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Warum strömen so gewaltige Geldsummen in die Krypto-Währungen? Und warum gibt es Plattformen, in denen noch viel mehr Geld steckt? Dabei versteht keiner so richtig, wie die alle überhaupt funktionieren.
Nur ein paar Zahlen: Allein in Bitcoin, der größten Krypto-Währung, stecken rund 530 Milliarden Euro, also mehr als eine halbe Billion. Das ist rund fünf Mal der Haushalt der Republik Österreich. In den anderen Kryptos steckt insgesamt fast ebenso viel.
Diese Geldsummen verblassen aber noch gegen die der Vermögensverwalter. Der größte von ihnen ist "Blackrock" aus den USA. Ihm allein haben weltweit Menschen achtzehn Mal so viel Geld anvertraut wie Bitcoin. Diese Gelder hat Blackrock in Unternehmen rund um den Erdball investiert. Das ist mehr als das Doppelte der gesamten Wirtschaftsleistung Deutschlands.
Der Hauptgrund, warum Vermögensverwalter und Kryptowährungen so viel Geld anziehen: Dieses ist dort möglichst weit vom gierigen Zugriff von Staaten versteckt. Während jede nationale Währung von Nationalbanken (und auch Regierungen) durch Drucken von zusätzlichem Geld politisch manipuliert und entwertet werden kann, ist das bei Kryptos noch nie gelungen.
Ähnliches gilt für die Vermögensverwalter: Wenn eine Regierung die Unternehmen in sozialistisch/kommunistischer Manier überdurchschnittlich ausplündert (Motto: "Schröpft die Reichen, damit unsere Leute mehr haben"), dann ist das Geld der Vermögensverwalter sehr rasch aus dem ganzen Land abgezogen. Und wird auf lange nicht mehr dort gesehen. Die Vermögensverwalter haben eine kleine Delle im Verlauf ihrer Investitionen. Die betroffenen Staaten hingegen sind mit einer Katastrophe konfrontiert, die von ausbleibenden Steuereinnahmen bis zu explodierender Arbeitslosigkeit reicht.
Das gibt den Vermögensverwaltern gewaltige Macht (die bei den Kryptowährungen niemand hat). Letztlich sind sie aber dennoch abhängig: von der Stimmung der Anleger, vom Wohlwollen der Pensionsfonds, deren Gelder sie verwalten.
Das aber heißt wiederum: Medial-gesellschaftliche Trends schlagen bei der Veranlagungspolitik voll durch, vor allem, wenn einschlägige NGOs Druck machen. Wenn ein solcher Verwalter seinen Beteiligungen in der Folge feministische, woke, soziale, ökologische Ziele diktiert, dann ist das oft wirkmächtiger als irgendwelche Beschlüsse des nationalen Parlaments. Und wichtiger als der Ertrag eines Unternehmens.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".