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Wie jedes Jahr sorgt die Veröffentlichung der internationalen Pisa-Vergleichstests über die schulischen Erfolge der 15-Jährigen für aufgeregtes Geschnatter. Parteipolemik, Klassenkampf und Ideologie verzerren dabei regelmäßig die wirklichen Fakten. Als besonders einseitig und verzerrend erwies sich wieder einmal die Berichterstattung des ORF, der sich – wie immer im Gleichschritt mit der SPÖ – einerseits über nicht begriffene Zusammenhänge erregt, der andererseits die zwei großen, durch Pisa gezeigten Bildungsprobleme hingegen völlig ignoriert. Offenbar deshalb, weil sie halt nicht in die ideologische Vorurteilsmatrix der Linken passen.
Dabei sollten gerade aus diesen beiden Erkenntnissen auch klare Konsequenzen erfolgen, die aber nicht erfolgen werden, wenn schon die Rezeption der Pisa-Studie schief läuft.
Die allerwichtigste neue Erkenntnis der heurigen Pisa-Tests ist ganz eindeutig die Tatsache, dass sich die langen Schulschließungen und das sogenannte Home-Schooling in der Corona-Zeit im internationalen Trend klar negativ ausgewirkt haben. Das ist in fast allen Ländern so, wo die Schulen längere Zeit geschlossen gewesen sind und der Unterricht nur noch via Video stattgefunden hat. Hingegen hat sich beispielsweise die Schweiz, wo es fast keine Schließungen gegeben hat, in ihren Werten deutlich verbessert.
Aber darüber reden die linken österreichischen Medien nicht. Denn daraus lässt sich kein Klassenkampf ableiten. Und das widerspricht ihrer Berichterstattungslinie während der Corona-Pandemie, die jede Maßnahme bejubelt hat, auch wenn diese streng und unsinnig gewesen ist (Zur Erinnerung: Dieses Tagebuch hat zwar das Impfen stets massiv unterstützt und ebenso das Maskentragen, aber die monatelangen Unterbrechungen von Schulen, Sport- und Kulturveranstaltungen immer wieder ebenso wie die allzu üppigen Ausfallshaftungen für die Wirtschaft kritisiert).
Dabei wäre es unglaublich wichtig, die wichtigste Botschaft von Pisa zu erkennen: Die Schließung von Schulen darf nur die allerletzte Maßnahme in einer Pandemie sein, sie sollte in Krisen im Grund erst dann erfolgen, wenn die Nation fast an einer allgemeinen Pest zu verrecken droht. Aber nicht dann, wenn eine Krankheit bei den Jungen deutlich weniger gefährlich ist.
Die nunmehr endgültig vorliegende Erkenntnis sollte jedenfalls ganz fest in den Wissensstand vor allem der politischen Entscheider übergehen. Sie bedeutet für die Zukunft: Die Schließung von Schulen fügt der betroffenen Generation bleibenden Schaden zu, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Das haben damals schon viele Eltern geahnt und befürchtet. Politik und auch Lehrergewerkschafter haben hingegen immer wieder für Schließungen plädiert.
Apropos Schweiz: Dort ist das Bildungssystem extrem föderalisiert. Es gibt auf Bundesebene nicht einmal einen Bildungsminister. Daher ist es auch ziemlich lächerlich, wenn der Wiener Bürgermeister, der einst selbst immer nach noch strengeren Corona-Maßnahmen gerufen hat, in einer Ablenkungsaktion den Bildungsminister angreift und ansonsten nach dem üblichen Politikerrezept ruft: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis, der halt bei ihm um einen runden Tisch sitzen soll. Ach ja, natürlich verlangt er auch nach einer noch mehr "inklusiveren" Schule. "Inklusiv" ist seit einiger Zeit das Modewort der Linken, das immer bedeutet: noch mehr Ausländer, noch mehr Trans-Figuren, noch mehr Schwule, noch mehr Behinderte und noch mehr Frauen (obwohl es in der Schule eigentlich noch mehr Männer bräuchte, wenn man die verweiblichten Lehrkörper anschaut ...).
Die zweite zentrale Erkenntnis ist bei Analyse der Daten ganz eindeutig: Vor allem Migranten haben schlechte Bildungserfolge. Das ist eine weitere negative Folge der Massenmigration aus bildungsfernen Kulturen, bei der legale und illegale Ströme ja eine sehr ähnliche Herkunft haben. Auch wenn es politisch unkorrekt ist, es zu sagen, so ist es dennoch wahr: Das Bildungssystem in fast sämtlichen islamischen Ländern ist eine Katastrophe, dementsprechend auch die wirtschaftliche und soziale Lage der Länder (sofern diese keine Öl- und Gas-Vorräte haben). Die Mehrheitsübernahme in immer mehr Wiener Schulklassen durch islamische Schüler hat die Bildungsorientierung in diesen Klassen daher nicht gerade erhöht. Was offenbar Herrn Ludwig bei seinem Ruf nach noch mehr Inklusion vorgeschwebt sein dürfte …
Aber nicht nur die Herkunft vieler schlecht abschneidender Schüler ist eine Ursache dieses Problems. Weitere Ursachen sind die Eltern – viele Eltern – und die Gemeinde Wien, wo ja besonders viele schlechte Schüler zu finden sind.
Die Gemeinde Wien trägt vor allem dadurch Mitschuld, dass sie auf allen Ebenen aus ideologischer Verblendung den Migranten einredet: Bleibt in den Familien auch in der zweiten Generation ruhig bei eurer alten Herkunftssprache, deutsch lernen die Kinder dann eh irgendwann. Als Ergebnis solcher Schlangenratschläge kommen jährlich zahllose Kinder in die Volksschulen, die kaum ein Wort auf Deutsch verstehen (im Kindergarten haben sie sich meist rasch arabische oder türkische oder somalische Freunde gefunden, die ähnlich reden wie sie selbst). Damit haben die Kinder von Anfang an einen Startnachteil, der sich natürlich in allen Fächern auswirkt.
Nicht nur in Hinblick auf den familiären Sprachgebrauch müsste endlich viel klarer die Verantwortung der Eltern für Erziehung und Bildung der Kinder betont und klargemacht werden. Schon allein deshalb, weil alle pädagogische Erfahrung zeigt, wie viel vom späteren Weg der Kinder von den Jahren vor dem ersten Schultag abhängt. Auch wenn die Eltern wenig Bildung haben, könnten sie erstens zumindest in diesen Jahren den Kindern sehr helfen und sie könnten ihnen zweitens auch in späteren Jahren die große Bedeutung der schulischen (und sonstigen) Bildung klarzumachen versuchen, selbst wenn dabei Inhalte vorkommen, die sie selbst nicht begreifen.
Aber freilich: Sozialisten in Politik und Medien wollen ja die Familie bekämpfen und nicht deren in Wahrheit unverzichtbaren Stellenwert betonen. Außerdem ist es ja generell Haltung eines Linken, nie von den einzelnen Menschen etwas zu verlangen, sondern immer nur vom Staat.
Statt also den wichtigsten Faktoren einer wenig erfreulichen Bildungsentwicklung nachzugehen, haben SPÖ und ORF, die üblichen Siamesischen Zwillinge, wieder einmal einen Klassenkampf ausgerufen. Gleich zwei ZiB-1-Sendungen nach dem jüngsten Pisa-Test haben sich fast ausschließlich der uralten linken Walze gewidmet, dass schulischer Erfolg eine Frage des Geldes wäre, dass man sich gute Bildung für seine Kinder kaufen könne.
Dabei verwechselt die Linke, wie in vielen Fragen, Ursache und Wirkung. Es regnet ja nicht, weil die Menschen die Schirme aufspannen – auch wenn man das rein statistisch behaupten könne, wenn man aus der Korrelation auch eine Kausalität macht.
Die Kausalität verläuft natürlich auch im Bildungssystem in die umgekehrte Richtung zu der, an die Linke so gern glauben würden. Die Ursache von beidem – also von relativ guten Einkommensverhältnissen UND von guter Bildungsorientierung der Kinder – sind immer Eltern, die selbst leistungsorientiert sind, die um den Wert von Bildung wissen, die Bücher lesen, die den Kindern allabendlich vorlesen, die ihnen Zeit widmen, die den Kindern Pflichtbewusstsein vermitteln. Und die deshalb auch mit Sicherheit fast immer in ihren Berufen erfolgreicher sind als Eltern, die nur konsum- und fernsehorientiert sind, die allen anderen die Schuld an den eigenen Problemen geben, und die folglich den eigenen Kindern ein schlechtes Vorbild geben.
Dazu müssen die Eltern wohlgemerkt keine Akademiker sein. Ich kenne zahllose Österreicher, die "nur" Pflichtschulabschluss haben, die aber diese genannten Eigenschaften haben, und deren Kinder dann sehr erfolgreiche Akademiker geworden sind. Wobei viele freilich auch so viel Lebenserfahrung haben, dass sie wissen: Ein ordentlicher Facharbeiter ist einem frustrierten Absolventen sinnloser Studienrichtungen wie Publizistik & Co weit überlegen, sowohl was Lebenszufriedenheit als auch was Einkommen anlangt.
Ein ideologiegeprägter Sozialist will das aber nicht wahrhaben. Hat doch schon vor fast 200 Jahren ein gewisser Karl Marx dekretiert: Familie ist schlecht.
Statt sich den wahren Problem zu stellen, reiten Linke immer noch auf ihrem Ideologieklepper "Gesamtschule" aus. Der dahinterstehende Gedanke: Wenn man aus einem atavistischen Gleichmacherdenken alle in einen Topf wirft, wird das Ergebnis gut und genießbar. In Wahrheit passiert in einer durch Migration durcheinandergewürfelten Gesellschaft etwas ganz anderes: Gute Schüler werden frustriert, demotiviert und von den schlechten und denen, die durch Unterrichtssabotage als "cool" glänzen wollen, hinuntergezogen. Und die schlechten leiden unter den Differenzen zu den guten Schülern.
Engagierte Eltern suchen daher gezielt gute Schulen für ihre Kinder aus; oder schicken diese, wenn sie das nicht mehr dürfen, in eine Privatschule; und wenn sie auch das nicht mehr dürfen oder sich nicht leisten können, werden sie wie in den USA mit allen Mitteln versuchen, in einen anderen Bezirk zu übersiedeln, wo die Schulen besser sind (und wo in Amerika die Schüler "ganz zufällig" überwiegend europäischen oder ostasiatischen Hintergrund haben …).
Es ist wirklich nur noch ermüdend und lächerlich, in welch dummen Ideologiegleisen regelmäßig Schuldiskussionen enden. Dabei bestätigt eine Studie nach der anderen die zentralen Faktoren guter Bildung. Das sind einerseits die Eltern, und das sind andererseits die Lehrer. Gute, physisch anwesende und ansprechbare Lehrer sind – wie uns Pisa jetzt so klar bewiesen hat – genauso wie die Eltern nicht durch Tablets und Video-Schooling zu ersetzen.
Das heißt nicht, es wäre überflüssig, dass Kinder gut mit Internet und Computer umgehen können. Aber das real existierende Vorbild und die real existierende Reibungsperson lassen sich nicht durch eine Künstliche Intelligenz ersetzen. Und da müssen wir alles tun, damit wir die bestmotivierten Eltern und Lehrer haben.