalls kein Exekutiv-Aufwand zu erkennen gewesen, um da irgendwen auseinanderzuhalten, um arabisch-jüdische Konflikte zu verhindern. Und es ist auch sonst kein einziger Zwischenfall bekannt geworden, dass es in Touristenzentren zwischen gläubigen Juden und gläubigen Moslems der Oberschicht zu Reibereien gekommen wäre. Also auch nicht während der bangen Monate von Gaza-Konflikt und Kriegsgefahr.
Auf manchen Ebenen geht es also doch. Auf manchen Ebenen haben die Hassprediger keine Chance.
Damit haben wir ein neues Indiz, dass wir uns von den türkischen Gastarbeitern angefangen bis zu den syrisch-pakistanisch-afghanisch-tschetschenisch-somalischen "Flüchtlingen" vielleicht nicht gerade den für Österreich hilfreichsten Teil der Menschen aus jenem Raum hereingeholt haben.