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In Medien unter kommunistischen und nationalsozialistischen Regimen gab es immer Machtstrukturen, die die Verlage und Rundfunkanstalten an der formalen Führung vorbei beherrschten. Das waren die Politkommissare, das waren die betriebsinternen Organisationen der herrschenden Partei. Sie gaben in allen ideologischen Fragen die Linie vor und passten auf, dass bei für die Partei relevanten Fragen ja nichts Falsches, ja kein unerwünschter differenzierender Zwischenton in den Medieninhalten zu lesen, zu hören oder sehen war. Sie veranlassten sofort Konsequenzen, wenn ein Bericht gegen ihre Vorgaben verstieß. Etwas ganz Ähnliches sehen wir heute im ORF. Gleich zwei hochgradig ideologische Fragen sind von aktivistischen Minderheiten zur zentralen Pflicht erhoben worden, ohne Rücksicht auf Ausgewogenheit und Objektivität. Hingegen ist der formal an der Spitze stehende Generaldirektor zur unbedeutenden Randfigur geworden, dessen Existenz lediglich beim Thema Budget erkennbar ist. Bei allen inhaltlichen, bei allen journalistischen Fragen ist er hingegen völlig weggetreten. Sei es, dass er davon keine Ahnung hat; sei es, dass er viel zu feig ist, um den Politkommissaren entgegenzutreten; sei es, dass diese mit ihrer Gehirnwäsche auch ihn schon erfolgreich grüngewaschen haben.
Dass der gegenwärtige ORF-Generaldirektor, einer der schwächsten in der ganzen ORF-Geschichte, von der ÖVP und Sebastian Kurz ausgewählt und durchgekämpft worden ist, ist ein weiteres Element der Schattenseiten von Kurz. Dieser ist zwar inhaltlich im Schnittpunkt seiner Wähler gestanden und persönlich charismatisch gewesen (was auch die linken Hasskommentare beweisen, die weder ein Mitterlehner noch ein Nehammer ausgelöst haben). Das ändert aber nichts daran, dass Kurz bei Personalentscheidungen, bei der Besetzung wichtiger Positionen alles andere als begabt gewesen ist. Eine solche Fähigkeit wäre primär eine Folge von Lebenserfahrung – oder von guten Beratern (freilich deutet nichts darauf hin, dass das unter seinem deutlich älteren Nachfolger besser geworden wäre: Siehe insbesondere die Absetzung des Bildungsministers, der eindeutig einer der Besten im Kurz-Team gewesen war).
Zurück zum ORF: Das heißt freilich nicht, dass die Ideologiekommissare dort erst unter dem jetzigen Generaldirektor mächtig geworden wären. Diese haben ihre Macht schon viel länger aufgebaut, mit der sie die Kerninhalte der grünen Partei zu absoluten Geboten erhoben haben. Und jeweils gegen den Willen einer Bevölkerungsmehrheit.
Das trifft insbesondere auf das von fast allen Österreichern – auch von der Mehrheit der Frauen – als quälende Zumutung empfundene und die Verständlichkeit und Prägnanz massiv reduzierende Gendern zu.
Lange hatten ORF-Journalisten, schon um besser verstanden zu werden, was ja eine Hauptpflicht jedes Journalisten sein sollte, eine ganz normale klare Kommunikation auf Deutsch praktiziert, statt sich in einer dieser durch die Bank konsumentenfeindlichen Formen zu ergehen. Viele haben erzählt, dass sie sofort eine aggressive Aufforderung einer der Gender-Polizistinnen erhalten haben, das zu unterlassen, wenn sie das in gewohnter und verständlicher Weise weiterhin getan haben; und dass alle Vorgesetzten zu feig waren, um sich vor sie zu stellen, oder selbst Gender-Ideologen sind.
Beim Gendern hört also die Unabhängigkeit und journalistische Freiheit der ORF-Journalisten sofort auf, die sonst immer ins Treffen geführt wird, wenn jemand den ORF-Journalisten vorwirft, die glatte Unwahrheit gesagt zu haben oder krass einseitig zu sein.
Während die Gender-Polizistinnen primär ORF-intern agieren, hat sich in einem anderen Feld der dort tätige Ideologie-Aufpasser selbst geoutet. Das ist der Klima-Kommissar Marcus Wadsak. Er hat in einem (übrigens peinlicherweise völlig auf kritische Fragen verzichtenden) "Standard"-Interview offen zugegeben: "Im ORF haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon vor Jahren geschult und sensibilisiert".
Mit "geschult und sensibilisiert" wird die ideologische Gehirnwäsche und Umerziehung einer ganzen Redaktion zwar euphemistisch umschrieben. Aber es wird doch damit genau das zugegeben, was im ORF passiert ist. Wadsak zieht auch gleich triumphierend Bilanz, wie erfolgreich die Gehirnwäsche gewesen ist: "und ich bin mit der Berichterstattung sehr zufrieden".
Was brauchen da die Grünen noch Geld für ihre Propaganda auszugeben. Können sie doch ebenfalls "sehr zufrieden" sein mit Stimmungsmache und Desinformation durch den ORF.
Dabei gibt es gerade zum Klimathema unglaublich viele unter seriösen Wissenschaftlern umstrittene Fragen. Nur im ORF dürfen diese Fragen nicht vorkommen. Dort gilt die eherne und totalitäre Doktrin des "menschengemachten" Klimawandels, dem alles unterzuordnen ist. Punkt. Ende der Debatte.
Daher dürfen die wichtigsten und interessantesten Fragen weder gestellt noch ausgewogen diskutiert werden:
Zahllose Fragen, mit denen sich seriöser Journalismus befassen könnte und müsste. Seriöser Journalismus eben und nicht ein von Ideologiekommissaren gelenkter, die ohne jede rechtliche Basis enorme Macht ausüben.
PS: Die Unfähigkeit des ORF-Generaldirektors zeigt sich in diesen Tagen auch an einem dritten Typ von Politkommissaren im rechtsfreien Raum, die er jetzt selbst eingesetzt hat. Dabei geht es um eine Kommission, die die ÖVP-Nähe des niederösterreichischen ORF-Landesdirektors untersuchen soll, die von anonymen(!) Anzeigern thematisiert worden ist. Diese Kommission ist schon in ihrer Zusammensetzung so schwer linkslastig, dass dabei nichts anderes herauskommen kann als eine Beschimpfung des Mannes mitten im niederösterreichischen Wahlkampf. Der Gipfelpunkt der Infamie: Einer dieser Kommissare ist der Wiener ORF-Landesdirektor Weinzettl. Dabei gilt alles, was an ÖVP-Nähe über die Niederösterreicher wohl zu Recht zu sagen ist, für die innige Liebe zwischen ORF-Wien und SPÖ noch deutlich auffallender. Aber die wird von keiner Kommission untersucht. Unglaublich, so jemanden mit der Untersuchung zu beauftragen. Da wurde von Herrn Weißmann der Bock zum Gärtner gemacht. Und Weinzettl hat sich nicht als befangen der Aufgabe entzogen.