Warum nur?
19. Februar 2023 01:21
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 8:00
Warum floriert Dummheit schier grenzenlos? Das merkt man nicht nur beim Opernball, sondern auch bei einem breiten Streifzug durch die Gesellschaft. Immer öfter stellt man sich beim Beobachten der Zeitläufte die simple Frage: Warum nur? Daher seien 13 unbeantwortete Fragen von Österreich bis zur Türkei gestellt, von den spanischen bis zu den österreichischen Sozialisten, von alten Hollywood-Diven bis zur Kinderkriminalität, von der grünen Wolfsliebe bis zu den Klebeterroristen, von der deutschen Wehrpflicht bis zum Herrn Hersh.
Der Reihe nach:
- Da widmen zahllose Medien einen breiten Teil ihrer Opernball-Berichterstattung einer Handvoll Linksextremisten, die dort agitatorisch zu stören versucht haben. Wenn hingegen bei einem Fußballspiel ein sogenannter Flitzer mit irgendeiner politischen Parole übers Spielfeld rennt, schwenken die Kameras weg und erwähnen die Zeitungen die Aktion höchstens mit einem Satz. Zu Recht. Das bringt uns zur unangenehmen Frage: Warum sind Gesellschaftsreporter offenbar deutlich dümmer als Sportreporter? Oder müssen die Flitzer nur links genug wirken, um breite Beachtung zu bekommen?
- Besonders "intelligent" ist auch der breite Raum, den die Medien einer überholten und seit Jahrzehnten abgetretenen Hollywood-Diva widmen – nur weil ein ebenfalls hochbetagter Baumeister sie um fette Honorare zum Opernball verpflichtet hat. Auch hier finde ich keine Antwort auf das Warum. Die Journalisten werden doch nicht auf der Payroll des Herrn Lugner stehen – oder?
- Das Verhalten der Journalisten wird noch weit übertroffen durch die Dummheit der Aussprüche der alten Diva: Denn sie mimt im grünen Zeitgeist Empörung darüber, dass der österreichische Chemie-, Gas- und Öl-Konzern OMV zu den Sponsoren das Balles gehört. Das öffnet die Frage: Ist die Dame am Ende mit einem Ruder- oder einem Segelboot über den Atlantik gekommen, um hier kapitalistisches Geld abzucashen, um nur ja keiner Ölfirma etwas für den Flug zu zahlen?
- Da werden erstmals konkrete Zahlen über die Kinderkriminalität bekannt. Die sind schockierend. Allein im eigentlich als ordentlich verschrieenen Bundesland Oberösterreich sind allein im Vorjahr bei den Landesgerichten wegen Einbrüchen, wegen Raubs, wegen schwerer Körperverletzungen und ähnlich gravierender Verbrechen 259 Kinder angezeigt worden, also Täter unter 14 Jahren. Und bei den Bezirksgerichten waren es nochmals weitere 448 Kinder wegen "leichterer" Delikte wie Diebstahl oder Sachbeschädigungen. Dazu kommen zweifellos etliche Fälle, die wegen der am Ende vom Gesetz ohnedies noch immer vorgeschriebenen Straf- und Konsequenzenlosigkeit krimineller Taten solcher Kinder gar nicht weiterverfolgt werden. Beklemmend. Und Anlass zu dringendem Handlungsbedarf. Nicht jedoch für die Staatsanwaltschaft. Deren Begründung: Bei den Kinderdelikten gebe es eh keine Zunahme, deren Zahl sei in den Vorjahren ähnlich hoch gewesen, daher sollen wir doch ganz beruhigt sein. Dabei ist das in Wahrheit eigentlich doppelter Grund, besorgt zu sein und zu rufen: Spielt das doch nicht hinunter! Oder sind für die Zadic-Staatsanwälte wirklich nur Chats, an denen sie sich begeilen können, ernsthafte Delikte, aber Raub, Diebstahl und schwere Körperverletzungen völlig unwichtig?
- Da sagt der ÖVP-Tourismus- und Seilbahn-Sprecher Franz Hörl völlig Richtiges: Die grüne Ministerin Gewessler spiele "mit dem Feuer und dem Leben von Mensch und Tier", da sie sich gegen den Abschuss von Wölfen engagiere, da sie dafür sorgen wolle, dass weiterhin hunderte Schafe bei lebendigem Leib zerfleischt werden, da sie als Gegenmaßnahme den Einsatz von Schutzhunden vorschlägt, obwohl diese selbst groß, scharf und gefährlich sind, obwohl sie sehr eigenständig agieren, und obwohl sie Wanderer noch viel mehr gefährden und ängstigen als die Wölfe. Da bleibt nur eine Frage unbeantwortet: Warum hat auch Hörl immer dafür gestimmt, dass die Grünen in die Regierung kommen und dort bleiben können? Erst das gibt ja Gewessler die Möglichkeit, im Alleingang, aber mit Bindung für ganz Österreich im EU-Rat Gesetze für die Wölfe und gegen Menschen und andere Tiere zu beschließen.
- Eigentlich muss man im Umgang mit einer von "Greenpeace" in Auftrag gegebenen Umfrage immer vorsichtig sein. Umso erstaunlicher ist, dass selbst eine "Greenpeace"-Umfrage bei den jungen Deutschen bis zum Alter von 29 Jahren eine klare 58-Prozent-Mehrheit für die Wiedereinführung einer allgemeinen Wehrpflicht zeigt. Nur Grüne und Linkspartei-Anhänger sind da mehrheitlich dagegen. Die Jungen wissen ganz offensichtlich, dass es speziell für ihr eigenes künftigen Leben etwas zu verteidigen gibt. Gleichgültig, ob sie die größte Bedrohung im russischen Neo-Imperialismus oder im immer aggressiver gewordenen Islamismus erkennen. Rätselhaft bleibt nur, warum in der Gesamtbevölkerung, also vor allem bei jenen, denen ein Wehrdienst ohnedies erspart bleiben würde, eine knappe 50:46-Mehrheit gegen eine allgemeine Wehpflicht ist. Wachsen in Deutschland am Ende mit dem Alter die Illusionen, dass Verteidigung gegen diese Bedrohungen nicht nötig ist?
- Völlig unverständlich ist, warum manche Menschen ausgerechnet bei der jüngsten Behauptung des Seymour Hersh, eines journalistischen Linksaußen-Veteranen aus Amerika, in begeisterte Schnappatmung geraten sind. Er meinte, es wären die USA gewesen, die die Nordstream-Pipelines gesprengt hätten – ohne aber irgendwelche Beweise für diese Behauptung vorzulegen. Ich gebe offen zu, nicht zu wissen, wer es gewesen ist. Seit Monaten gibt es keine saubere Klärung dieser Frage. Geklärt ist aber die Rolle Hershs in weit mehr als einem halben Jahrhundert agitatorischer Publizistik. So ist nachgewiesen, dass er gefälschte Papiere vorgelegt hat. Dass er John F. Kennedy eine Nähe zur Organisierten Kriminalität nachgesagt hat. Dass er Henry Kissinger einen "Kriegsverbrecher" genannt hat. Längst bekannt ist aber auch, dass sich die Positionen von Links- und Rechtsextremisten immer öfter ununterscheidbar gleichen. Was soll es da beweisen, dass sie jetzt auch in den USA einen Gesinnungsgenossen haben, der ohne irgendeinen Beweis Anschuldigungen verbreitet, die direkt aus einer russischen Trollfabrik stammen könnten?
- Genauso wenig zu verstehen ist, dass manche politische Parteien dann besonders gerne noch rasch irrwitzige Gesetze verabschieden, wenn sie einer sicheren Niederlage entgegengehen. Eine solche droht den spanischen Sozialisten nach allen Umfragen bei den heuer fälligen Parlamentswahlen. Davor haben sie jetzt noch schnell durchgepeitscht:
- Die freie Wahl des Geschlechts ganz nach augenblicklicher Laune durch einfache Erklärung – und das ab 16 Jahren.
- Die freie Geschlechterwahl sogar ab 14, wenn die Eltern zustimmen (die bei diesem Lebensalter oft nicht mehr stark genug sind, einem aus pubertärer Verunsicherung entsprungenen Wunsch zu widersprechen, auch wenn er noch so schwachsinnig ist).
- Und freie Tage (auf Kosten der Arbeitgeber) bei Menstruationsbeschwerden.
Offenbares Motto der spanischen Sozialisten: Wenn wir schon verlieren, dann wollen wir doch noch einen richtigen Scherbenhaufen hinterlassen.
- Ein ganz ähnlich selbstbeschädigendes Verhalten ausgerechnet in einer Zeit lebhafter Wählerflucht ist auch bei der heimischen SPÖ zu beobachten. Sie regte sich jetzt allen Ernstes darüber auf, dass bei der Polizei HIV-positive Kandidaten nicht aufgenommen werden. Das ist absurd. Nicht nur weil generell bei der Aufnahme von Polizisten auch sonst komplette Gesundheit verlangt wird. Sondern auch, weil es leider immer wieder vorkommt, dass Polizisten durch irgendwelche renitente Personen in ein Handgemenge verwickelt werden, bei denen diese etwa Polizisten beißen, die sie festnehmen wollen. Gar nicht vorstellbar sind die Folgen, wenn dabei eine Infektion erfolgt. Denn dann könnten die Beißer von der Republik, also den Steuerzahlern, lebenslange Amtshaftung einklagen, weil die Beißer ja nicht wissen haben können, dass der Polizist HIV-positiv ist. Das klingt nur für jene skurril, die keine Ahnung haben, welch absurde Dinge sonst noch eingeklagt – und bisweilen von Richtern zuerkannt werden. Rätselhaft bleibt aber: Warum wollen sich die Sozialisten aller Länder auf eine Lobbypartei von HIV-Positiven und willkürlichen Geschlechterwechslern reduzieren? Nur aus Masochismus?
- Warum begreifen so viele gutmeinende Menschen nicht, dass ihre Vorschläge in Sachen illegaler Migration das Gegenteil des Beabsichtigten bewirken? Sie behaupten nämlich oft: "Lasst sie nur kommen; denn wenn wir genug Entwicklungshilfe zahlen, wird der Zustrom ohnedies bald von selber aufhören." Nein, das wird er nicht. Er wird vielmehr gewaltig zunehmen, wie dieser Tage ein österreichischer Migrationsexperte nachgewiesen hat. Denn die wirklich Armen haben ja gar kein Geld, um all die Schlepper und die lange Reise zu finanzieren. Daher kommen etwa aus Niger (im Unterschied zu Nigeria) überhaupt keine Migranten nach Österreich, obwohl Niger das allerärmste Land Afrikas ist (und noch dazu das höchste Bevölkerungswachstum hat). Denn sie haben viel zu wenig Geld, um die Schlepper zu bezahlen.
- Apropos illegale Migration: Immer wieder hört man, dass aus Afghanistan ja ohnedies nur jene nach Europa flüchten, die gegen den rigiden Islamismus der Taliban seien. Daher seien sie modern gesinnt. Und daher könne man sie ruhig aufnehmen. Dabei zeigen immer wieder schreckliche Prozesse, dass auch viele der Gekommenen in genau denselben irrsinnigen Vorstellungen stecken wie die Taliban. So ist gerade in Deutschland ein Prozess gegen zwei Brüder zu Ende gegangen, die ihre Schwester bestialisch ermordet haben. Die zweifache Mutter hatte nicht so gelebt, wie die Brüder es wollten, sondern eine neue Beziehung aufgenommen. Warum, bitte, soll man solchen Menschen Asyl gewähren?
- Immer absurder werden die Aktionen der Klebeterroristen auf unseren Straßen. Jetzt haben sich ausgerechnet jene, die ständig alle Regeln eines demokratischen Zusammenlebens brechen, darüber aufgeregt, dass angeblich die Polizei irgendwelche "Regeln missachtet". Eine der Täterin nennt das "Delikt" der Exekutive: "Sie haben mich von der Straße runtergezerrt, ohne die Versammlung vorher aufzulösen." Immer mehr fragt sich hingegen der Großteil der Österreicher: Wie lange lässt sich die Republik noch den Terror und das präpotente Auftreten jener bezahlten Agitatoren im Gegensatz zu anderen Ländern so willenlos gefallen?
- Gerade hat man angefangen, angesichts der Erdbebenkatastrophe mit der Türkei trotz all ihrer Verbrechen – Eroberungen von Teilen Syriens und Zyperns, massive Missachtung der antirussischen Sanktionen, Durchschleusen von Millionen Flüchtlingen nach Europa – Mitleid zu empfinden. Das hat die Türkei aber nicht aufgehalten, jetzt wieder syrisch-kurdische Städte zu bombardieren, während noch verzweifelt nach Überlebenden gesucht wird! Was geht nur im Kopf eines Herrn Erdogan vor? Will er mit aller Gewalt vor der Geschichte in die gleiche Kategorie wie Wladimir Putin gereiht werden?
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