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Warum müssen so viele Jugendliche sterben?

Positive wie negative Entwicklungen aus den USA kommen mit Regelmäßigkeit eine Zeit später auch bei uns an. Bisher haben zwar ganz eindeutig die positiven Entwicklungen überwogen. Ein neuer, in den letzten Jahren in den USA dramatisch sichtbar gewordener Trend ist aber schockierend und sollte uns extrem besorgt machen. Denn sein Opfer ist die junge Generation – die wir in Europa ohnedies massiv belasten: durch die von uns Baby-Boomern verantwortungslos zurückgelassene Verschuldungslast; durch unseren angesichts der steigenden Lebenserwartung viel zu frühen Pensionsantritt; durch das dramatische Geburtendefizit; und durch das Hereinlassen von Millionen Analphabeten und Angehörigen völlig fremder und in keiner Weise mit der europäischen Kultur kompatiblen Gesellschaften. Das alles ist schlimm, wird aber noch verschlimmert, wenn auch das in Europa Realität wird, was die amerikanischen Zahlen mit erschreckender Deutlichkeit zeigen.

Denn in Amerika sinkt erstmals seit langem die durchschnittliche Lebenserwartung signifikant, die so lange überall in unaufhaltsamem Anstieg begriffen schien. Aber das ist nicht etwa deshalb passiert, weil die Alten früher sterben würden – darin könnten ja Zyniker sogar etwas Positives erkennen, weil dann die Pensionslast geringer würde. Das passiert vielmehr deshalb, weil viel mehr Jugendliche jung sterben als früher. Das bedeutet logischerweise sogar eine Verschlimmerung des demographischen Ungleichgewichts, weil diese toten Jugendlichen dann nicht mehr da sein werden, um die künftig immer schwerer werdenden Lasten der Pensionen und des gesamten übrigen Sozial- und Gesundheitssystems zu zahlen.

Die Fakten dieser besorgniserregenden Entwicklung seien – bevor wir auf Ursachensuche gehen – in ein paar anschaulichen Daten gezeigt:

  • Einer von 25 fünfjährigen US-Amerikanern wird seinen 40. Geburtstag nicht mehr erleben. Diese jugendliche Todesrate ist viermal so hoch wie die Vergleichszahl in anderen entwickelten Ländern.
  • Ein Amerikaner aus der besser verdienenden Hälfte verliert im Schnitt zwei Lebensjahre gegenüber einem vergleichbaren Briten (obwohl jeder zweite Bericht, den Mainstreammedien aus Großbritannien bringen, zuletzt der Krise des dortigen Gesundheitssystems gewidmet ist).
  • Ein Amerikaner aus der niedrigeren Einkommenshälfte verliert sogar vier Jahre.
  • Schwarzamerikaner haben im Schnitt fünf Lebensjahre weniger als die Weißen.
  • Diese aber haben sogar sieben Lebensjahre weniger als die Amerikaner mit Wurzeln in Asien.
  • Alle diese Daten werden durch Todesfälle in früheren Lebensjahren verursacht – wenn ein Amerikaner hingegen das Pensionsalter erlebt, wird er ungefähr genauso lang leben wie europäische Pensionisten.
  • Besonders stark nahm die Todesrate der amerikanischen Jugendlichen in den letzten Jahren zu: 2020 stieg sie um 10,7 Prozent gegenüber dem Jahr davor, und 2021 um 8,3 Prozent.
  • Aber auch bei mittelalterlichen Amerikanern aus der Arbeiterschaft gibt es noch immer überdurchschnittliche Todeszahlen, was zweifellos mit dem Verlust der früher gut bezahlten industriellen Arbeitsplätze und deren Abwanderung vor allem nach Asien zusammenhängt.

Um Fehlinterpretationen gleich auszuschließen: Das hängt nicht oder nur marginal mit der Corona-Pandemie zusammen. Denn das Virus war nur für zwei Prozent aller Todesfälle von amerikanischen Jugendlichen verantwortlich.

Was aber dann? Ein paar Daten zum Tod von Kindern oder Jugendlichen:

  1. Morde unter den 10- bis 19-Jährigen haben um 39 Prozent zugenommen.
  2. Zwei Drittel der Mordopfer waren Schwarzamerikaner (wobei auch die Täter meistens Schwarze waren).
  3. Die Mordrate unter jugendlichen Schwarzen war sechs Mal höher als unter "Hispanics" (also den aus Lateinamerika Gekommenen) und mehr als 20 mal größer als unter Weißen.
  4. Die Todesfälle durch Schusswaffen (die sich mit der Zahl der Morde überschneidet) war für die Hälfte der Zunahme verantwortlich.
  5. Noch schlimmer: Die Todesfälle durch Drogen haben sich verdoppelt.
  6. Lange waren es weiße Jugendliche, die häufiger dem Drogenkonsum erlegen sind, aber in den letzten Jahren haben jugendliche Schwarze und Hispanics gleichgezogen.
  7. Alle diese Entwicklungen sind nur bei männlichen Jugendlichen so dramatisch gewesen, bei Mädchen kaum.

Diese Signale erinnern erschreckend an den schon im vorigen Jahrtausend deutlich sichtbar gewordenen Abstieg Russlands beziehungsweise der Sowjetunion, der sich in den demographischen Daten früher gezeigt hat als in den politischen Daten.

Dieser Abstieg Russlands war und ist eindeutig Folge des verbreiteten massiven Alkoholkonsums (auch aus der russischen Invasionsarmee in der Ukraine werden derzeit große Alkoholprobleme berichtet).

In den USA scheint der dortige Abstieg zwei andere dominante Ursachen zu haben:

  1. Einerseits ist er auf massiven Drogenmissbrauch zurückzuführen (dieser erklärt den intensiven, aber letztlich erfolglosen Kampf der USA gegen Drogenanbau- und Drogenhandelsländer von Afghanistan bis Lateinamerika);
  2. Andererseits breitet sich eine erschreckende Kultur der Gewalt unter Jugendlichen aus.

Deren Herkunft ist freilich viel schwerer zu erklären oder gar zu beweisen, weil sie nicht mehr mit Statistiken festmachbar ist. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit haben folgende Faktoren dabei eine mehr oder weniger große kausale Rolle:

  • die immer brutaler werdenden Filme und Videos in Streaming- und anderen Kanälen;
  • noch schlimmer die vielen Gewaltszenen in Video-Spielen;
  • der (auch in Amerika signifikante) Verlust an Religiosität;
  • die große Zahl der aus den verschiedensten Gründen vor allem unter den Schwarzamerikanern vaterlos aufwachsenden Kinder (weil sich Väter nach der Zeugung nie wieder blicken haben lassen, weil sie selbst Mordopfer wurden oder weil sie im Gefängnis sind);
  • der Zerfall gewachsener Familien;
  • wachsende Zahlen von Selbstmorden aus psychischen Gründen;
  • das verbreitete Übergewicht;
  • das Rauchen (wobei die beiden letztgenannten sozialen Geißeln primär mittelalterliche Menschen dahinraffen);
  • die Trans-Hysterie, die vor allem in der Pubertät massenweise ihre Opfer findet und die durch die grob fahrlässige Verbreitung der irren Theorie des frei wählbaren Geschlechts durch linke und schwule Aktivisten ausgelöst worden ist, die entweder zu irreversiblen und gefährlichen Operationen führt oder Jugendliche schwer depressiv macht;
  • der dramatische Rückgang sozialer Kontakte während der diversen Corona-Maßnahmen;
  • die leichte Verfügbarkeit von Waffen;
  • und die Perspektivarmut vor allem schlecht gebildeter Jugendlicher.

Linke Analysen arbeiten sich eher an den beiden zuletzt genannten Ursachen ab; konservative eher an den davorstehenden. Nur Blender geben vor, da wirklich Genaueres sagen zu können. Aber welche Ursache auch immer in welchem Umfang da mitspielt: Das ändert nichts mehr am Bild einer krank gewordenen Gesellschaft.

Wer freilich jetzt hochmütig auf die USA herabzublicken beginnt, der sollte lieber besorgt nachdenken, ob nicht bei uns auch schon Ähnliches eingesetzt hat, ohne dass es sich noch in Statistiken niederschlägt. Tatsache ist aber die entsetzliche Häufung von Berichten über Morde und Brutalität unter Kindern und Jugendlichen aus Österreich und anderen europäischen Staaten während der letzten Tage und Wochen. Und Tatsache ist ebenso die Hilfslosigkeit einer woke deformierten Justiz und der sonstigen Behörden, den Jugendlichen da ein starkes Stoppsignal zu senden. Und Tatsache ist ebenso die noch viel erschreckendere Unfähigkeit des Staates, irgendetwas gegen Gewalttäter zu tun, die noch nicht 14 Jahre alt sind. Obwohl sie zum Morden offensichtlich schon alt genug sind.

Wir sollten uns intensiv zusammensetzen, noch bevor auch bei uns die Zahlen amerikanische Ausmaße angenommen haben.

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