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Wann ist ein Unternehmen gut?

Die Welt der Wirtschaft wird regelmäßig von seltsamen Modewellen erschüttert. Diese erheben abwechselnd komplett Gegensätzliches zum Diktat dafür, wann ein Unternehmen "gut" und wann es "böse" ist.

Diese Seltsamkeiten spielen sich meist auf der Ebene der Aktiengesellschaften ab, während Klein- und Mittelbetriebe in viel ruhigeren, fast hätte ich gesagt, in normalen Gewässern unterwegs sind. Bei börsenotierten Aktiengesellschaften waren einst die Jahresbilanzen der Kompass. Diese wurden dann durch ein Denken in Quartalsergebnissen beiseitegeschoben, die den Horizont auf drei Monate verkürzten, und durch Buchhaltungsmethoden, die nicht mehr den Anschaffungswert und Abschreibungen, sondern jeweils variable "echte" Werte suchten.

Dann wurde wieder eine ganz andere Mode Diktat: die sogenannte ESG-Orientierung. Die weltgrößte Anlage-Gesellschaft "BlackRock" setzte jene Unternehmen unter Druck, an denen sie Anteile hielt. Nicht mehr der Ertrag und Wert eines Unternehmens und damit die Geldanlage eines Aktionärs seien entscheidend, sondern Umweltorientierung, Soziales und "Governance", also in etwa die Unternehmensführung.

Auch die EU hat sich bereits auf diese Welle gesetzt und übt Druck auf die Banken aus, von ihren Kreditkunden den Nachweis von ESG-Prinzipien zu verlangen.

Wie ist die ESG-Mode zu bewerten? Viel deutet darauf hin, dass Vorstände, die Chefs von BlackRock und die EU-Führung sich dadurch auf Kosten anderer, also der eigentlichen Eigentümer eines Unternehmens, als politisch-korrekte Gutmenschen profilieren wollen. Das ist letztlich eine heimliche Teilenteignung. Prompt haben deshalb amerikanische Bundesstaaten schon begonnen, die Beteiligung von BlackRock an lokalen Unternehmen zu unterbinden.

Auf der anderen Seite sind die Anleger aber oft noch viel mehr die Blamierten, wenn ein Unternehmen nur in kurzfristigen Finanzerfolgen denkt. Denn natürlich hat ein Teil der ESG-Prinzipien auch durchaus positive Folgen für die langfristigen, die nachhaltigen Interessen der Eigentümer. Aber eben nur ein Teil! Ein Unternehmen, das etwa rücksichtslos Flüsse verschmutzt, wird früher oder später auch große finanzielle Probleme bekommen. Das gilt aber auch für Firmenchefs, die auf Kosten der Aktionäre üppige Schutzgelder an NGOs zahlen, die reihum als Big Spender geliebt werden wollen. Letztlich sollte klar sein: Umweltschutz&Co kann nur durch für alle geltenden Gesetze erfolgen, nicht durch willkürliches ESG-Geschwurbel.

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