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Seltsame Welt zwischen Wien und Afrika

Immer häufiger stößt man beim Blick auf die Vorgänge in der Welt und im eigenen Land auf Absurditäten, die den Eindruck erwecken, das globale Denkvermögen wäre durch einen geheimnisvollen Virus ins Schrumpfen geraten. In der Republik Österreich, wie auch in Afrika, bei der Fußballbehörde Fifa, wie auch bei den sich christlich nennenden Religionen, bei der Berichterstattung der heimischen Medien, wie auch bei der SPÖ, bei den Gerichten, wie auch bei den Neos.

Die Beweisstücke im Konkreten:

  1. Afrikanische Politiker fordern jetzt lautstark Reparationen für die einstige Sklaverei. Diese ist zwar unbestreitbar ein ganz trauriger Teil der Menschheitsgeschichte. Nur ist es mehr als verlogen, diese Forderung an den Westen zu richten. Denn in Wahrheit waren es Europa (früher) und die USA (später), die unter christlichem Einfluss als erste überhaupt Schluss gemacht haben mit der Sklaverei, die auch in Afrika sehr lange (ganz ohne Zutun der Amerikaner oder Europäer) endemisch gewesen ist. Die arabisch-islamische Welt hat sie noch viel länger betrieben (manche Arbeitsverhältnisse dort sind auch heute noch der Sklaverei zum Verwechseln ähnlich). Aber vielleicht könnten solche Forderungen auch anderswo Mode machen. Etwa Griechenland könnte von Italien Entschädigung für die vielen ins antike Rom gebrachten griechischen Sklaven fordern. Umgekehrt ist nicht ganz klar, was die Afrikaner genau fordern. Verlangen sie etwa die akkumulierte Differenz zwischen dem Lebensstandard der heutigen Nachfahren nicht versklavter Afrikaner zum viel höheren Standard der Schwarzamerikaner? Wollen sie also geradezu eine Entschädigung dafür, dass ihre Vorfahren nicht entführt worden sind?
  2. Da findet in Dubai in den nächsten Tagen ein weiteres Hochamt der von der UNO ausgerufenen Klimareligion statt, die den Menschen zum Schuldigen an den Klimaveränderungen stempelt. 70.000 Gläubige werden sich dort auf Kosten der weltweiten (vor allem europäischen und amerikanischen) Steuerzahler zu ihren ständig gleichen Geisterbeschwörungen versammeln. Besonders grotesk ist, dass dabei jetzt auch etliche Weltreligionen unter Führung von Papst Franziskus ihre Gebetsecke zugewiesen bekommen haben, um ihren Übertritt zur Klimareligion zu verkünden. Islamisten und Muslimbrüder haben dadurch jedenfalls umso freiere Hand bei ihren Offensivaktionen gegen Christen und Juden.
  3. Völkerrechtler überbieten einander in Analysen, ob Israel gerechtfertigt war, ein Spital anzugreifen, wenn die Hamas darunter ihre Kommandozentralen hat, oder gar, ob der Massenmord der Hamas an israelischen Dorfbewohnern und Festivalteilnehmern und die Entführungen nicht vielleicht doch als "Befreiungskampf" gerechtfertigt waren. Sie wären allesamt glaubwürdiger gewesen, wenn sie die gleiche juristische Energie den Verbrechen Russlands in der Ukraine gewidmet hätten. 
  4. Die übernächste Fußball-Weltmeisterschaft steht zwar noch etliche Zeit aus, aber der Austragung-"Ort", den die Fußballbehörde FIFA dafür gewählt hat, macht schon vorher jeden Tag bewusst, wie krank dieser Verein ist. Denn die Fifa hat vor einigen Wochen die gleichzeitige Austragung der Spiele auf gleich drei verschiedenen Kontinenten fixiert. Gar nicht zählbar, wie viele Sonderflüge dann im Jahr 2030 wegen der Weltmeisterschaft rund um den Globus düsen werden. Was man nur als irrsinnig empfinden kann, auch wenn man kein Gläubiger der Klimareligion ist. Und was besonders absurd ist, da doch diese FIFA ansonsten ständig als politisch überkorrekt auftritt, überall "Respect" und ähnliche Phrasen plakatiert.
  5. Themenwechsel nach Wien zu einem viel harmloseren Thema: Da wechselt der Fußballklub Rapid unter seinem Präsidenten Wrabetz den Trainer aus, weil die mangelnden Erfolge der Mannschaft die Zuschauer verärgern. So weit durchaus nachvollziehbar. Weniger nachvollziehbar ist, warum Herr Wrabetz in seinem früheren Job an der ORF-Spitze nicht ebenfalls jene Leute hinausgeschmissen hat, die die Zuschauer intensiv verärgert haben. Und derer gibt es dort besonders in den politischen Redaktionen sehr viele. Warum der Unterschied? Nur weil die ORF-Zuschauer im Gegensatz zu denen von Rapid sowieso zahlen müssen? Oder stehen die hochbezahlten Redakteure auch bei totaler Unfähigkeit oder Einseitigkeit unter dem Glassturz eines Kündigungsschutzes, den es für hochbezahlte Trainer nicht gibt?
  6. Bleiben wir gleich bei den Genossen und bei einem fast untergegangenen Aspekt des jüngsten SPÖ-Parteitages: Bei den Sozialdemokraten werden künftig alle Parteimitglieder abstimmen, wenn sich mehrere Kandidaten um die Führung der Partei bewerben. Das erinnert lebhaft an die US-amerikanischen Vorwahlen – deren üble Nachteile wir gerade lebhaft zu Gesicht bekommen: Denn dort zeigt sich, dass solche Vorwahlen zwangsläufig zu einer Polarisierung und einer Bewegung hin zu den Rändern geführt haben. Denn innerhalb einer Partei sind häufig die radikaleren Gruppen in der Mehrheit, oder zumindest weit besser organisiert. Wegen dieses Systems (Vorwahlen plus Mehrheitswahlen) hat auch Donald Trump beste Aussichten, wieder Vorwahlsieger und dann  angesichts des frühzeitig verkalkten Gegenkandidaten auch Präsident zu werden – ein Mann, der beim österreichischen oder deutschen System wohl niemals Staats- oder Regierungschef werden würde. Niemand möge das mit der direkten Demokratie verwechseln, die in diesem Tagebuch mehrfach positiv dargestellt worden ist. Das Schweizer System ist das absolute Gegenteil zu solchen polarisierenden Partei-Vorwahlen über Personen. Aber vielleicht will Herr Babler ja eine solche Radikalisierung.
  7. Ehrliche Frage an die Leser: Wieviel haben Sie in den letzten Tagen irgendwo in den Mainstream-Medien über einen riesigen Korruptions-Skandal in einem EU-Staat hören oder lesen können, der den Regierungschef blamiert zum Rücktritt gezwungen hat und zu baldigen Neuwahlen führt? Wenig? Nichts? Kein Wunder: Denn es ist ein sozialistischer Ministerpräsident gewesen. Und das Land namens Portugal hat sich immer besonders deutlich gegen jede effiziente Anti-Migrations-Maßnahme der EU quergelegt. Kritische Artikel findet man in diesen Medien praktisch nur zu rechts regierten Staaten, dafür diese dann rund um die Uhr.
  8. Besonders impertinent in seiner einseitigen Kampagne gegen solche Staaten ist der ORF. So hat er dieser Tage auf seiner Online-Seite einen großen Bericht über Polen gehabt, in dem er über einen "ersten Schritt zur Wiederherstellung des Rechtsstaats" berichtet. Was war geschehen? Die neue linke Parlamentsmehrheit hat vier von der bisherigen rechten Parlamentsmehrheit bestellte Mitglieder des "Nationalen Justizrats" durch ihr nahestehende Personen ersetzt. So einfach geht das also: Man tausche (vermutlich) eher Rechtsstehende durch (vermutlich) eher Linksstehende aus – und schon ist der Rechtsstaat wieder hergestellt. Das ist nicht nur grotesk, sondern auch ein deprimierendes Zeichen für den Verfall des Rechtsstaats-Prinzips. Es ist für ORF&Co zu einem reinen Synonym für einen Linksruck geworden.
  9. Apropos Rechtsstaat: Ein österreichisches Höchstgericht hat einer in Österreich lebenden Türkin einen Anspruch auf einen Unterhaltsvorschuss zuerkannt, weil der in der Türkei lebende, ebenfalls türkische Kindesvater nicht daran denkt, seine Unterhaltspflichten zu erfüllen. Wir lernen: Auf Kosten der Steuerzahler ist den Höchstgerichten wirklich nichts zu teuer. Denn man kann Tausend zu Eins wetten, dass Österreich von diesem Türken nie auch nur einen Cent zurückbekommen wird. Und für diese Frau ist es natürlich viel bequemer, bei der Republik Österreich Geld einzuklagen, als den eigentlich logischen Weg zu gehen, in der Türkei den Unterhalt einzutreiben (obwohl in dem islamischen Staat angeblich auch schon einmal eine Frau einen Prozess gegen einen Mann gewonnen haben soll …)
  10. Die heimischen Neos haben schon in vielen Fragen ihr Denkvermögen komplett durch die Vorgabe ersetzt, Rot und Grün links überholen zu wollen: Sie wollen allen EU-Bürgern auf allen Ebenen in Österreich das Wahlrecht einräumen. Sie stört es dabei auch nicht einmal, dass umgekehrt Österreicher in keinem anderen EU-Land das Wahlrecht haben.
  11. Um mit etwas – wenn auch nur scheinbar – Leichterem zu enden: In einer Wiener Tanzschule werden im Zeichen der woken Political Correctness nicht mehr "Damen" und "Herren" unterrichtet, sondern nur noch "Leader" und Follower". Da kann man ja fast noch von Glück sprechen, dass sie diesen Schwachsinn nicht auch noch ins Deutsche übersetzt haben …

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