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Von 180.000 auf 140.000: Das ist nicht die Kursentwicklung einer Bankaktie. So tief sind die österreichischen Banken ja gar nicht gestürzt, nur solche in der Schweiz und den USA. Nein, das ist der Absturz der SPÖ-Aktien. Oder konkreter: Das ist der Rückgang der Parteimitglieder binnen sechs Jahren.
2017 hat die Partei noch die stolze Zahl von 180.000 gemeldet. Heute, sechs Jahre später räumt man aus Anlass der Mitgliederbefragung ein, dass es nur noch "rund" 140.000 sind. Wenn es nicht schon tausend andere Gründe für sozialdemokratische Depression gäbe, dann wäre eine solche Mitgliederentwicklung mit Garantie ein ganz besonderer Anlass für besorgte Sondersitzungen der Parteigremien – würden sie sich noch um Partei und Wähler kümmern und nicht nur um interne Intrigen.
Der Partei schwinden die Mitglieder eindeutig rascher, als diese sterben können. Warum ist das so? Dafür gibt es etliche Gründe, die wichtigsten bestehen darin, dass die Motive für den Parteieintritt einfach weggefallen sind:
Aber auch schon die letzte Abstimmung, bei der allerdings wenig kontroverse Fragen zu beantworten waren, damit Rendi eine Zustimmung erhoffen kann, hat eine Beteiligung von nur 42 Prozent gebracht.
Das lässt die Frage offen: Was hält die restlichen 58 Prozent überhaupt noch in der Partei? Oder sind sie geistig eh schon lange ausgetreten oder gar verstorben? Und werden nur noch weiter nach oben gemeldet, damit die jeweilige Ortsgruppe relevanter ausschaut, als sie wirklich ist?
In jedem Fall ist der dramatische Rückgang ein massives Zeichen, wie ausgelaugt die Sozialdemokratie innerlich ist. Keine Bewegung hält die Hochschaubahn Klima-Gusenbauer-Faymann-Kern-Rendi-Doskozil aus. Und dann schon gar nicht, wenn jedes Mal Persönlichkeitskult angesagt ist.
Eine Bewegung, die krampfhaft an Ideen aus früheren Jahrhunderten festzuhalten versucht, obwohl sich die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, internationalen Verhältnisse so total geändert haben, kann niemanden mehr überzeugen. Und die einzige verbliebene Idee, täglich für etwas anderes mehr vom nicht vorhandenen Geld oder vom Geld anderer, die man halt als "Reiche" bezeichnet, zu fordern, ist mehr als verschlissen und lächerlich. Schon gar nicht attraktiv ist es für die Durchschnittsösterreicher, dass der Bobo-Teil der Sozialdemokraten daran glaubt, möglichst viele Inhalte von den Grünen übernehmen zu müssen. Und auf Kosten der einfachen Menschen und ihrer Lebensqualität den Planeten vor behaupteten Bedrohungen retten zu wollen.
Noch einmal zurück zu den Mitgliederzahlen: Genauso wenig sollte man freilich auch bei den anderen Parteien allzu tief nachforschen, ob es die behaupteten großen Mitgliederzahlen in der Realität gibt. 2017 hat die ÖVP die gewaltige Summe von rund 500.000 Mitgliedern gemeldet, was die spitze Frage aufkommen lässt, ob da nicht der besonders starke Bauernbund jeden Hofhund mitzählt …
Da klingt die FPÖ eine Spur realistischer: Sie meldete "nur" 60.000. Aber auch bei den Freiheitlichen hört man reihum Skepsis, ob es so viele sein können.