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Die „seriösen“ Medien, die sich über Internet-Medien mokieren

Der Gaza-Krieg hat neben den vielen Ermordeten und den vielen Geiseln samt ihren bangenden Familien noch ein weiteres Opfer gefordert: Das ist der traditionelle Journalismus. Dieser ist selten so deutlich in seiner Verkommenheit vorgeführt worden. Obwohl sich die klassischen Medien fast täglich über "Fake News" in den sozialen Internet-Medien und Chat-Foren empören und erhaben geben, und obwohl sie die Staatsmacht und insbesondere die EU zum Gehilfen ihrer eigenen Interessen gemacht haben, sind sie jetzt selber wieder einmal als intensive Fake-News-Verbreiter entlarvt worden. Was aber folgenlos bleibt, weil die neuen EU-Richtlinien Zensur nur gegen Internet-Medien betreiben.

So berichteten alle Traditions-Medien am 17. Oktober mit Eil- und Alarm-Meldungen, dass israelische Bomben auf ein Gaza-Spital 500 Zivilisten das Leben gekostet hätten. Viele dieser Medien haben daraufhin die Linie ihrer Kriegsberichterstattung auf "Gleichgewicht des Terrors" umgestellt und – ganz im Interesse der Hamas – ein Ende der israelischen Angriffe auch ohne gleichzeitige Herausgabe aller entführten Geiseln gefordert.

Fast keines der Traditionsmedien hat wenigstens im Nachhinein Anzeichen von Schuldbewusstsein und Reue gezeigt, als sich die Fakten zum Gaza-Spital herausgestellt haben: Ein Stück einer palästinensischen Abwehrrakete gegen die angreifenden israelischen Raketen war auf den Parkplatz bei einem Krankenhaus gestürzt und hat dort (offensichtlich durch seinen Treib-, nicht durch Sprengstoff) einen lokalen Brand ausgelöst; als Folge hat es einen Einschlagkrater von weniger als einem Quadratmeter Durchmesser und verbrannte Autos gegeben; ein angereistes BBC-Team konnte keine Schäden an den Spitalsgebäuden feststellen.

Wiederum ein paar Tage später konnte man die "ORF Breaking News"-Schlagzeile lesen: "Hamas: ,Geschätzt fast 50‘ Geiseln durch Luftangriffe tot". Auch hier kein Zeichen späterer Reue, als sich das als reine Propagandameldung herausgestellt hat. Kein Zeichen der Reue, dass man eine Terrororganisation wie eine normale Nachrichtenquelle behandelt hat. Dabei ist diese Meldung vom ORF sogar über (das sonst regelmäßig vom Gebührensender so verachtete) Twitter/X verbreitet worden. Um klarzustellen: Selbstverständlich hat seriöser Journalismus auch die Aufgabe, Behauptungen aller beteiligten Seiten zu melden. Aber indem ORF&Co aus einer Hamas-Behauptung sogenannte "Breaking News" gemacht haben, die Behauptung also zur wichtigsten oder einer der wichtigsten Faktenmeldungen des Tages gemacht haben, haben sie sich eindeutig zum Transporteur der Hamas-Propaganda gemacht.

Fast täglich lassen sich die klassischen Medien derzeit von der Hamas-Propaganda hemmungslos instrumentalisieren. Dabei waren selbst die Nazi-, Sowjet- und Putin-Propagandisten deutlich bemüht, ihre Fake News und Propaganda-Lügen glaubwürdiger zu gestalten, als es die palästinensischen Terroristen tun. Die europäischen Diktaturen haben versucht, ihre Erfindungen so zu drechseln, dass sie wenigstens eine Zeitlang halten. Hingegen reicht den Islamisten eine Haltbarkeitsdauer bis zum nächsten Freitagsgebet und der anschließenden Hysterie.

Die Instrumentalisierung der klassischen Medien reicht aber über die Funktion als missbrauchte Maschine zur Verbreitung von Fake News weit hinaus. Das hat man insbesondere beim palästinensischen Terrorüberfall auf israelische Dörfer und ein Musikfestival gesehen, der 1400 Todesopfer gefordert und zur Geiselnahme von 240 Israelis geführt hat. Dabei haben sich Journalisten (früher eigentlich angesehen gewesener) internationaler Medien ganz offensichtlich willentlich zu Gehilfen des Terrors gemacht.

Das hat jetzt die Organisation "Honest Reporting" sehr detailliert nachrecherchiert. Sie hat die Rolle von Fotojournalisten der beiden globalen Agenturen "Associated Press" und "Reuters" (die von so gut wie allen Traditionsmedien finanziert werden) in den Stunden des Überfalls aufgedeckt. Diese Fotografen waren ganz offensichtlich mit den mörderischen Terroristen mitgekommen, und hatten Bilder von deren Taten nachher auftragsgemäß in alle Welt verbreitet (was dann auf dem Wiener Stephansplatz und in zahllosen Städten zu den von den Tätern als Folge des Massenmordes erwünschten islamischen Freudenkundgebungen geführt hat).

Das aber widerspricht ganz massiv jedem menschlichen Ethos und allen Strafgesetzbüchern, die ganz eindeutig auch für Journalisten gelten (selbst wenn die Traditionsmedien oft so tun, als ob sie über diesen stünden). Diese Journalisten haben den Opfern nicht geholfen. Sie haben sie nicht gewarnt. Sie sind mit den Mördern getarnt mitgekommen. Sie haben eines der zentralen Ziele der Mörder – aller Welt zu zeigen, wie Israelis gedemütigt und zu Opfern werden, – entscheidend unterstützt.

Solche aktive Beihilfe zum Mord wie auch die Unterlassung von Hilfeleistung sind selbstverständlich auch bei Journalisten ein Verbrechen. Und bei Massenmord gewiss nicht weniger als bei einem ganz gewöhnlichen Mord.

Naive Menschen werden jetzt vielleicht sagen: Aber in einem Krieg ist doch alles anders.

Jedoch: Wenn das ein echter Krieg ist, dann war die gezielte Ermordung von Zivilisten auch im völkerrechtlichen Sinn erst recht ein schweres Verbrechen. Dann war und ist das die Geiselnahme und demütigende öffentliche Zurschaustellung von Zivilisten genauso. Dann hat Israel jedes Recht, als Reaktion auf einen kriegerischen Angriff gegen ganz Gaza als eindeutige Gegenseite in diesem Krieg vorzugehen und muss sich nicht bloß auf die Verbrechersuche begrenzen (so wie 1939 das ganze Deutsche Reich legitimes Angriffsziel wurde und nicht nur die Nazis). Dann haben sich die Propaganda-Journalisten erst recht auch persönlich zur Kriegspartei gemacht. Dies umso mehr, als sie sich beim Überfall nicht einmal durch Westen oder Helme als Presse-Angehörige identifiziert haben. Und wenn Spitäler in krasser Verletzung des Kriegsvölkerrechts als Kommandozentralen einer Kriegspartei missbraucht werden, dann hat sich auch die andere Seite nicht mehr an das Kriegsvölkerrecht zu halten, dem zufolge Krankenhäuser tabu sind (was selbst in den Weltkriegen halbwegs eingehalten worden war).

Diese Entlarvung von Journalisten als Verbrecher verpflichtet eigentlich alle sich für anständig haltenden Medien und in Österreich speziell die von den österreichischen Medien als Sammelagentur betriebene und finanzierte APA zumindest moralisch, die Verträge mit Reuters und AP umgehend zu kündigen. Dann geraten auch der linksliberale Nachrichtensender CNN und die "New York Times" enorm ins Zwielicht, die sich ebenfalls der Dienste jener Gazaterror-Propaganda-Fotografen bedient haben, von denen einer sogar vom obersten Hamas-Kommandanten begeistert geküsst worden ist.

Wenn die klassischen Medien nicht radikal gegen solche Auswüchse vorgehen, dann verlieren sie den letzten moralischen Anspruch auf all ihre vielen Privilegien, die sie sich im nationalen wie internationalen Recht erkämpft (oder erpresst) haben. Und da genügt es auch nicht, dass jetzt offenbar zwei der am völkermordartigen Verbrechen beteiligten Journalisten von den Agenturen vorerst nicht mehr als Free-Lancer beschäftigt werden (von ihren anderen Abnehmern sehr wohl).

Nun kann man gewiss sagen, dass auch im Internet, in den sozialen Netzwerken Unsinn, Lügen, Propaganda, Fake-News in jeder Menge zu finden sind. Das ist völlig richtig.

Der Unterschied liegt aber in den gesetzlichen, in den politischen Rahmenbedingungen: Die EU hat in den letzten Monaten mit ihren neuen Digital-Gesetzen eine Flut von Zensuraktionen im Internet durch die diversen Netzwerk-Betreiber ausgelöst. Diesen drohen nämlich schwere Millionenstrafen, würden sie nicht zensurieren. Da sie naturgemäß diesen Strafen entgehen wollen, löschen sie (beziehungsweise ihre Algorithmen) im Zweifel viel zu viele Postings und sonstige Internet-Eintragungen, sobald ihnen diese als angeblich inkorrekt erscheinen oder gemeldet werden.

Wenn hingegen in den klassischen Medien eklatante Falschmeldungen zu hören oder lesen sind, gibt es in den allermeisten Fällen überhaupt keine Reaktion. Und vor allem gibt es keine relevanten Strafen – es sei denn, ein Wirtschaftsunternehmen kann eine echte Kreditschädigung durch eine Falschmeldung nachweisen. Aber selbst für diese Fälle (die meistens durch Behauptungen grüner NGOs ausgelöst worden sind, die für Greta Thunberg bekanntlich "die Wissenschaft" darstellen) fordern die Medien und die immer linksradikaler werdenden Teile der Justiz neuerdings ein Ende der Klagsmöglichkeit. 

Überdies haben die klassischen Medien auf österreichischer Ebene eine Menge von Förderungen herausgeholt. Von der Presseförderung über Bestechungsinserate bis zu den ORF-Zwangsgebühren.

Es ist daher keineswegs eine Verschwörungstheorie, wenn man starke Indizien für das Bestehen eines politmedialen Kartells zur Beschränkung der Meinungsfreiheit sieht. Die klassischen Medien stehen in wirtschaftlicher Abhängigkeit von vielen Entscheidungen der Politik. Umgekehrt sieht sich die Politik von der Berichterstattung der klassischen Medien abhängig. Daher dient ein informelles Kartell – das natürlich nie als Vertrag niedergeschrieben worden ist, sondern auf kollektivem Selbstverständnis beruht, – einfach den Interessen beider Seiten. Man fördert sich gegenseitig. Eines der Hauptziele dieses Kartells ist die Bekämpfung der unkontrollierbaren und als unlauter empfundenen Konkurrenz für klassische Medien wie politische Parteien durch das Internet.

Mit den Millionen, ja Milliarden Menschen, die sich im Internet bewegen, kann man hingegen kein solches Kartell abschließen, weder formell noch informell. Daher versucht man zumindest deren Meinungsfreiheit so weit wie möglich einzuschränken. Mit etlichem Erfolg.

Jetzt werden manche fragen: Ja, aber wo erfahre ich dann die wirkliche Wahrheit? Der beste Weg ist sicher, beim lieben Gott anzurufen und ihn danach zu fragen. Hat man aber dessen Telefonnummer nicht, dann muss man sich damit abfinden, dass Wahrheit immer nur ein unerreichbarer Zielwert sein kann, dass man, um ihr näher zu kommen, selbst ständig mehrere Quellen vergleichen und durch Beobachtung herausfinden sollte, wem man mehr vertrauen kann. Das ist aber etwa in Gaza unmöglich, weil dort niemand tätig sein kann, weder als Journalist noch bei der UNO noch beim Roten Kreuz/Halbmond, der der Hamas kritisch und unabhängig gegenüberstehen würde (ähnlich wie das im Nazi-Deutschland der Fall gewesen ist).

Auch bei jedem anderen Thema ist die Suche nach medialen Quellen, denen man am ehesten vertrauen kann, ein mühsamer, aber alternativloser Weg.

Bei den klassischen Medien führt dieser Weg immer seltener zu befriedigenden Ergebnissen. Sind sie doch alle in ihren Nachrichten von derselben Quelle abhängig, von den Agenturen, von denen es in Österreich selbst nur noch eine einzige gibt, die alle internationalen Agenturen auf einen Einheitsbrei reduziert. Die Medien werden daher in ihren Berichten immer weniger unterscheidbar, wie die aktuellen Gaza-Fälle wieder einmal schockierend gezeigt haben (dass das auch in den Kommentaren der Fall ist, hat wiederum ganz andere Ursachen, die vor allem in der personellen Rekrutierung des journalistischen Nachwuchses liegen).

Dieser Prozess des Verlustes von Pluralismus in den klassischen Medien ist nicht neu, wird aber durch ihre gigantisch angewachsenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten rapide verschärft, denen – eben wegen des Internets – immer rascher die Seher, Hörer, Leser und Inserenten wegbrechen. Zugleich gibt es aber kaum Möglichkeiten, die klassischen Medien in der Produktion billiger zu machen.

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