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Die Schande

Bundespräsident Van der Bellen hat zum Begräbnis von Papst Benedikt einen linksradikalen Pensionisten ohne jede offizielle Position, ohne jede Nähe zur Kirche und ohne Mitgliedschaft in einer solchen als formellen Vertreter entsandt, von dem mehr positive Worte zu Nordkorea als zur katholischen Kirche bekannt sind. Die Entsendung von Heinz Fischer als Repräsentant Österreichs  ist eine absolute Schande angesichts des Todes eines so eng mit Österreich verbundenen Mannes. Das ist eine weitere Demaskierung des Mannes in der Hofburg – also genau jenes Mannes, der den österreichischen Frauen empfohlen hat, als Solidarität mit dem Islam ein Kopftuch zu tragen (also genau jenes Kleidungsstück, gegen das in islamischen Ländern seit Wochen Hunderttausende unter Lebensgefahr protestieren und Tausende in die Kerker der Mullahs gegangen sind). Das deckt sich in seiner kaum getarnten hasserfüllten Anti-Christentum-Tendenz voll mit der unsäglichen ORF-Berichterstattung zum Benedikt-Begräbnis. Das wirft aber auch die Frage nach der Verantwortung der Bundesregierung für den Missgriff Fischer auf.

Verfassungsrechtliche Tatsache ist nämlich, dass Van der Bellen eigentlich niemanden ohne Zustimmung (genauer: Vorschlag) der Bundesregierung als offiziellen Vertreter Österreichs zum Begräbnis entsenden darf. Er wäre daher eigentlich absolut nicht frei in dieser Entscheidung gewesen. Das ist auch gut so, sonst könnte er das nächste Mal auch gleich seinen Chauffeur schicken, wenn er im Gegensatz zu anderen Staatsoberhäuptern schon selber zu faul oder kirchenfressend ist, um zum Begräbnis eines früheren Staatsoberhauptes hinzufahren (oder wenn er mit dem Hundeäußerln überbeschäftigt ist).

Es ist aber kein solcher Regierungsbeschluss bekannt. Aber dennoch muss es die österreichische Botschaft beim Heiligen Stuhl gewesen sein, die den vatikanischen Behörden die Wünsche eines österreichischen Pensionisten nach einem bevorzugten Platz beim Begräbnis mitgeteilt hat. Nur so konnte Fischer ja überhaupt als Vertreter von wem auch immer teilnehmen. Es gab auch sonst keinerlei Initiative der Regierung zur Entsendung eines anderen Vertreters Österreichs oder gar ur Teilnahme etwa des Bundeskanzlers oder Außenministers, um durch sie nicht international  abzustinken.

Genau dafür aber sorgten die beiden alten Bundespräsidenten, sowohl der alte, wie der ganz alte. Was für ein Kontrast zu Ihrem deutschen Kollegen Steinmeier, einem Sozialdemokraten! Dieser pries Joseph Ratzinger als "herausragenden Theologen von großer Bescheidenheit". Ratzinger habe "den reichen Schatz der katholischen Kirche mit Vernunft und mit Seele an die Gläubigen weitergetragen. Das wird die Erinnerung an ihn prägen". Hingegen fand keiner der beiden österreichischen Präsidenten ein Wort der Würdigung! Der eine hat "keine Schnittstellen" mit der Kirche. Der andere reiste schweigend auf Staatskosten.

Der Vorwurf der Geringschätzung für den großen Freund Österreichs durch eine politische Garde, die in vielen internationalen Dingen keine Ahnung hat, die nicht einmal die Regeln dessen kennt, was sich gehört, trifft also offensichtlich auch die Regierung.

Beides geht Hand in Hand mit der unfassbaren Berichterstattung des ORF über das Begräbnis, die so aussah, als wäre sie direkt vom Republikanischen Kirchenhasser-Klub konzipiert worden ist.

Die zwei linkskatholischen männlichen Kommentatoren der Übertragung waren wenigstens sachkundig, auch wenn der – in diesem Zusammenhang doppelt überflüssige – Hass des Herrn Zulehner auf die Marktwirtschaft nur schwer erträglich ist, die er im kommunistischen Jargon nur "neokapitalistisch" nennt. Noch schlimmer war eine der weiblichen Kommentatorinnen, die ständig durch blanke Ahnungslosigkeit in kirchlichen Dingen "glänzte". Diese Ahnungslosigkeit erreichte den Tiefpunkt, als sie davon sprach, die Spender der Kommunion würden die dafür notwendigen "Instrumentarien" übernehmen. Aber freilich, wenn man nicht einmal das Wort "Kelch" kennt, muss man halt über "Instrumentarien" herumstammeln.

Aber auch die beiden in Sachen Kirche kundigeren Herren taten sich enorm schwer. So etwa mit der ignorierten Tatsache, dass allein in den letzten Tagen doppelt so viele Menschen zum Sarg zur Verabschiedung des konservativen Ex-Papstes gekommen waren als erwartet. So mit der erstaunlich distanzierten Predigt des amtierenden Papstes, die zwar theologisch sehr klug klang, die aber im Grund zu 99 Prozent auch bei jedem anderen Begräbnis hätte gehalten werden können. Das ist ihnen wenigstens aufgefallen: Aber die Kritik daran war so verschwurbelt, das man sie auch als Lob verstehen konnte.

Und allein in der Berichterstattung in den Stunden vor und nach dem Begräbnis fiel weit öfter das Wort "Missbrauch", als in der gesamten Berichterstattung des ORF im Laufe der Jahre jemals die persönliche Verantwortung der Wiener Bürgermeister für die Missbrauchsfälle in ihrem Verantwortungsbereich angesprochen worden ist. Dabei liegen den Österreichern eigentlich Wiener Vorgänge viel näher als solche in München während der Jahrzehnte zurückliegenden Bischofszeit Ratzingers. Dabei ist insbesondere der von der Wiener Bildungsdirektion brutal vertuschte Fall eines Wiener Sportlehrers erst ganz frisch. Dabei war die zurückliegende Verwandlung eines großen Wiener Kinderheimes (mit dort ja zwangsweise festgehaltenen Insassen!) in ein einziges Bordell zur Belustigung einer nahestehenden Mischpoche weit schlimmer als alles, was da der Kirche vorgeworfen wird.

Bei Ratzinger ist der ganze Kern des Vorwurfs, dass er vier offenkundig oder mutmaßlich des Missbrauchs schuldige Kleriker einst nicht so diszipliniert hat, dass sie nicht mehr mit Kindern in Kontakt hätten kommen können. Im ORF erfuhr man jedoch nicht, dass Ratzinger stets zurückgewiesen hat, selbst irgendwie in diese Entscheidungen involviert gewesen zu sein. Aber selbst wenn er es doch war, hätte als Erklärung (wenn man geschmackvoller Weise schon zu einem Begräbnis ständig die angeblichen Fehler des Verstorbenen heraushängen lässt) unbedingt das Motiv dazu gehört, warum solche Entscheidungen durch wen auch immer gefallen sind: Das war eindeutig Folge einer, wenn auch falsch verstandenen christlichen Barmherzigkeit und der Überzeugung, auch einem gefallenen Menschen eine neue Chance geben zu sollen, wenn er Besserung verspricht. Das war sicher ein Fehler, weil die Gefahr groß ist, dass es einer wieder tun wird, der sich einmal an Kindern vergriffen hat. Aber das hat damals noch kaum jemand begriffen, dass diese Gefahr zu groß ist.

Eine Erläuterung dieser Zusammenhänge hätte aber ganz offensichtlich die Intention des ORF zerstört, einfach unreflektiert die Kirche möglichst oft mit dem Wort "Missbrauch" in Zusammenhang zu bringen.

Ganz ähnlich manipulativ war auch die wiederholte Empörung über die Regensburger Rede des Verstorbenen mit dem Vorwurf an den Propheten des Islam, dass er ganz auf die Ausbreitung seiner Religion mit Zwang und Gewalt gesetzt hat. Diese Rede wird ständig als schwerer Fehler des verstorbenen Papstes dargestellt – nie aber wird der Frage nachgegangen, ob das Gesagte nicht in hohem Ausmaß als historisches Faktum einfach stimmt (auch wenn es die Moslems nicht gerne hören). Man vergleiche die Attacken von ORF und anderen Linksmedien auf Benedikt mit ihrer Reaktion auf die Attacken der französischen Karikaturenzeitschrift "Charlie Hebdo" auf den Islam. Als da die Moslems heftig reagierten, stellten sich diese Medien geschlossen und empört (mit symbolischen Bleistiften in den Händen) zur Verteidigung von "Charlie Hebdo" auf.

Aber wenn man die Kirche anpinkeln kann, ist ihre Reaktion das Gegenteil. Da ist ihnen wirklich nichts zu blöd, verlogen und manipulativ.

PS: Nur damit niemand glaubt, Van der Bellen wäre in seinem Amt so ausgelastet gewesen, und nicht, dass er wegen seiner Abneigung gegen die Kirche ferngeblieben ist: Er hatte am Tag des Begräbnisses keinen einzigen Termin.

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