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ORF-Manipulation: von Abschieben bis Züge

Gewiss, die meisten Österreicher versuchen es sich schon seit längerem abzugewöhnen, sich noch über ORF-Fernsehnachrichten zu ärgern, sofern sie diese überhaupt konsumieren, was ja nachweislich überwiegend nur noch Pensionisten tun. Es genügt ja den meisten schon der Zorn über die Zwangsgebühren, denen sie "dank" der linken Verfassungsrichter und der hilflosen Regierung nicht mehr entkommen können. Aber wenn eine ZiB-1-Sendung gleich doppelt Anlass zu Ärger bietet, ist das dann halt doch empörend. Und die Häufung solchen Ärgers wird immer noch mehr Konsumenten von den Fernsehapparaten vertreiben, beziehungsweise der Konkurrenz zutreiben. Schon seit längerem steigert sich der Prozentsatz derer, die das vor allem Richtung Servus-TV und ATV tun, in kleinen, aber regelmäßigen Schritten (Puls 4 hingegen imitiert die schwere linke Schlagseite des ORF so total, sodass es für niemanden einen Grund gibt, dorthin zu wechseln).

Der eine Anlass zur Empörung war am Freitagabend die Wiedergabe der in regelmäßigen Abständen von der Bundesbahn-Propaganda verbreiteten Behauptung, dass die ÖBB einen (wenn auch kleinen und gegenüber den Jahren davor noch dazu geschrumpften) "Gewinn" von knapp über 100 Millionen gemacht hätte. Das ist ohne die nötigen Zusatzinformationen schlicht eine dicke Propagandalüge des de facto von der Gewerkschaft geführten Unternehmens, die ein seriöses Medium nie so übernehmen dürfte. Denn in Wahrheit müssen die Steuerzahler dem Unternehmen alljährlich rund sechs Milliarden Euro überweisen. Das ist etwa 60 Mal so viel wie dieser sogenannte Gewinn!! Das ist rund zehn Mal so viel, wie die Österreicher an Zwangsgebühren für ein anderes sehr SPÖ-nahes Unternehmen zahlen müssen, nämlich den ORF.

Diese Gelder fließen unter den verschiedensten Titeln:

  1. Etwa die Hälfte davon müssen wir für die sogenannte Infrastruktur aufbringen, also für Geleise und Bahnhöfe. Obwohl die private Westbahn und andere Nutzer für deren Befahren Miete zahlen müssen. Obwohl sich die Autofahrer ihre Straßen und Autobahnen selbst finanzieren müssen (über Mineralölsteuer und Asfinag-Gebühren). Obwohl der mit den Bahnhöfen vergleichbare Flughafen Schwechat durchaus aktiv bilanzieren kann (so können da wie dort ja zum Beispiel Mieten von Geschäftslokalen eingehoben werden).
  2. Dann fließt vielerorts Steuergeld dafür, dass die ÖBB eine ihr zur Verfügung gestellte Strecke überhaupt mit Zügen befährt.
  3. Dann fließt Geld für das sogenannte Umweltticket, das Lieblingsprojekt der Frau Gewessler (allein unter diesem Titel müssen wir mehr zahlen, als der ganze stolz verkündete "Gewinn" der ÖBB ausmacht).
  4. Und schließlich hat die Republik auch die gewaltigen Pensionslasten der ÖBBler übernommen, die im Schnitt um eineinhalb Jahre früher als die ASVG-Pensionisten in Rente gehen, welche sich ihren Altersbezug zu einem relativ hohen Ausmaß ja durch Versicherungsbeiträge selbst erwirtschaftet haben. Und obwohl bei den ÖBB anteilsmäßig weit weniger Frauen mit ihrem laut Gesetz niedrigen Antrittsalter beschäftigt sind als in der Privatwirtschaft.

Nichts davon habe ich jemals im ORF vernommen, während die unwahre Gewinn-Behauptung dort geradezu schon auf Festtaste liegt, von wo sie eben wieder einmal in der ZiB1 abgerufen worden ist.

Genauso ungeheuerlich ist, dass man nur von anderen Sendern die durchaus neue und durchaus sensationelle Nachricht erfährt, dass der österreichische Innenminister ganz offiziell in der EU den Kampf aufgenommen hat, um auch dort das britische Ruanda-Modell durchzusetzen, das europarechtlich auf Probleme stößt. Großbritannien hat ja jetzt endgültig beschlossen, sich nicht mehr um diese Widerstände zu kümmern und illegale Migranten nach Ruanda abzuschieben. Was bereits zu einem Rückgang der von Frankreich nach Großbritannien übersetzenden Boat-People und zu einem Wechsel etlicher illegaler Migranten vom Vereinigten Königreich nach Irland geführt hat.

Das ist sicher die interessanteste Wendung in der österreichischen Migrationspolitik seit langem. Das interessiert jedoch den ORF nicht. Weder Ruanda noch Großbritannien werden erwähnt. Statt dessen wird beim Innenminister zum x-ten Mal breit und kritisch dessen Wunsch thematisiert, die elektronische Kommunikation von mutmaßlichen Spionen und Terroristen überwachen zu können.

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