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Es den Ungarn nachmachen!

Die wirklich positiven Nachrichten gehen immer wieder unter. Sie werden von den Medien ignoriert oder unterdrückt – vor allem, wenn sie aus einem vom Mainstream verfemten Land wie Ungarn kommen. Dabei müssten die ungarischen Erfolge eigentlich allen österreichischen Parteien ein spannendes Vorbild sein. Zumindest wenn sie wollen, dass Österreich eine Zukunft hat.

Aber die österreichische Politik hat sich ganz der (bis in die CDU reichenden) EU-Linken unterworfen, die Ungarn zu verteufeln beschlossen hat. Das ist mit etlichem Erfolg gelungen. Lediglich die FPÖ macht da eine gewisse Ausnahme, hat aber auf Grund ihrer generellen Ausländerfeindlichkeit auch keine große Sympathie für Ungarn gezeigt. Und die ÖVP hat ihre einstigen – unter Schüssel wie Kurz – guten Beziehungen zu Ungarn inzwischen ganz auf dem EU-Altar geopfert. Trotz des großen Interessen-Gleichklangs mit Ungarn und ohne erkennbare Gegenleistung des linken EU-Mainstreams.

Gewiss ist es richtig und notwendig, die Russlandliebe Ungarns zu kritisieren (ebenso wie die Unterstützung der FPÖ für Diktator Putin). Aber in einem ganz anderen politischen Bereich könnte und sollte Ungarn ein gewaltiges Vorbild für Österreich sein. Dieser Bereich wird aber von allen völlig ignoriert und verdrängt (weil es an die auf Österreich zurollende demographische Katastrophe erinnert, der aber keine Partei irgendetwas entgegenzusetzen plant). Das sind die tollen Erfolge der ungarischen Familienpolitik. Die Ungarn haben unter Viktor Orbán dem eigenen Aussterben ein donnerndes Nein entgegengesetzt.

Gewiss sind sie dabei auch durch ihre Situation als kleine Sprachinsel zwischen den drei großen europäischen Sprachfamilien besonders zum Kampf für die eigene Identität und Zukunft motiviert, also durch ihre Lage zwischen den Blöcken der germanisch, slawisch und romanisch sprechenden Europäer. Aber eigentlich wünscht man sich auch als – fast hätte ich gesagt: "normaler" – Österreicher, dass auch die Menschen der Alpenrepublik länger überleben, dass der Egoismus der heimischen Gene nicht ganz frustriert wird. Aber hierzulande ist absurderweise sogar schon das Bekenntnis zur österreichischen Identität als "rechtsextrem" auf den Index gesetzt worden. Obwohl ein solches Bekenntnis zur eigenen nationalen Identität praktisch bei jedem Volk der Erde quer durch die Geschichte als ganz selbstverständlich gilt. Bis auf das heutige Österreich und Deutschland.

Die eigenen Gene sterben aber mit Gewissheit aus, wenn zu wenig Kinder in die Welt gesetzt werden. Und das wird mit den österreichischen Genen passieren. Denn die Steigerung von sieben auf neun Millionen Einwohner, die die österreichische Statistik soeben gemeldet hat, geht zur Gänze auf Migranten zurück, die ins Land gekommen sind. Legal wie illegal. Nicht einmal die illegale Zuwanderung wird behindert. Was man – entgegen aller Politikerrhetorik – schon daran ablesen kann, dass in der letzten Zeit sogenannte "Pushbacks", also die eigentlich logische Abweisung und Zurückdrängung illegaler Migranten an der Grenze, wie ein Verbrechen behandelt wird (die umso wichtiger wären, da spätere Abschiebungen wegen des Widerstands der Gerichte und der Herkunftsländer kaum gelingen).

Die Migranten haben die Bevölkerung aber noch viel mehr verändert, als diese ohnedies schon gewaltige Differenz von zwei Millionen sagt. Denn von den autochthonen Österreichern sterben jedes Jahr deutlich mehr, als zur Welt kommen. Das ist klare Folge einer seit den 70er Jahren unzureichenden Geburtenzahl in Österreich. Die sogenannte Fertilitätsquote, also die Zahl der Kinder pro Frau, müsste bei 2,1 liegen, wenn ein Volk seinen Bestand halten will. Das ist seit den für manche glorreichen Tagen des Bruno Kreisky nicht mehr der Fall. Damals ist sie tief abgestürzt und hat sich nie mehr erholt. Zuletzt lag sie bei 1,41. Es kommen also nur zwei Drittel der benötigten Kinder zur Welt. Mit anderen Worten: In jeder Generation wird die Zahl der Österreicher um ein volles Drittel geringer, was optisch nur durch die Zuwanderung überdeckt wird.

Und auch das ist nicht die ganze Wahrheit: Denn die Fertilität ist bei den aus Asien und Afrika zugewanderten Menschen deutlich höher – auch wenn die politisch korrekte österreichische Statistik sie nicht spezifisch ausweist. Offenbar unter dem Motto: Was sie nicht wissen, kann die Menschen nicht heiß machen.

Wenn man aus anderen Daten die Zahl der Migranten-Geburten schätzt und herausrechnet, dann halbiert sich die Zahl der ursprünglichen Österreicher in jeder Generation. Und in der übernächsten ist es nur noch ein Viertel.

Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass die Fertilität der autochthonen Österreicher höchstens dort liegt, wo sie in Ungarn vor zwölf Jahren gelegen ist. Das war ein Wert von 1,23.

Jetzt aber kommt die große Sensation: Während sich der österreichische Wert – trotz rapider Zuwanderung geburtenfreudiger Völker! – seit den 70er Jahren nie mehr erholt hat, haben die Ungarn die Trendwende geschafft: Sie haben binnen zehn Jahren die Fertilitätsrate von diesem niedrigen Wert auf 1,61 erhöht. Sie haben das in alljährlich gleichmäßigen Steigerungsschritten geschafft, was annehmen lässt, dass die Steigerung weitergeht. Und vor allem: Sie haben das ohne den Zuzug von Migranten geschafft.

Auch wenn die Ungarn damit von einer Bevölkerungserhaltungs-Rate von 2,1 noch entfernt sind, so ist doch eindeutig klar: Wenn diese Trends so bleiben, wie sie in den letzten Jahren sind, werden die Ungarn erst viele Generationen nach den Österreichern aussterben.

Das ist für einen Alpenrepublikaner ziemlich bedrückend. Er kann auch keinen Trost darin finden, dass es unter den EU-Ländern welche gibt, die noch rascher aussterben werden: Dabei liegen die Mittelmeerländer Italien, Spanien und Malta an der negativen Spitze. Sie haben alle anhaltend Geburtenquoten unter 1,25.

Kurzer Abstecher viele tausend Kilometer zu einem Vergleich nach Japan: Dieses Land hat mit einer Quote von 1,34 einen noch etwas schlechteren Wert als Österreich. Nur: In Japan findet absolut keine Immigration statt. Damit ist das Weiterleben der Japaner deutlich länger gesichert als das der autochthonen Österreicher.

Ein weiterer Unterschied ist noch frappierender: Absolut jeder Auslandskorrespondent in Japan und alle japanischen Medien haben über das Geburtendefizit und die Überalterung der Japaner schon vielfach geschrieben. In Österreich hingegen ist das absolut kein von der linken Correctness erlaubtes Thema. In Japan hat man mittlerweile begonnen, die ungarischen Maßnahmen Schritt für Schritt nachzumachen. In Österreich hingegen darf darüber nicht einmal diskutiert werden. Hier sieht man ja offenbar eh kein Problem im eigenen Aussterben.

Die Ungarn haben das durch eine Vielzahl von Maßnahmen und Signalen geschafft. Die wichtigsten:

  • Der von der Regierung betonte Wert des eigenen nationalen Überlebens hat breite emotionale Zustimmung gefunden. Das lässt sich am besten mit Israel vergleichen, dessen Bürger ebenfalls aus tiefer Bejahung der eigenen nationalen (oder religiösen) Identität heraus überdurchschnittlich viele Kinder in die Welt setzen.
  • Frauen, die vor dem 30. Geburtstag ein Kind bekommen, brauchen keine Einkommensteuer zu bezahlen.
  • Familien mit mindestens vier Kindern brauchen lebenslang keine Einkommensteuer bezahlen.
  • Bei größerer Kinderzahl gibt es vom Staat Unterstützung für ein familienfreundliches Auto und Haus.
  • Eltern haben Anspruch auf drei Jahre bezahlte Elternzeit.
  • Bei der Heirat bekommt man einen Kredit, der ab dem dritten Kind erlassen wird.
  • Ungarn verhindert es gesetzlich, dass Kinder mit schwuler oder gar Trans-Propaganda konfrontiert werden.
  • Es gibt in Ungarn niemanden, der so wie unsere Familienverbände ständig über das Los der Familien jammern würde; deren Aktionen hierzulande sind zwar eigentlich gut gemeint, verbreiten aber bei jungen Menschen unterschwellig die Botschaft, Kinder zu bekommen sei etwas furchtbar Schlimmes.
  • Schon gar nicht gibt es Gewerkschaften oder linke Kampffeministen, die den Frauen einreden würden, dass es eine "Falle" sei, wenn sie der Kinder wegen die Karriere unterbrechen.

Ungarns Familienförderung ist zweifellos ein teures Sozialprogramm, aber sie zeigt zum Unterschied von vielen Sozialprogrammen anderer Länder eindeutig positive Wirkung (anderswo locken die Sozialprogramme vor allem illegale Migranten an und demotivieren den Leistungswillen der Bürger). Wirtschaftlich ist diese Familienförderung für Ungarn eindeutig eine Investition in die Zukunft, nämlich im Vorhandensein künftiger Steuer- und Pensionszahler. Orbán wiederum verteidigt die Kosten mit einem Argument, das alle Linken endgültig auf die Palme bringt: "Wir geben lieber viel Geld für die eigenen Kinder aus als für die Unterstützung der Migranten."

Nun werden manche sagen: Ist es nicht falsch, Eltern durch Geld zum Kinderkriegen zu bewegen? Nun: Es ist Faktum, dass schon in der ganzen Menschheitsgeschichte der Großteil der Kinder ungeplant und ungewollt zur Welt gekommen ist oder aus wirtschaftlichen Gründen, um Arbeitskräfte für den eigenen Bauernhof oder jemanden zu haben, der einem in eigenem Alter betreut.

Rein aus abstrakter Liebe zu Kindern, aus dynastischen Gründen, zur Demonstration des eigenen Wohlstandes oder aus religiöser Pflichterfüllung gezeugte Kinder sind demgegenüber immer nur eine kleine Minderheit. Daher ist der ungarische Weg kein ungewöhnlicher oder unmoralischer, Eltern so, wie in der gesamten Geschichte mit wirtschaftlichen Gründen zum Kinderkriegen zu motivieren. Immerhin sind das ja jedenfalls gewollte Kinder, deren Hauptzweck nicht ist, landwirtschaftlicher Knecht zu sein.

Dazu kommt in Ungarn der Glaube an die Zukunft der eigenen Nation, den zumindest konservative Menschen für etwas Positives halten.

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