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Die Ministerin für Denkverbote

Es wäre hoch an der Zeit, das sogenannte Klimaministerium umzubenennen – in Ministerium für Wahrheit und Denkverbote. Anders kann man nicht zusammenfassen, mit welcher Kaltschnäuzigkeit wissenschaftlicher Fortschritt von der Ministerin unterbunden wird, wo er der grünen Lehre nicht genehm ist.

Jetzt gehen die grünen Wogen hoch, weil die EU die Vorschriften für viele gentechnisch veränderte Pflanzen lockern will. In Österreich aber ruft ein Chor, angeführt von der grünen Ministerin: Gentechnik ist böse, das sagen schon die Kronenzeitung und der ORF. Und das muss den Österreichern unbedingt eingeredet werden.  Auch wenn vollkommen unverdächtige Wissenschaftler bestätigen, dass die neuen Verfahren vollkommen gefahrlos für Mensch und Natur sind. Und dass diese Entwicklungen die Ernährungssicherheit auch in Zeiten des wärmeren Klimas garantieren.

Da ist aber die Frau Gewessler dagegen: Was helfen hitze- und schädlingsresistente Pflanzen, wenn doch der Planet verbrutzelt? Da könnte ja jeder kommen und uns zeigen, wie wir mit der Klimaveränderung erfolgreich umgehen können. Aber: Die Gewesslersche Wahrheit, dass nichts außer Verboten die Menschen vor der großen Hitze retten kann, darf nicht gestört werden.

Komisch nur, dass Leonore Gewessler nicht darüber nachdenkt, dass dieses Teufelszeug Gentechnik – im speziellen Fall die sogenannte Genschere – die große Hoffnung der Menschheit im Kampf gegen viele noch unheilbare Krankheiten ist. Aber vielleicht wird sie sich ja auch noch gegen die medizinischen Anwendungen ins Zeug legen?

Wissenschaftlicher Fortschritt ist nicht Frau Gewesslers Sache. Sie kann offensichtlich nicht glauben, dass an den Universitäten hierzulande und im Rest der Welt neue Technologien entdeckt, entwickelt und perfektioniert werden, die viele unserer derzeitigen Probleme lösen könnten. Nicht mit der Ministerin für Denkverbote – das hat sie schon mehrfach bewiesen.

  • Mit ihrem strikten Nein zu der an der Leobener Montan-Universität entwickelten neuen Fracking-Methode, die vollkommen ungefährlich ist und deren Anwendung in Österreich neben der Lösung des Russengas-Problems einen technologischen Exportschlager ersten Ranges bedeutet hätte.
  • Mit ihrem apodiktischen Nein zur unterirdischen CO2-Speicherung, mit der etwa Norwegen das große Geld machen wird. Auch bei uns gäbe es genügend Möglichkeiten dafür. Doch auf diese Weise CO2, das angebliche Grundübel des "menschengemachten" Klimawandels, zu beseitigen, widerstrebt einer grünen Gouvernante: Dann bräuchte es ja keine Verbote und Bußgeldzahlungen mehr, mit denen man im Namen der Planetenrettung die Menschen quälen könnte.
  • Mit ihrem störrischen Beharren auf das Verbot von Verbrennungsmotoren ab spätestens 2035. Da hätte sie am liebsten sogar dem Bundeskanzler ein Denkverbot verpasst, der immerhin davon ausgeht, dass es bis dahin neue Technologien geben wird und damit das Bestemm auf E-Motoren sinnlos ist, die niemand will und die nur China reich machen.
  • Mit ihrer gesetzeswidrigen Absage des Lobau-Tunnels, der eine Verkehrshölle entschärft hätte, nur weil ein paar Demonstranten dagegen Stimmung machen.
  • Mit der Erleichterung der Genehmigung von Riesen-Windrädern auch gegen den Willen der Menschen, die sich für die Schönheit ihrer Landschaft einsetzen. Der nicht-grüne Bürger zählt für das Ministerium für Wahrheit nicht. Übrigens auch nicht die vielen Vögel, die den riesigen Windmühlen zum Opfer fallen – denn im Ministerium für Wahrheit gibt es Tiere und Tiere: Vögel sind dort ebenso unwichtig wie Schafe (und Wanderer), denn über den Abschuss der zur Plage gewordenen Wölfe ist auch ein Denkverbot verhängt. Für die Ministerin geht der Wolf eben über den Menschen.

Fragt sich langsam, wozu wir Steuergeld in Universitäten und Forschung stecken, wenn die Ergebnisse des akademischen Bemühens gleich vom Minister-Tisch gewischt werden.

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