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Zorn – oder doch nur Amüsement?

Zorn wird immer häufiger das beherrschende Gefühl vieler Menschen. Immer öfter kann man ihn auch verstehen, wenn man die Infamie, Verlogenheit und die undemokratischen Methoden beobachtet, mit der die in vielen Medien, aber auch in der Kulturszene und etlichen Parteien tonangebenden Linken um die Macht kämpfen. Nur manchmal gelingt es noch, statt zornig zu werden, solch Unsinnigkeiten amüsiert wegzustecken. 15 Beispiele …

… die zornig machen, die bisweilen aber auch lachen lassen, ob sie nun aus Österreich kommen oder Deutschland.

  1. Ein Musterbeispiel des Anlasses für berechtigten Zorn nahm dieser Tage in einem österreichischen Standesamt seinen Anfang. Ein türkischer Staatsbürger wollte dort eine Deutsche heiraten. Knapp vorher wurde er jedoch von der österreichischen Fremdenpolizei festgenommen. Darauf erbebte die von der linken Szene alarmierte Medienwelt angefangen mit dem rotgrünen Zentralorgan ORF vor wildem Protestgeschrei. Wie kann man nur! Ja, zum Glück kann die Polizei das sehr wohl und sie kann das völlig rechtens. Denn sie hat automatischen Zugriff auf alle Standesamts-Daten. Und zum Glück hat die Polizei es auch getan. Denn der Typ hat sich schon 13 Mal der Festnahme wegen eines rechtskräftigen Abschiebebescheids entzogen. Er hat sich nun ganz offensichtlich in den Hafen einer Ehe mit einer EU-Staatsbürgerin retten wollen. Wie aber reagierte etwa ein bekannter linker Agitator namens Robert Misik? Er schrieb auf Twitter: "Wie genau lautet der Name der Standesbeamtin und in welcher Partei ist sie Mitglied? Das will ich sehr schnell wissen." Man ist fassungslos, wie verkommen die schon sind. Das sind Stasi-Methoden. Man müsste ernsthaft befürchten, dass es dieser Standesbeamtin gar nicht gut gehen würde, wenn ihr Name bekannt wird (einmal ganz abgesehen davon, dass die Polizei zum Glück die Standesbeamtin gar nicht gebraucht hat, um das zu erfahren). Eine Staatsanwaltschaft, die nicht gerade der Frau Zadic untersteht, hätte sich solche Reaktionen schon sehr genau angeschaut.
  2. Zornig macht auch das immer mehr in die Gosse abgleitende Schimpfvokabular der politischen Klasse. Da eifert sich der Freiheitliche Herbert Kickl über "Systemlinge" und "Volksverräter". Da schimpft die deutsche FDP-Abgeordnete Strack-Zimmermann, die sogar Mitglied des Partei-Präsidiums ist, in Hinblick auf die AfD über einen "Haufen Scheiße", auf dem "Fliegen" säßen. Sie alle merken nicht, dass Schimpfwörter kein Argument sind, dass jede solche Bezeichnung auf sie selbst zurückfällt.
  3. Da blamiert sich die SPÖ unendlich und macht zornig – oder amüsiert. Sie verlangt seit Babler mit großem Propagandaaufwand die 32-Stunden-Woche und behauptet, diese wäre ja für Arbeitgeber so vorteilhaft. Jetzt ist sie selber dabei erwischt worden, dass sie beim Inserieren des Jobs eines "Multimedia Creators" für den Parteiapparat nicht nur das nach wie vor idiotische "(m/w/d)", sondern auch ausdrücklich "Vollzeit (38,5h)" dazugeschrieben hat. Wie verlogen und unglaubwürdig kann eine Partei noch werden?
  4. Zornig macht wieder einmal SPÖ-Chef Babler: Er hat jetzt allen Ernstes vorgeschlagen, Ärzte zwangszuverpflichten, damit sie zu den lachhaft niedrigen Kassentarifen Patienten behandeln. Der Genosse will den einstigen Reichsarbeitsdienst ganz offensichtlich wiederbeleben.
  5. In Ungarn fand eine große verbale Umarmung zwischen Viktor Orbán und Robert Fico statt, dem gerade wieder ins Amt gekommenen slowakischen Ministerpräsidenten. Selten hat man so viele liebevolle Worte zwischen zwei Regierungschefs hören können, obwohl der eine erklärtermaßen von der Rechten und der andere von der Linken kommt. Völlig fassungslos wird man aber, wenn Orbán – den ich an sich bisher geschätzt habe – dabei mit keinem Wort die große ungarische Minderheit in der Slowakei erwähnt, obwohl der Einsatz für die Ungarn in der Slowakei, in Rumänien und der Ukraine jahrelang Hauptinhalt seiner Politik gewesen ist. Wenn ein Politiker ein für ihn lange zentrales Thema so rasch zu verräumen imstande ist, wenn er aber die viel kleinere ungarische Minderheit in der Ukraine weiterhin ständig erwähnt, muss man zornig werden. Das ist zu viel der Heuchelei und – nennen wir es höflich: Beweglichkeit.
  6. Dennoch macht noch immer noch viel mehr zornig, warum Ungarn von der EU 20 Milliarden Euro vorenthalten werden. Kommissionspräsidentin Von der Leyen nennt offen und ungeniert drei Gründe, warum das so sei: weil die Interessen, pardon "Rechte" der Schwulen- und Trans-Lobby LGBTQ in Ungarn nicht erfüllt werden; weil angeblich die akademische Freiheit bedroht sei; und weil die Asylanten-Rechte nicht erfüllt werden. Dennoch verblüfft noch mehr, dass sich Brüssel wundert, wenn bei der nächsten Wahl der größte Proteststurm der EU-Geschichte blasen wird. 
  7. Zornig macht – wenngleich mit einigen Wochen Verspätung – ein sogenannter Frauenpreis, der von der Stadt Wien aus Steuergeldern und der Arbeiterkammer aus Zwangsbeiträgen finanziert wird (die jeder Arbeitnehmer zu zahlen hat, ohne dass diese Kammerbeiträge als Teil der Lohnnebenkosten offengelegt werden dürften). Ganz offensichtlich gehen ihnen aber die zu ehrenden und gleichzeitig parteigenehmen Frauen aus. Jedenfalls hat ihn im Herbst eine Frau bekommen, bei der als einziger Grund der Ehrung gemeldet wird, dass sie sich "für ein Frauenteam beim SK Rapid Wien" einsetzt. Wirklich zu köstlich: Denn ein Frauenteam zu haben, war für einen Fußballklub in Wahrheit schon seit längerem Voraussetzung für Erhalt einer Bundesligalizenz – aber der von den nie gefragten Wiener Stromgebührenzahlern finanzierte Fußballklub unter dem parteifrommen Präsidenten namens Wrabetz hatte diese Verpflichtung verschlafen gehabt. Jetzt aber gibt es für das Nachholen des Säumig-Sein sogar einen steuerfinanzierten Preis …
  8. Weil wir gerade in Wien sind: Zornig macht auch der Plan des Kunsthistorischen Museums, auf dem Heldenplatz ein "Botanisches Haus" zu errichten (natürlich um Steuergeld). Das haben wir nun davon, dass die Kultureinrichtungen des Bundes unter stramm linker Leitung stehen, und dass eine deutsche Radikalgrüne an die Spitze dieses Museums berufen worden ist.
  9. Zornig dürfen und müssen nicht nur die Deutschen, sondern auch die Österreicher auf die linke Ampelregierung in Berlin sein. Denn Deutschland war 2023 laut Weltwährungsfonds jene Volkswirtschaft, die weltweit am schlechtesten abgeschnitten hat. Vom anderswo tobenden Boom nach Ende von Corona keine Rede. Das haben die Deutschen davon, dass dort die Grünen mit an der Regierung sind und dabei auch das Wirtschafts- und Außenministerium in die Hand bekommen haben. Während Deutschland hinten und vorne das Geld fehlt, während jetzt die Bauern zusätzlich ausgepresst werden sollen (und darüber verständlicherweise empört sind), fließen Milliarden in skurrile Entwicklungsprojekte in der dritten Welt, ob es nun "ökofeministische" Initiativen in Südafrika oder Radwege in Peru sind. Auch die Österreicher sollten über die Selbstbeschädigung der Deutschen eigentlich nicht lachen, sondern sich zornige Sorgen machen. Weil ja auch bei uns die Grünen in der Regierung sitzen und genügend Unsinn durchsetzen; und weil Österreichs Wirtschaft so von der deutschen abhängig ist, dass jede deutsche Krise auch nach Österreich durchschlägt.
  10. Apropos Zorn der deutschen Bauern: Deren Protestdemonstrationen sind äußerst zivilisiert verlaufen. Doch die Berichterstattung der deutschen Medien, insbesondere der Zwangsgebühren kassierenden, und die Reaktion der deutschen Regierung machen neuerlich zornig. Sie behaupten, dass durch die Bauernproteste die "Demokratie gefährdet" wäre. Hingegen erwähnen die meisten Medien nicht einmal, dass bei linken Demonstrationen 21 Polizisten verletzt worden sind. Wer gefährdet da die Demokratie? Zweifellos sind das nicht korrekt demonstrierende Bauern, sondern gewalttätige Linke – aber auch die verlogenen Medien.
  11. Der deutsche Schwachsinn führt wieder zurück nach Wien. Ein aufwendig inszenierter und von deutschem Steuergeld finanzierter Lauschangriff auf eine private Veranstaltung, bei der rechtliche Wege gegen den rapide wachsenden Ausländeranteil diskutiert worden sind, wird nun als "szenische Lesung" im "Berliner Ensemble" ausgewertet, einem längere Zeit von dem auch in Wien unrühmlich bekannten Claus Peymann geleiteten und daher weitgehend publikumsbefreiten Theater. Auch der Regisseur dieser "Lesung" ist in Wien gut – genauer gesagt: schlecht bekannt. Er heißt Kay Voges und hat davor ebenso das Wiener Volkstheater von Zuschauern befreit. Die er dann ob ihres Fernbleibens auch noch öffentlich beschimpft hat.
  12. Das führt wieder zurück nach Wien und zum neuesten Buch von Ernst Geiger, des wohl besten Kriminalpolizisten der Nachkriegsjahre. Er arbeitet darin den Fall des übelsten Massenkillers jener Zeit, den des Prostituiertenmörders Jack Unterweger auf. Geiger erinnert an die einstige große Sorge, dass Unterweger davonkommt: "Er konnte lügen und hat alle an der Nase herumgeführt. Und er hatte eine große Fürsprecherschar, die ganze österreichische Kulturszene war auf seiner Seite und ein großer Teil der Medien und der Intellektuellen." Dieser Satz über die Infamie und Dummheit der Medien, der (Möchtegern-)Intellektuellen und der Kulturszene erinnert an unglaublich viele Vorgänge der letzten Monate und Jahre. Ganz besonders fallen einem dabei aber die Namen Voges und Peymann ein.
  13. Noch ein Beispiel für die Dummheit dieser Szene, die aber wohl schon mehr für Amüsement als für Zorn sorgen könnte. Sie stammt aus dem ORF-Telext und lautet: "Die Kriminalisierung von Abtreibungen verletze die Menschenrechte von Frauen und anderen gebärfähigen Personen." Denkt man aber länger darüber nach, wird man schon wieder zornig. Denn ein ORF-Chef vom Format eines Gerd Bacher hätte mit Sicherheit den Verantwortlichen für so eine ideologische Schwachsinnsformulierung sofort vor die Tür gesetzt oder zum Mistkübelausleeren abkommandiert.
  14. Sofort findet man aber ein Beispiel, wo die Deutschen gleich wieder in Sachen Blödheit mit den Österreichern gleichziehen: Dort ist nämlich ein "Studierendenfutter" auf den Markt gebracht worden. Aber da kann man nun wirklich amüsiert bleiben: Auf diesem Markt wird es sich wohl nicht lange halten. Es sei denn, eine Linksregierung verpflichtet uns zum Kauf eine solchen Produkts und verbietet das Studentenfutter.
  15. Aber den größten Zorn, und zwar ganz ohne Amüsement, erregt die Tatsache, dass in Deutschland jetzt von Ampelregierung und dem seit Abschuss seines Präsidenten durch Angela Merkel linksgewendeten "Verfassungsschutz" immer intensiver ein Staatsstreich vorbereitet wird: Der rapide Absturz der Linksparteien soll dadurch gestoppt werden, dass jene Partei, die bei drei heuer stattfindenden Landtagswahlen über 30 Prozent erreichen dürfte, einfach verboten wird. Das droht zu einer passgenauen Wiederholung dessen zu werden, was von 1917 bis 1933 das 20. Jahrhundert so furchtbar gemacht hat. Und wieder droht es in Deutschland zu passieren. "Rettung der Demokratie" durch Abschaffung der Demokratie. 

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