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Wie wichtig, wie dumm ist das Gendern

"Habt Ihr nichts Wichtigeres zu tun?" So höhnt es seit Wochen von der ganzen Linken der niederösterreichischen Koalition entgegen, weil diese das Gendern in offiziellen Texten abgeschafft hat. Diesem Hohn kann man nur ein lautes "Nein!" entgegenschleudern.

Und das zwar gleich aus mehreren Gründen:

  • Aufs Erste schon deshalb, weil all das, was vor allem der SPÖ einfällt, was ihrer Meinung nach wichtiger wäre als das Gendern, neue Ausgaben aus Steuermitteln sind. Also Ausgaben, die zu neuen Schulden oder Steuererhöhungen in einem Hochsteuerland führen. Der Gender-Verzicht kostet hingegen nichts (oder spart sogar Papier ein, weil Texte kürzer werden).
  • Aufs Zweite aber ist die Gegenfrage zu stellen: "Und bei der Einführung, da war das Gendern vielleicht das Wichtigste, obwohl es eine massive Bevölkerungsmehrheit ablehnt?" Freilich müssen sich auch manche in der ÖVP fragen lassen, warum sie – nicht nur in Niederösterreich – dem Gendern zugestimmt haben. Offenbar geschah das in der lächerlichen Annahme, dass man auch nur eine einzige Stimme weiblicher Wähler gewinnen kann, wenn man die Sprech- und Hörgewohnheiten von Männern wie Frauen vergewaltigen will. Als ob die Frauen so dumm wären, sich durch einen solchen Unsinn positiv beeinflussen zu lassen. Gibt es doch tausend Mal wichtigere Anliegen für sie. Etwa die persönliche Sicherheit auf der Straße oder in Schwimmbädern. Etwa eine Medizin, die ganz speziell auch auf weibliche Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Etwa ein obligatorisches Pensionssplitting im Falle einer Scheidung. Oder die unendlich vielen Anliegen und Interessen, die sie mit Männern teilen: von der wirtschaftlichen Stabilität, von der Sicherheit auf allen Ebenen über einen Stopp der Migration bis zu einer qualitativ guten Schulbildung für die eigenen Kinder. Dazu kommt eine ganz neue Bedrohung speziell für Frauen: nämlich durch die Trans-Hysterie und die linke Ideologie vom frei wählbaren Geschlecht, die neuerdings von biologischen Männern aus welchen Gründen auch immer verwendet wird, um in Frauen-Garderoben und Frauen-Wettkämpfe einzudringen.
  • Aufs Dritte, weil die Gender-Sprache von einer massiven Mehrheit der Bevölkerung beiderlei Geschlechts abgelehnt wird. Gendern, in welcher Form auch immer, macht Sprache – gesprochen wie geschrieben – komplizierter und fremd. Dabei haben 99,99 Prozent der Frauen – bis halt auf ein paar spätpubertäre Studentinnen einschlägig hetzender Universitätsprofessoren – nie Selbstbewusstseins-Probleme mit der Information gehabt, dass sieben oder neun Millionen Österreicher im Land leben; und sie haben sich dabei keineswegs, wie behauptet, ausgeschlossen gefühlt, weil ja rund die Hälfte männlich und die andere weiblich ist.
  • Und aufs Vierte, weil die holprige (gesprochene) beziehungsweise unaussprechliche (geschriebene) Gendersprache extrem integrationsfeindlich ist, weil sie in jedem Fall die Kommunikation komplizierter macht. Das müsste doch eigentlich auch ein Linker verstehen. Haben die Linken doch gleichzeitig auf vielen Ebenen – unter saftigen Kosten, wie bei allem, was sie angehen – durchgesetzt, dass immer mehr öffentliche und mediale Informationen zusätzlich auch in "einfacher Sprache" veröffentlicht werden (statt dass man die Sprache des Staates endlich überhaupt einfacher und verständlicher macht).

Nicht nur in Niederösterreich, sondern auch im ORF scheint die Genderfront einen Rückschlag erlitten zu haben. Zumindest wäre das dann der Fall, wenn man ein vom neuen – sonst kaum bemerkbaren – Generaldirektor der Zwangsgebührensenders autorisiertes Papier für relevant hält, welches das Gendern abzuschaffen scheint. Freilich ist es ziemlich erfolglos, weil völlig zahnlos. Hat es doch einige Hintertürchen offengelassen und damit letztlich gar nichts geregelt. Es wird jedenfalls im ORF weiterhin munter gegendert, es wird weiterhin von jedem verwirrenderweise irgendwie anders gesprochen, was jeder zu hören bekommt, wenn er sich noch in einen ORF-Sender verirrt (wäre auch für den lustigen Generaldirektor empfehlenswert).

Jetzt sprechen halt dort viele etwa von den "Österreicherinnen", obwohl sie offenbar alle Österreicher meinen. Das hat nun die absurde und für Frauen eigentlich massiv diskriminierende Folge, dass es überhaupt keine Bezeichnungsweise mehr gibt, wenn man irgendeine Aussage nur in Hinblick auf die weiblichen Österreicher treffen will. Oder soll man dann "weibliche Österreicherinnen" sagen, um klarzumachen, dass nur diese gemeint sind?

Offenbar hält man den Gender-Schwachsinn für "weltoffen", wie Tarek Leitner, einer der linksradikalen Ideologen im Sender, jetzt unter Hinzufügung des in diesem Eck üblichen Schwulstes geschrieben hat: "Gendern war natürlich nie nur eine Suche nach der richtigen Sprache oder deren zeitgeistiger Weiterentwicklung, sondern immer die Verhandlung von Machtfragen. Aber jetzt sind es keine Machtfragen von Frauen und Männern, sondern von politischen Parteien." Wie wirklichkeitsfremd die ORF-Linken in ihrer Bobo-Blase leben, ist besonders an dieser Aussage des Faymann-Freundes Leitner erkennbar: "Gendern ist mitten in der Gesellschaft angekommen. Das lässt sich nicht mehr wegkriegen. Mittlerweile sind viele von konsequent ungegenderten Texten abgelenkt."

Zurück nach Niederösterreich: Noch lächerlicher machen sich die Linken, also  insbesondere die ORFler, wenn sie sich jetzt in ihrer "Verhandlung von Machtfragen" über den freiheitlichen Landeshauptmannstellvertreter Landbauer lustig zu machen versuchen und darüber, dass er sich nicht als "Landeshauptfraustellvertreter" bezeichnen lässt. Eine ORF-Frau namens Lou Lorenz höhnt dazu: "Kann man nicht erfinden"; und Chefideologe Armin Wolf setzt noch eines drauf: "Definiere: Fragile Männlichkeit".

Dümmer geht nimmer.

  • Denn Landbauers Funktion ist eine amtliche, nicht eine persönliche Vertretung irgendeines anderen Menschen, daher auch nicht von dessen Geschlecht abhängig.
  • Denn in der Bundesverfassung steht nur der Landeshauptmann, auch wenn man journalistisch Frauen in dieser Funktion salopp gerne als Landeshauptfrau bezeichnet.
  • Denn auch im Bundesheer werden weibliche Offiziere logischerweise (und um diese nicht zum Gespött zu machen) als "Frau Hauptmann" und nicht "Frau Hauptfrau" angesprochen.
  • Denn die ersten Frauen in dieser Funktion – Waltraud Klasnic und Gabi Burgstaller – waren selbstverständlich jeweils eine "Frau Landeshauptmann".
  • Und David Brenner von der SPÖ war selbstverständlich "Landeshauptmann-Stellvertreter", wie nicht nur damals der linke "Standard", sondern auch heute noch die linke Wikipedia schreibt.

Genauso lächerlich ist es, wenn sich die linke Erregungs-Blase darüber aufregt, dass schwarz-blaue Bundesländer heimische Küche in den Wirtshäusern fördern wollen, wenn sie aber davor absolut nichts dabei gefunden haben, dass in Tirol – nur halt ohne FPÖ – ganz Ähnliches gemacht worden ist.

Längst ist man es müde und satt, sich mit einem linken Unsinn nach dem anderen auseinanderzusetzen. Nur sollte man dennoch munter bleiben. Denn es ist absolut kein Spaß mehr, wenn sie mit ihren Unsinnigkeiten die Sprache ruinieren, die ja unser wichtigstes Kommunikationsmittel ist, die ja nach manchen Definitionen das Entscheidende ist, was den Menschen von den Tieren abhebt. Man denke nur, dass manche linken Lehrer und Professoren es allen Ernstes und geradezu kriminell wagen, Arbeiten, die nicht gegendert worden sind, schlechter zu benoten.

Und schon gar kein Spaß ist es, wenn die linke Dummheit noch immer völlig ungehindert die Redaktionen des Gebührenfunks in der Hand hat, der ja trotz rapide zurückgegangener Seher- und Hörer-Zahlen noch immer Österreichs verbreitetstes Medium ist.

Doch immerhin sehen wir: Kaum ist ein bisschen FPÖ anstelle einer Linkspartei dabei, legt die ÖVP sehr bereitwillig linke Dummheiten ab. Es ist längst Zeit, dass die ÖVP das auch in anderen Konstellationen versucht, dass etwa das Gendern auch aus den Bundesgesetzen wieder verschwindet. Damit die wenigstens ein bisschen verständlicher werden.

PS: Apropos die Impertinenz von Herrn Leitner, das Gendern als "weltoffen" zu bezeichnen, nur weil es in linken Blasen ein paar versuchen (und wie er selber zugeben muss, nie durchhalten): Hätte der Mann mit dem ORF-Horizont nur ein bisschen eine Ahnung von der "Welt", die er für sich in Anspruch nimmt, dann wüsste er: Das Gendern und Fragen der Qualität, warum "das Mädchen" etwa eine Sache sei, weil es ja generisch das sächliche Geschlecht hat, sind einzig Sorge der deutschsprachigen Szene. Offenbar ist diese Szene – bei aller Liebe zur deutschen Sprache – generell der beste Nährboden für die schlimmsten Unsinnigkeiten der Menschheitsgeschichte: Von Karl Marx bis Adolf Hitler. Von der einstigen mörderischen Kirchenspaltung über die vor allem von Deutschland ausgehende "humanitäre" Schlepperhilfe, die Hunderttausende Afrikaner und Asiaten illegal nach Europa schleust, bis eben zum Gendern.

PPS: Wenn die Linken ein wenig Hirn hätten, würden sie begreifen, wie sehr sie allein mit ihren Gender-Dummheiten den Freiheitlichen, oder in Deutschland der AfD den Weg bereitet haben, die sie ja für den Ausbund der Hölle halten.

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