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Es ist ziemlich erschütternd, wie wenig Erwähnung jetzt der 300. Geburtstag eines der größten Denker der Menschheitsgeschichte gefunden hat. Er war ein Denker, der nicht nur Abstrakt-Philosophisches von sich gegeben, sondern der auch unzähligen Millionen Menschen zu einem besseren Leben verholfen hat. Hingegen wird sein Gegenpol noch immer vielerorts verherrlicht, obwohl dessen Ideen fast hundert Millionen das Leben gekostet und Milliarden Unfreiheit und Armut beschert haben.
Der vielerorts totgeschwiegene Adam Smith hatte mit seiner Erkenntnis des Werts der Freiheit der Menschheit nicht nur mehr von dieser, sondern vor allem auch wirtschaftlichen Aufstieg gebracht. Er hat erkannt, dass es den Menschen in Summe weit besser geht, wenn sich der Staat aus privaten und wirtschaftlichen Dingen zurückhält, wenn er nur Recht und Sicherheit nach innen wie außen herstellt. Die freie Initiative der Menschen war immer weit besser als Staatsbürokraten imstande, Lösungen für alle Probleme zu entwickeln, ob die nun in Armut, Krankheiten oder Hunger bestehen.
Nichts hat ihn besser bestätigt als der steilste Aufstieg der Menschheitsgeschichte in jenen (heute zum Glück dominierenden) Weltregionen, die annähernd seine Prinzipien realisiert haben. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ist die Zahl der Hungernden und Darbenden geschrumpft, ist die Lebenserwartung rapide länger, ist das Leben der Menschen glücklicher geworden: durch die Befreiung der Wirtschaft aus der Staatslenkung, den Schritt vom Zunftwesen zur Industrie, die freie Entwicklung von Wissenschaft und Forschung, den weltweiten Handel und die grüne Revolution in der Landwirtschaft (die nichts mit den heutigen Grünen, aber viel mit Kunstdünger und genetischer Pflanzen-Entwicklung zu tun hatte). Gewiss auch dank eines funktionierenden Rechtsstaats und eines – ebenfalls nachweisbaren – Rückgangs der Kriege und Blutverbrechen.
Aber war nicht der Marxismus angesichts des Elends der Arbeiter vor allem im 19. Jahrhundert genauso wichtig? Nein, absolut nicht. Das zeigt die alle anderen Länder übertreffende Entwicklung der Arbeiter in den Marxismus-freien Staaten wie Japan und USA: eine soziale Entwicklung ohne Sozialismus.
Ja, den Arbeitern ging es einst schlecht. Nur wird gerne verschwiegen: Für die meisten war der Industrie-Job dennoch ein gewaltiger Aufstieg. Mussten ihre Vorfahren doch als besitzlose Knechte und Mägde viel schlimmer darben, die oft nur im Stall schlafen durften.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".