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E-Scooter: der alltägliche Terror

Eine Stadt nach der anderen verbietet das Vermieten von sogenannten E-Scootern, also elektrischen Tretrollern. Sie sind der weitaus unfallgefährlichste Teil des gesamten Verkehrs. Sie sind eine besondere Bedrohung für die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Nur in Wien und den anderen österreichischen Städten gibt es nicht einmal den Hauch einer kritischen Diskussion über die E-Scooter. Sie gelten als heilige Kuh der grünen Staatsreligion.

Dabei ist nicht einmal sicher, ob sie nach Abzug ihres Stromverbrauchs überhaupt einen positiven Beitrag zur Reduktion der als Staatsfeind Nummer eins geltenden CO2-Emissionen leisten. Denn das würden sie nur dann, würde der überwiegende Teil der Roller-Lenker sonst mit dem Auto fahren. Das ist jedoch dann nicht der Fall, wenn der überwiegende Teil sonst mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs wäre. Das ist schon gar nicht der Fall, wenn die billig zu mietenden Roller nur als Spaß- und Vergnügungsmittel verwendet werden, so wie man etwa halt im Prater – deutlich teurer – in ein dortiges Fahrwerk einsteigt, um seine Hetz zu haben. Angesichts zahlloser Beobachtungen, bei denen man vor allem migrantische Jugendliche, oft zu zweit, spaßorientiert herumkurven sieht, deutet nichts auf den von Grün & Co behaupteten Beitrag zur Planetenrettung.

Wegen der rasant gestiegenen Unfallgefahr wird anderswo immer öfter das Vermieten von E-Scootern verboten. Eine wahrscheinlich unvollständige Sammlung: 

  • Verboten wurde es etwa zuletzt in der australischen Großstadt Melbourne.
  • So auch in der italienischen Metropole Mailand.
  • So in Paris.
  • So nächtens in Oslo.
  • So sind sie im Fahrradland Niederlande sogar überall verboten.
  • Dasselbe gilt in ganz Großbritannien.
  • Dazu kommen vielerorts Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Verbote für bestimmte Straßenzüge oder Verbote, sie in öffentlichen Verkehrsmitteln mitzunehmen.

In Wien&Co ist von all dem nichts zu merken. Hier gelten ja Roller- und Radfahrer als höhere Wesen. Das zu sein glauben sie im Übrigen auch selber, wie man etwa am Verhalten der Radfahrer oder Rollerfahrer insbesondere dort sehen kann, wo ihnen Fußgänger im Weg sind. Das gilt insbesondere auf dem Radweg der Wiener Ringstraße und noch schlimmer auf allen Wegen, die von einer wahnwitzigen Gemeinde für die gemeinsame Nutzung von Fußgängern und Radfahrern beschildert worden sind. Diese Fehlentwicklung ist kein Wunder in der Gemeinde Wien, in der sich ununterbrochen aus Steuermitteln bezahlte "Fahrradbeauftragte" wichtig machen, wo man aber noch nie etwas von einer Fußgänger(schutz)beauftragten gehört hat, die es zwar angeblich – hochbezahlt – geben soll. Aber die noch nie eine wahrnehmbare Aktivität gesetzt hat. Schon gar nicht gegen die Scooter- und Rad-Lobby.

Daher zählt auch niemand, wie viele Tausende Male Fußgänger sich nur durch einen Sprung vor E-Scooter-Fahrern auf Gehsteigen retten konnten, die etwa knapp an Hausausgängen vorbeiflitzen. Oder wie viele Tausende Male Kinderwagen-Schieber, Geh- oder Sehbehinderte durch eines der am Gehsteig liegenden heiligen grünen Kühe behindert werden.

Sehr wohl gezählt wird aber die gewaltige Zahl von E-Scooter-Unfällen mit Personenschäden und Todesfolgen. Wobei eine Zahl besonders erschreckend ist: Bei nicht weniger als 77 Prozent dieser Unfälle waren die E-Scooter-Fahrer die rechtlich Schuldigen!

In Deutschland wurden  im vergangenen Jahr 9.425 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden registriert. Das sind über 14 Prozent mehr als im Jahr davor. Sogar verdoppelt hat sich im gleichen Zeitraum mit 22 Menschen die Zahl der bei Unfällen mit E-Scootern ums Leben gekommenen Menschen.

Noch größer ist (nach dem üblichen Größenvergleich 1:10) die Opferzahl in Österreich. Nach Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit mussten im Vorjahr sogar 6000 Menschen nach einschlägigen Verletzungen im Spital behandelt werden. Das ist eine Verfünffachung binnen vier Jahren. Allein die Zahl der im Vorjahr verletzten E-Scooter-Benützer beträgt (nach einer anderen, Scooter-freundlichen Studie) 1.607. Drei sind getötet worden.

Der häufigste Unfallgegner war der Pkw mit 40 Prozent, gefolgt von Alleinunfällen mit 35 Prozent. Fußgänger wurden in dieser Studie offenbar nicht gezählt. Was ja der Wertigkeit der herrschenden Ideologie entspricht.

Besonders erschreckend: 12 Prozent der verunfallten E-Scooter-Lenker waren alkoholisiert. Bei PKW-Unfällen beträgt der Vergleichswert 4 Prozent. Bei den alkoholisierten Rollerfahrern hatte mehr als ein Viertel sogar 2,0 Promille Alkohol im Blut, also das Vierfache des im Autoverkehr Erlaubten!

Was man dagegen tun kann? Das Beste und Wichtigste wäre zweifellos ein generelles Verbot aller E-Scooter, oder zumindest der zu vermietenden (den nur die liegen auf Gehsteigen herum und nur die verleiten durch ihre Allgegenwart zum willkürlichen Spaß- oder alko-Fahren)

Aber selbst wenn man angesichts der Klimapanik-Ideologie vor einem solchen Verbot politisch Angst haben sollte, gäbe es ein Reihe sinnvoller Maßnahmen, die natürlich sowohl für private wie gemietete Elektro-Roller gelten müssten:

  • absolute Helmpflicht;
  • eine zweite Bremse;
  • strenge Alkoholkontrollen;
  • strenge Kontrollen, dass Roller-Fahrer nicht zu zweit unterwegs sind;
  • absolutes Verbot, Gehsteige zu benutzen;
  • Verbot, Autos zu überholen;
  • absolute Pflicht, Fahrradwege zu benutzen, wo sie vorhanden sind;
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 15 oder 20 km/h;
  • Ablegung einer Prüfung über die wichtigsten Verkehrsregeln, wie sie auch für Radfahrer längst dringend wäre;
  • Verbot des Verleihs an Personen unter 18 Jahren (weil massiv überdurchschnittlich Jugendliche zu den Verletzten zählen);
  • und vor allem: Nummernschilder, wie sie längst auch bei den Fahrrädern Pflicht sein sollten: Ent-Anonymisierung wirkt immer.

Mit diesen Maßnahmen könnte die Opferzahl wie auch die Zahl der nie gezählten Gefährdungen und Belästigungen zweifellos mindestens auf die Hälfte reduziert werden. Das interessiert aber niemanden.

Das interessiert niemanden – mehr. Ältere Semester erinnern sich noch, dass das einst ganz anders war; dass einst Innenminister, Landeshauptleute und Bürgermeister alljährlich an den Pranger gestellt wurden, wenn sich die Zahl der Verkehrsunfälle in ihrem Bereich nicht reduziert hat. Diese Haltung hat einst zu vielen sinnvollen Maßnahmen geführt.

Aber heute interessiert sich niemand mehr  für die Verkehrssicherheit und Unfallvermeidung. Heute interessiert nur noch die Klimapanik.

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