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Pensionskrise: der Kopf tief im Sand

Alleine von 2023 auf 2024 steigt der Zuschuss aus Steuergeldern zu den Pensionen von 10 auf 13,9 Milliarden Euro jährlich. Dabei geht es nur um jene Beträge, die die Republik zusätzlich zu den ansehnlichen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Beiträgen zu ASVG-Versicherungen zuschießen muss. Dabei kommt uns jeder einzelne Beamtenpensionist pro Kopf noch viel teurer. Dabei steigt da wie dort dieser Zuschussbedarf alljährlich. Wirtschaftlich, sozial und finanziell ist das die größte Katastrophe, mit der Österreichs Zukunft konfrontiert ist. Und dennoch …

... Dennoch wird über jedes andere Problem in diesem Land tausendmal mehr diskutiert als über sein größtes. Seit der Regierungszeit Schüssel mit wenigstens ein paar halbherzigen Reformen hat die politmediale Klasse beschlossen, den Kopf in den Sand zu stecken. Unklar ist nur, in welcher Perspektive das erfolgt: Hofft man insgeheim auf eine Pandemie, die die Alten hinwegrafft, sodass man ihnen keine Pension mehr zahlen muss? Oder stimmt es wirklich, dass alle Parteien mit ihrem nur bis zur nächsten Wahl gehenden Horizont glauben, sie würden diese mit einer Pensionsreform verlieren?

Dabei ist es längst Zehn nach Zwölf für die einzige kluge von drei denkbaren Lösungsstrategien.

  1. Eine Kürzung der Pensionen wäre in der Tat für Menschen unzumutbar, die ja nicht wie andere Generationen einfach mehr arbeiten könnten, um einen eventuellen Gehaltsverlust auszugleichen.
  2. Völlig auszuschließen ist auch eine Erhöhung der Pensionsbeiträge. Denn im Gegenteil wäre eine Senkung der Lohnnebenkosten dringend. Nur diese kann die Menschen motivieren, mehr zu arbeiten und nicht ins "Pfuschen", in die soziale Hängematte oder ins höhere Nettolöhne zahlende Ausland zu wechseln.
  3. Daher ist nur eine deutliche Erhöhung des realen wie auch gesetzlichen Pensionsantrittsalters denkbar. Sie wäre im Übrigen auch in anderer Hinsicht angesichts der erfreulich stark gestiegenen Lebenserwartung und der unerfreulich niedrigen Geburtenquote in bildungsnahen Schichten dringend notwendig: für den individuellen Lebenssinn, den entgegen der allgemeinen Stimmungsmache sehr viele Menschen halt sehr wohl in der Arbeit, im Von-anderen-Menschen-gebraucht-Werden erleben und der nach manchen Studien sogar lebensverlängernd sein dürfte; und als wirksamstes Gegenmittel gegen den in wirklich allen Berufssparten drängenden Arbeitskräftemangel, der in den allermeisten Berufen auch keineswegs durch Zuwanderung gelöst werden kann.

Aber die Politik fürchtet sich halt vor dem Politikmachen.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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