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Der "Frauentag" ist für die vielen die Mainstream-Medien überschwemmenden weiblichen Jungjournalisten zunehmend mühsam geworden. Jetzt haben sie sogar schon das Fehlen weiblicher "Dummies" bei Auto-Crashtests auftischen müssen, um noch eine Benachteiligung von Frauen zu finden, über die sie sich zum Frauentag, einer einstigen kommunistischen Erfindung, empören können. Und noch etwas haben sie gefunden: Forderungen diverser Frauenplattformen nach Hunderten Millionen zusätzlichen Geldes. Solche Forderungen zu erheben ist jede noch so kleine Plattform im Dunstkreis der SPÖ seit langem trainiert – also im Dunstkreis jener von einer Frau geführten Partei, die von einem Debakel ins nächste schlittert, weil sie ganz offenbar nicht die Themen anspricht, die Männer oder Frauen interessieren. Weder die SPÖ noch irgendeine der die Medien so dominierenden Kampfjournalistinnen haben hingegen auch nur eine Zeile über für die in Wahrheit viel gravierenderen Benachteiligungen der Männer in der österreichischen Realität gefunden. Weder zum Frauentag noch sonstwann im Jahr.
Diese Benachteiligungen bestehen vor allem in diesen drei Fakten:
Die meisten Männer sind jedoch so erzogen, dass sie nicht über Benachteiligungen klagen wollen. Umso lauter dröhnt das Klagelied von Kampffeministinnen auf der Gegenseite. Mit den immer gleichen Strophen:
Blöd nur, dass es diesen Gender Pay Gap so gut wie gar nicht mehr gibt. Das immer allen progressiven Trends positiv gegenüberstehende Wirtschaftsforschungsinstitut hat jetzt zugeben müssen, dass er sich seit dem Jahr 2005 von 20,5 Prozent auf 11,3 Prozent reduziert hat.
Und auch dieser Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Einkommen diffundiert gegen Null, wenn man sich die Dinge näher anschaut:
Der Unterschied ist vor allem Folge der unterschiedlichen Berufswahl. Denn Männer (diese Bösen) suchen sich Berufe viel öfter danach aus, wo es gut zu verdienen gibt, während die Frauen (diese Guten) sich die Berufe viel mehr danach aussuchen, was ihnen Spaß macht.
Ferner hat die "unterschiedliche Berufserfahrung" Auswirkungen auf die Gehaltshöhe, wie es das Wifo nennt. Diese Unterschiede hängen einerseits mit der längeren Berufstätigkeit von Männern zusammen (weniger Karenzzeiten, späterer Pensionsantritt); und andererseits damit, dass dort, wo es noch auf Leistung und Erfahrung und nicht auf Quote ankommt, also in der echten Wirtschaft, mehr Männer in Führungsfunktionen aufrücken.
Ob die verbreitete Behauptung stimmt, dass Männer geschickter beim Lohnverhandeln wären, wage ich zu bezweifeln. Zumindest in meiner Vorgesetzten-Zeit haben viel mehr Frauen durch Fordern und Verhandeln versucht, persönliche Gehaltserhöhungen zu erreichen als Männer.
Es bleibt ein kleiner Rest an Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen, der nie aus der Welt zu schaffen ist: Arbeitgeber (weibliche mindestens so intensiv wie männliche) müssen bei jungen Frauen damit rechnen, dass die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Ausfalls wegen Schwangerschaft deutlich größer ist als bei Männern. Sie werden daher bei Männern immer eine Spur mehr bemüht sein, Jobbewerber durch finanzielle Zugeständnisse an sich zu binden, damit die in den Mitarbeiter dann investierte Aus- und Weiterbildung möglichst dem Betrieb zugute kommt. Das ist vor allem bei Kleinbetrieben so, wo die Langzeitkarenz eines Mitarbeiters viel mehr Probleme aufwirft als in Großunternehmen, wo das in der Menge immer leichter ausgeglichen werden kann.
Ungerecht und schlimm sind die Unterschiede im Pensionsbezug - freilich nur insofern, als die Unterbrechungen der Arbeitstätigkeit und damit der Versicherungsleistungen bei der Kinderaufzucht noch viel zu wenig berücksichtigt sind. Alle anderen Unterschiede sind selbstverschuldet und können daher keinen Anspruch gegen die Allgemeinheit begründen.
Ungerecht ist jedoch sehr wohl, dass zwar bei einer Scheidung alle Vermögenswerte, die während der Ehe einem der beiden zugewachsen sind, unabhängig von der Schuldfrage zu teilen sind, dass aber die in dieser Zeit erworbenen und oft sehr ungleichen Pensionsansprüche nicht zu teilen sind.
Auf einem ganz anderen Gebiet als dem Einkommen sind Frauen auch wirklich benachteiligt: Sie müssen viel häufiger mit Gewalttaten von Männern rechnen als umgekehrt. Das stimmt, auch wenn der Hinweis von Männeraktivisten nicht ganz von der Hand zu weisen ist, dass Beziehungsmorde durch Frauen viel eher mit Gift als mit dem Messer erfolgen und daher viel öfter unentdeckt bleiben als umgekehrt (vor allem, seit bei den Autopsien so gespart wird). Noch größer ist die Gefährdung für Frauen durch – oft sexuell konnotierte – Gewalttaten, die Fremde begehen. Aber da das sehr oft Täter mit "Fluchthintergrund" (und damit verbundenem sexuellen Notstand) sind, wird dieser Aspekt aus Ideologie-Gründen von den linken Kampffeministinnen meist ignoriert.
Nur noch amüsant zu werten sind hingegen die Behauptungen linker Frauenorganisationen, dass die Inflation Frauen ganz besonders treffen würde.
Und den Vogel abgeschossen haben die Neos: Sie fordern mehr Geld für Fraktionen etwa in Landtagen, die mehr weibliche Abgeordnete haben. Und das von einer Partei, die einst mit der Behauptung angetreten ist, liberal zu sein. …
Gegenvorschlag zu all dem: Führen wir doch wenigstens einmal im Jahr einen "Tag der Vernunft" ein.
Ich kann aber auch gut verstehen, wenn sich Frauen dem Thema mehr emotional und weniger rational nähern wollen. Dann aber soll man auch ehrlich sein. Dann wäre wirklich sichtbares Engagement für die Frauen in der islamischen Welt, speziell in Iran und Afghanistan am Platz, wo Frauen ganz schlimm unterdrückt werden.