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Die Windmühlen, die Marktwirtschaft und das Gas

Nächste Woche dürften die Klimaterroristen wieder von ihren – peinlicherweise bekanntgewordenen – Luxusurlaubsreisen nach Bali & Co zurück sein. Dann werden sie auch die Wiener wieder mit ihren Klebeaktionen terrorisieren (schließlich müssen sie ja Geld für neue schöne Reisen verdienen). Dank der Zadic-Staatsanwälte werden sie strafrechtlich ohnedies weiterhin ungeschoren bleiben. Und die Mainstream-Medien und Politiker werden sich in ihrer begnadeten Beschränktheit weiterhin lediglich dafür engagieren, dass man Terroristen, die mit rechtswidrigen Aktionen anderen Menschen ihren Willen aufzwingen wollen, doch keinesfalls Terroristen nennen solle. Hingegen finden die wirklich notwendigen Zukunftsdiskussionen in Österreich einfach nicht statt. Und auch in Europa kaum. Dabei müsste es vor allem um den so entscheidenden Energiebereich gehen, wo gleich mehrfach überaus spannende Entwicklungen im Gang sind, die für größere Versorgungssicherheit des importabhängigen Österreich sorgen könnten: wie das sogenannte Fracking zur Gewinnung von Erdgas oder wie neue Nuklear-Technologien. Aber statt dessen glaubt die Pippi-Langstrumpf-Degeneration allen Ernstes an eine Zukunft nur mit Solarpaneelen und Windmühlen (und hofft insgeheim, dass ihr nicht deren derzeit reihenweise herumfliegende Flügel auf den Kopf fallen werden).

Mit unglaublich großem und vor allem teuren Einsatz ist es der Politik und den Energieversorgern gelungen sicherzustellen, dass im heurigen Winter in Europa niemand frieren muss. Das ist als echte Leistung anzuerkennen. Freilich müssen wir diesen Einsatz selbst teuer bezahlen – wenn wir sie nicht gar nach SPÖ-Rezept zynisch als Mega-Schuldenlast auf die Schultern unserer Kinder abladen beziehungsweise durch das Gelddrucken der EZB in Inflation münden lassen.

Für den nächsten Winter schauen die Aussichten viel trüber und kälter aus. Da wird es keine Reste russischen Gases mehr in den Speichern geben. Da kann die kleinste Panne in einer Rohrleitung eine echte Katastrophe auslösen. Da sind wir total abhängig von norwegischem, amerikanischem und nahöstlichem Gas. Und bei deren Import werden wir weiterhin die Energievergeudung und Umweltverschmutzung ignorieren, die als Folge der Verflüssigung und des Transports von verflüssigtem Gas über Tausende Kilometer zwangsläufig entstehen. Von den angeblichen oder wirklichen Klimafolgen gar nicht zu reden, obwohl es ja eigentlich derzeit oberstes Gebot der Zeitgeist-Religion ist, an die zu glauben.

Weit und breit ist aber in Politik wie Medien nichts zu hören von echten Lösungen der Energiefrage, die eine Verwirklichung der heimlichen grünen Wunschträume eines Zurücks in die Steinzeit verhindern würden. Zumindest hört man auf Regierungsebene nichts davon, wo die Grünen prinzipiell alles verhindern, und wo auch die ÖVP vor allem zurückschreckt, was unpopulär sein könnte. Dabei gibt es bei einer Reihe von energierelevanten Gebieten wirklich sensationelle Neuentwicklungen der Wissenschaft, die alle den Aspekt Sicherheit im Zentrum haben. Von den Thorium-Reaktoren über die Fusions-Reaktoren bis zu ganz neuen Fracking-Methoden.

Erstens: Zu den Entwicklungen bei Thorium- und ähnlichen Reaktoren kann man hier sehr fundiert nachlesen. Sie alle sind weit gediehen und können rasch gebaut werden. Alle neuen Varianten bieten auf Grund ihrer physikalischen Gesetzmäßigkeiten Sicherheit gegen eine Kernschmelze. Sie können also nicht zu einem zweiten Tschernobyl werden. Offen bleibt die Frage, ob es genug Thorium gibt.

Zweitens: Nicht ganz so weit entwickelt ist die Technologie der Energiegewinnung durch Kernfusion. Hier gibt es zwar ermutigende Ansätze. Auch bei Fusionsreaktoren ist eine Kernschmelze nicht denkbar. So weit man das von außen beurteilen kann, wäre Kernfusion aber der allerwichtigste Durchbruch für eine dauerhafte sichere Energieversorgung. Sie könnte ein Menschheitsproblem genauso dauerhaft lösen, wie es der Wissenschaft auch gelungen ist, von der Pest bis zu den Pocken viele Geißeln der Menschheit auszurotten. (Die Widerstände, die die Forscher dabei einst zu überwinden hatten, gleichen frappierender Weise ganz den diffusen Paniken, die Angstmacher einer sicheren Energieversorgung in den Weg stellen. Der einzige Unterschied: Bei der Energieversorgung stehen diese Angstmacher im linksgrünen Lager, bei den medizinischen Fortschritten haben sie sich hingegen zumindest in den letzten Jahren auf der anderen Seite des politischen Spektrums eingefunden. Aus welchen Gründen immer).

Das dramatische Problem für Europa in Sachen Kernfusion besteht vor allem darin, dass neuerlich ein entscheidender Fortschritt weit weg in anderen Kontinenten stattfindet. In China und vor allem in den USA. In Europa mangelt es hingegen nicht nur an der Zukunftsorientierung, sondern auch am nötigen Kapital. Investoren, aber auch die EU-Gewaltigen halten sich total zurück, weil sie fürchten, dass am Ende eh wieder alles verboten oder von Linksextremisten unmöglich gemacht wird. Das Ergebnis: In den USA arbeiten 33 Unternehmen an der Kernfusion. In ganz Europa 3.

Womit alles gesagt ist. Die EU lenkt das Tausendfache der Gelder, das derzeit in die Kernfusion geht, in Energiegewinnungsformen, die halt nur bei Sonnenschein oder Wind funktionieren. Und in den Wasserstoff – der aber schon seit einem halben Jahrhundert als Energieträger nicht das hält, was er verspricht.

Drittens: Die einzig wirkliche Sicherung der nötigen Energieversorgung für jene Jahrzehnte, die es wohl für eine ausreichende Entwicklung der Kernfusion noch braucht, liegt ganz eindeutig im Gas – und zwar im Gas aus Europa und Österreich. Gas ist umweltmäßig deutlich sauberer als die Kohle, die derzeit mancherorts wieder reaktiviert wird. Das gilt erst recht für Gas, das direkt in Europa gewonnen und direkt in Leitungen eingespeist wird.

Jedoch: Den Grünen und den Boulevardmedien ist es total gelungen, die Gewinnung von Gas zu verteufeln, seit sie mit dem Vokabel "Fracking" bezeichnet wird. Während sie sich über den mühsamen, riskanten, umweltschädlichen Gas-Import aus Russland, Katar, Norwegen oder den USA freuen, obwohl es dort vielfach auch mit "Fracking" erzeugt wird, bekämpfen sie vehement die Gasgewinnung direkt aus dem österreichischen Boden. Und keine andere Partei, kein anderes Medium tritt der Angst- und Panikmache energisch entgegen. Selbst die einst für die ökonomische und wissenschaftliche Vernunft stehende ÖVP zuckt mit einer mehr als seltsamen Argumentation zurück, die sich zwar ein Hintertürchen offenhalten, das aber nicht offen zugeben will: Ein Verbot von Fracking sei nicht notwendig, da es ohnedies nicht komme.

Eine Partei, die mutig und entschlossen auf die Zukunft und ihre Notwendigkeiten zugeht, sieht anders aus.

Dabei werden derzeit nur noch acht Prozent des in Österreich verwendeten Gases aus (alten) heimischen Förderungen gewonnen. Dabei sagen zumindest etliche Prognosen, dass wir auf viele Jahre den ganzen Jahresbedarf aus heimischen Beständen decken könnten. Dabei könnte Fracking-Gas sogar binnen neun Monaten gefördert werden, also rechtzeitig für den nächsten Winter – hätte man die notwendigen Vorbereitungen, also vor allem Probebohrungen schon gemacht. Aber auch davor haben die Parteien panische Angst – mit erstaunlicher wie erfreulicher Ausnahme der FPÖ, die in diesem Bereich jedenfalls weitaus weniger populistisch ist als alle anderen. Die dort offenbar ihre Anti-Impf-Dummheiten kompensiert.

Wovor fürchtet sich der Fracking-Populismus? Er baut auf Berichte aus Nordamerika auf, die Angst vor dadurch ausgelösten kleineren Beben und vor einer Grundwasserverschmutzung auslösen.

  • Tatsache ist freilich, dass diese Probleme in Amerika keineswegs groß genug sind, um deswegen Fracking einzustellen.
  • Tatsache ist aber auch, dass diese Probleme in Österreich gar nicht auftreten können, weil hier die von der Wissenschaft georteten Gaslagerstätten in viel größerer Tiefe liegen; das macht ihre Nutzung zwar teurer, dafür kann man sowohl Grundwasser- wie Beben-Probleme gänzlich ausschließen.
  • Noch viel ärgerlicher macht aber eine weitere Tatsache: In Österreich, an der Universität Leoben, ist vor rund zehn Jahren eine Fracking-Technologie entwickelt worden, deren Einsatz die amerikanischen Grundwasserprobleme von vornherein unmöglich machen würde, egal in welcher Tiefe man arbeitet. Denn dabei werden keine giftigen Chemikalien mehr benötigt.

All diese Fakten werden einfach ignoriert.

Worum geht es beim Fracking? Während die alten Erdölquellen einfach aus Löchern bestanden haben, aus denen dann das Gas hervorquillt, ist es inzwischen meist notwendig, dem Gas durch undurchlässiges Gestein einen Weg nach oben zu bahnen. Dazu wird dieses zerklüftet. Dieser Zugang muss dann naturgemäß auch offen gehalten werden. Das geht nicht allein mit Wasser und Sand (oder Glaskugeln). Deshalb haben die Amerikaner dem Wasser auch Chemikalien zugesetzt. Diese aber sind im Grundwasserbereich sehr bedenklich. Die Leobner Forscher haben nun ein völlig ungiftiges "Biologisches Cracking" entwickelt, bei dem neben Wasser lediglich Stärke verwendet wird, also etwas, das wir auch in Erdäpfeln konsumieren.

Freilich: Diese und andere sinnvolle Entwicklungen tun sich wahnsinnig schwer gegen die Panik-Propaganda der Grünen in Politik und Medien. Strategische Kommunikation oder PR sind bei den nüchternen Naturwissenschaftlern tabu, auch wenn sie ohne diese verachteten Instrumente gegen die diversen Verschwörungstheorien chancenlos bleiben. Und eine grüne Ministerin wird sich da schon gar nicht für die Wissenschaft engagieren.

Der größte Widerstand gegen neue Gasbohrlöcher kommt zweifellos aus den Regionen und Gemeinden. Das ist neben der mangelnden Information auch Folge des österreichischen Systems. Denn Gemeinden und Regionen haben kaum etwas von solchen Projekten. Von einem erfolgreichen Fracking würde – neben dem Unternehmen wie der halbstaatlichen OMV – vor allem die Republik profitieren. Durch Steuereinnahmen, durch eine Lösung des Energieproblems und neuerdings überdies durch die sogenannte Übergewinnsteuer.

Nur hat die lokale Bevölkerung da wenig davon. Die Republik müsste bei solchen Projekten Gemeinden und Bundesländer viel stärker mitreden und mitprofitieren lassen, die sich sonst nur vor den damit verbundenen – wenn auch nur imaginären – Nachteilen fürchten.

Einen Nebeneffekt haben aber Gasbohrungen in großer Tiefe jedenfalls sehr oft für die Region: Dabei stößt man häufig auch auf warmes Wasser. Solche Funde haben etwa in der Südoststeiermark einen tollen Boom an Thermenanlagen ausgelöst, die eine ganze Region aufgewertet haben. Überdies können so Geothermie-Anlagen gebaut werden, eine der derzeit sehr modischen Alternativ-Energieformen.

Kreative Politik oder Unternehmen würde daher allen Einwohnern der betroffenen Gemeinden beispielsweise die Garantie geben, künftig gratis – oder höchstens zu den alten Preisen – mit Heizenergie versorgt zu werden, wenn sie positiv kooperieren. Man kann fast wetten, dass solche Angebote angesichts galoppierender Preise geradezu einen Wettlauf auslösen werden: "Bohrt doch bitte auch bei uns!"

Heimliche Probebohrungen sind hingegen der völlig falsche Weg, um Vertrauen aufzubauen. Denn selbst wenn die Ängste auf falschen Informationen beruhen, sind sie doch ein politisches Faktum. Und es ist ebenso Faktum, dass Menschen dagegen sein werden, wenn nur andere die Vorteile von etwas haben, vor dem sie sich selbst fürchten.

Die Vorteil-Nachteil-Problematik trifft übrigens auch auf den Vergleich der Boden-Bedürfnisse eines Kraftwerks mit jener Fläche zu, die man für Windmühlen und Solarpaneelen brauchen würde, um die gleiche Menge an Energie zu erzeugen (und das nur bei Wind und gleichzeitigem Sonnenschein). Diese für den grünen Zeitgeist "guten" Energieerzeugungsformen zerstören und verhässlichen also nicht weniger als zehnmal so viel Naturlandschaft wie ein traditionelles Kraftwerk mit dem gleichen, noch dazu verlässlichen Output. Auch das wäre ein gutes (ebenfalls marktwirtschaftliches) Argument dafür, jene, die einen – wenn auch vielleicht nur vermeintlichen – Nachteil spüren, auf Kosten jener zu entschädigen, die den Vorteil haben.

Es sind ja genauso Bürger mit den gleichen Grundrechten, die sich gegen eine Gasbohrung in ihrer Nachbarschaft wenden, wie jene, die gegen Windmühlen vor ihrem Fenster kämpfen. Man kann Bürgermeister und Landeshauptleute durchaus verstehen, wenn sie für ihre Bürger Nachteile verhindern wollen. Das ändert man nicht in grüner Art durch moralistische Beschimpfung, sondern durch marktwirtschaftliche Motivation der Betroffenen. Statt dessen gelingt es den Grünen und ihren Medien, die marktwirtschaftlichen Unternehmen als kapitalistische Bösewichte zu denunzieren, die nur des Profits wegen nach Gas bohren. Und nie reden sie von deren Kunden, die das Gas etwa zum Heizen ihrer Wohnung oder für den Backofen in der Bäckerei oder für ihren Arbeitsplatz in der Schwerindustrie benötigen – denn gegen die kann man viel schlechter hetzen.

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