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Zahlt sich Studieren noch aus?

Die Frage dieser Überschrift widerspricht sämtlicher hergebrachter Weisheit unserer Zivilisation. Dennoch: Die letzten Jahre lassen staunen. Sie deuten auf ein klares Comeback der Arbeiter gegenüber den restlichen Gruppen der Gesellschaft hin.

Es ist zwar noch nicht so, dass der Universitätsprofessor weniger verdient als der Installateur, der auf der Uni die Klos richtet. Aber ebenso eindeutig ist, dass sich im Großteil der Industriestaaten der Unterschied in der Einkommenssituation zwischen den obersten und den untersten Gruppen signifikant reduziert hat. Der Spruch "Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer" wird sich zwar noch lange im Vokabular von Links- wie Rechtspopulisten halten, aber er stimmt halt nirgendwo in den OECD-Staaten. Zwar wird es immer gelingen, einzelne Jahre herauszufischen, in denen etwa die Börsenkurse einen Boom erleben. Aber seriöse Analysen müssen immer mehrere Jahre im Blick haben.

Und da gibt es einen klaren Trend, der gleich mit drei Ebenen zusammenhängt: mit dem Arbeitsmarkt, mit der Demographie und mit den Folgen der Digitalisierung.

Um bei diesen zu beginnen: In der letzten Dekade haben IT und die beginnende Künstliche Intelligenz viel mehr Schreibtischjobs Konkurrenz gemacht als jenen von Menschen, die noch Hand anlegen. Bei diesen sind die einst bedrohlichen Folgen des Einzugs von Robotern und des Auszugs nach China verdaute Vergangenheit.

Die Demographie: In allen Industriestaaten wird der Anteil der Werktätigen an der Gesamtbevölkerung kleiner und jener der Pensionisten größer. Zugleich wird der Anteil der Akademiker überall größer und jener der Facharbeiter oder Ungelernten kleiner. All das spielt sich auch in den einst so bedrohlichen Ländern Japan und China ab.

Die daraus resultierenden Entwicklungen am Arbeitsmarkt: Es wird immer schwieriger, Schweißer, Elektriker, Installateure, Solaranlagenmonteure, Spengler, LKW-Fahrer und viele andere Fachkräfte zu finden. Von einem Mangel an Journalisten, Gender-Beauftragten, Managern, Beratern, Schauspielern, ideologieschweren "Comedians", universitären Jobs oder freiberuflichen Psychotherapeuten hört man weit und breit nichts.

Das Ergebnis hat der britische Economist als "Blue-Collar Bonanza" beschrieben: Der Einkommensabstand zwischen Uni-Absolventen und den niedriger Qualifizierten habe sich halbiert. Es gibt in Europa nirgendwo echte Arbeitslosigkeit von Facharbeitern.

Wir leben in guten Zeiten für Arbeiter, aber schlechten für Klassenkämpfer.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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