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In Kriegen gewinnen am Ende meistens jene mit der stärksten Wertebasis, mit der stärksten inneren Identifikation zwischen den jeweiligen Bürgern und den emotionalen Kriegszielen. Auch wenn es übertrieben wäre, das als striktes Gesetz anzusehen, so hat diese Werte-Identifikation doch zumindest eine große Bedeutung in jeder Auseinandersetzung. Im gegenwärtigen Ukrainekrieg etwa ist die hohe Motivation auf der Seite der Ukraine unbestreitbar. Es gibt aber auch auf der russischen Seite mehr echte Identifikation, als den meisten im Ausland bewusst ist. Und die ist nicht nur Produkt von Propaganda, auch wenn diese in der Putin-Diktatur totalitär ist.
Zuerst zur ukrainischen Seite: Da gibt es nach wirklich sämtlichen Anzeichen, Berichten und Analysen eine extrem hohe Identifikation der Einwohner mit einem Kampf, in dem es um das Überleben der Nation, um Freiheit und Unabhängigkeit geht. Zwar gibt es in den russisch besetzten 17 Prozent der Ukraine zweifellos auch eine relevante Unterstützung für Russland. Aber wie groß die wirklich ist, ist unmöglich zu sagen, da dort keine Spur von Meinungsfreiheit existiert, da Russland jeden Vorschlag eines unabhängigen Referendums abgelehnt hat (an dem natürlich auch all die von dort Geflohenen teilnehmen müssten, wenn jemand das Referendum ernst nehmen soll).
Wirklich nur schwachsinnige Propaganda – die dennoch von manchen westeuropäischen Russenfreunden weitergetragen wird – ist hingegen die Darstellung, dass die Ukraine eigentlich gar nicht kämpfen wollte, sondern nur von den Amerikanern in diesen Krieg hineingetrieben worden sei. Es kann jedoch überhaupt keinen Zweifel geben, dass es die große Mehrheit der Ukrainer selbst war und ist, die um jeden Preis und auf jeder Ebene zum Westen dazugehören wollte und will. Was nach allen Regeln des Völker- wie auch des Naturrechts eigentlich auch ihre freie Entscheidung sein sollte.
Aber auch auf russischer Seite gibt es unbestreitbar Unterstützung für den Kampf, auch wenn die lange nicht so einhellig ist wie auf der Gegenseite. Wie groß sie wirklich ist, ist freilich schwer abzuschätzen. Sind doch viele Kriegsgegner inzwischen eingesperrt worden oder ins Ausland geflohen. Wird doch von Medien und Geheimdienst jede abweichende Meinung hart verfolgt.
Viele Russen glauben inzwischen tatsächlich, dass ihr Land bedroht wäre. Und sie haben seit jeher eine enge emotionale Bindung zu ihrer Heimat und der mehr nationalen als christlichen (Russisch-)Orthodoxie. Das können nur Linke nicht verstehen, für die Patriotismus als positiver Wert nicht existiert, den sie zumindest bei deutschsprachigen Menschen sogar als Megaverbrechen anprangern. Dennoch ist ganz eindeutig: Auch die Putin- und Kriegs-Gegner sind Patrioten, wie viele immer es auch sein mögen – außerhalb und hinter Gefängnismauern. Diese Kriegsgegner wissen nur besser als die ländlichen Massen, dass die Zukunft Russlands ohne diesen Angriff auf die Ukraine eine viel bessere wäre.
Es ist aber nicht nur der überall präsente und bei Russen zumindest seit der erfolg- und opferreichen Verteidigung gegen Napoleon und Hitler besonders starke Patriotismus, mit dem Putin und seine Propagandamaschine das Volk bei der Stange halten können. Sie können darüber hinaus auch einen durchaus erfolgreichen Kulturkrieg führen – einen Kulturkrieg gegen das, was absurderweise außerhalb Russlands immer öfter als westliche, als europäische Werte bezeichnet wird.
Durch diese sich in Europa wie Nordamerika breitmachende Jauche hat Putin ein unglaublich starkes Propaganda-Argument bekommen, das sogar zu einem Stück auf Fakten beruht. Überdies findet er dadurch auch unter jenen im Westen Unterstützung, die über all diese Entwicklungen entsetzt sind – und die geistig nicht imstande sind, die diesbezügliche Übereinstimmung mit Putin von der Ablehnung seines verbrecherischen Angriffskrieges zu trennen. Womit sie sich selbst zum Opfer der raffinierten Putin-Propaganda machen, die durch die Hinweise auf den Werteverfall im Westen einen aus ganz anderen, nämlich imperialistischen Gründen begonnenen Krieg tarnen können.
Die Erkenntnis, dass Kriege sehr oft von der Stärke der Werte-Identifikation entschieden werden, lässt uns auch auf andere Kriege zurückblicken:
Heute droht der Westen auf Grund seiner Dekadenz auch noch einen zweiten Krieg zu verlieren: den mit dem Islam. Das kann man etwa schon an der wachsenden Zahl junger autochthoner Europäer ablesen, die zum Islam konvertieren. Manche tun das einer Liebe wegen. Manche aber auch, weil sie von einer Gesellschaft angewidert sind, in der Bundespräsidenten Schwulenaufmärschen Jubelbotschaften schicken, bei denen nackte Männer ihre Geschlechtsorgane paradieren.
Wie dumm sich im ewigen Krieg der Werte um die Herzen der Menschen der Westen verhält, ist insbesondere an den USA unter Joe Biden erkennbar. Siehe etwa ihr Verhalten gegenüber Ungarn, das zuletzt als Reaktion auf die antiungarischen Kampagnen der EU immer direkter mit Putin kokettiert. In Ungarn müsste man strategisch denkend daher eigentlich ganz besonders um die Herzen und Gemüter der Menschen kämpfen. Doch was tat Biden? Ausgerechnet in jenes Nato-Land, das die traditionellen Familienwerte noch ganz besonders hochhält und fördert, hat er einen Botschafter geschickt, der demonstrativ in offizieller "Ehe" mit einem anderen Mann und zwei wie auch immer beschafften Kindern lebt.
Kann man noch dümmer sein?