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Klare Ursachen und beklemmende historische Parallelen zeigen sich rund um den gleichzeitigen Absturz der weltweiten Börsen. Zugleich gibt es auch logische Folgen der dramatischen Vorgänge, die bis in Österreichs Politik reichen.
Die auffallendste Parallele besteht zum großen Crash des Jahres 1637. Damals waren die Börsen nach einem noch steileren Höhenflug als den, den sie in den letzten Monaten erlebt haben, tief abgestürzt; dieser Absturz hat viele Existenzen vernichtet und Staaten schwer erschüttert. Auch damals waren sowohl Höhenflug wie Absturz während eines erbitterten europäischen Krieges passiert, eines dreißigjährigen. Auch damals war der Höhenflug durch eine irrationale internationale Euphorie ausgelöst worden.
Damals war die später platzende Euphorie von der Spekulation mit niederländischen Tulpenzwiebeln getragen gewesen. Heute heißen die Tulpen "Künstliche Intelligenz". Rund um diese waren die globalen Erwartungen und damit auch die Börsenkurse der Technologiefirmen fast in den Himmel gestiegen.
Zunehmend zeigte sich jedoch, dass diese Erwartungen maßlos übertrieben waren.
Es ist aber auch die amerikanische Politik, die der Chips-Industrie einen heftigen Schlag in den Nacken versetzt hat:
Faszinierend ist jedenfalls, dass die Börsen viel sensibler reagieren als Politik oder Medien. Die sind immer erst im Nachhinein klüger. Denn noch am gleichen Montagmorgen, da in der Früh schon aus Übersee die ersten deprimierenden Nachrichten eintrafen, bejubelte eine österreichische Tageszeitung in ihrem Wirtschaftsteil die "glorreichen Sieben", also die großen High-Tech-Konzerne, die untereinander das scheinbare Zukunftsmatch um die Künstliche Intelligenz austrugen.
Einzelne Unternehmen sind plötzlich um 40 Prozent weniger wert. Der Absturz der ganzen KI-Branche hat aber auch die restliche Wirtschaft mitgerissen. Selbst der Bitcoin- und Goldpreis ging nach unten. Offenbar musste da etliches auch jener Werte, die normalerweise von Krisen als Fluchtinvestitionen profitieren, rasch zu Geld gemacht werden. Lediglich der Schweizer Franken profitierte wieder einmal von der Euro- und Dollar-Talfahrt.
Letztlich ist es fast zwangsläufig, dass auf jeden Boom ein Absturz durch Gewinnmitnahmen und gestiegene Angst vor Übertreibungen folgt. Die meisten Indizes sind freilich vor mehreren Monaten oder Jahren eher niedriger gewesen als jetzt nach dem Absturz. Was man sich in Erinnerung rufen soll, um nicht ganz in Panik zu verfallen.
Dennoch kann es vernünftigerweise kaum Zweifel geben: Der Absturz der Börsenkurse bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass Österreich, dass Europa in Bälde eine Rezession, also einen Rückgang des gesamten Wirtschaftsprodukts bilanzieren wird müssen.
Jedenfalls zeigt sich, dass Gewinne durch gestiegene Börsenbewertungen ein sehr volatiles Ding sind. Sie stehen zwar auf dem Papier. Aber wenn man nicht das Glück und den Mut hat, genau zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen, bleiben sie auch lediglich auf dem Papier. Denn es gehören ja Glück und Mut dazu, genau bis zum Zeitpunkt des höchsten Börsewertes mit dem Verkauf zu warten. Genauso wie es Mut braucht, gerade dann einzusteigen, wenn die Kurse wie ein erschöpfter Hund darniederliegen.
Diese Entwicklung widerlegt auch die vor allem in der Sozialdemokratie beheimateten Dummköpfe, die immer beim Höhepunkt des Kursverlaufes eine Neiddebatte führen. Die vor allem Kursgewinne massiv besteuern, aber Kursverluste nicht berücksichtigen wollen.
Diese Entwicklungen der letzten Stunden sollten aber auch in der ÖVP-Zentrale aufmerksam – und vor allem angesichts der am Ende des Sommers bevorstehenden Wahlen besorgt beobachtet werden. Gleich aus fünf Gründen:
Kleiner Trost: Auch bei keiner anderen Partei blitzen irgendwelche Anzeichen von Wirtschaftskompetenz auf, die über Lobbyismus für einzelne Branchen hinausginge. Die Parteien haben offenbar alle nur "Experten" für das Ausgeben von noch mehr des nicht vorhandenen Geldes ...