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Warum sind Putin und der Islam bei ihren Untertanen so populär?

Eigentlich – so müsste man annehmen – spräche doch alles dafür, dass für die einfachen Bürger in Russland und den islamischen Ländern alles am Westen attraktiver und anziehender ist. Die Freiheit, die Demokratie, der Rechtsstaat, die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolge, der Wohlstand (wenn man von jenen Menschen in Russland beziehungsweise der islamischen Welt absieht, die direkt vom Ertrag der Rohstoffe profitieren –, die aber überall nur eine Minderheit sind). Es gibt jedoch einen Bereich, eine Argumentationskette, mit der Putin, mit der die islamischen Führer, mit der der türkische Diktator Erdogan bei vielen ihrer Bürger entscheidend punkten können, wie auch Meinungsumfragen bestätigen.

Diese Argumentation wurzelt in den letzten drei Dekaden und hat die theologische, die marxistische und nationalistische Propagandalinie der früheren Diktatoren ersetzt, die (bis auf den ethnozentrischen Nationalismus) immer mehr verblasst.

Diese Argumentation baut ganz auf der abschreckenden Wirkung der sexuellen und "woken" Dekadenz des Westens auf, also darauf, wie sehr im Westen homosexuelle und genderistische Lebensmodelle die Kultur und Gesellschaft durchsetzt haben. Diese Kritik am Westen hat eine zusätzliche Treibkraft bekommen, als – nicht nur durch mit Hilfe der Parlamente, sondern noch mehr mit jener von Höchstrichtern, die jede geistige Orientierung verloren haben, – die Gender-, Schwulen- und Transhysterie auch die Rechtsordnung vieler westlichen Staaten zu beherrschen begann.

Alle diese Phänomene hatte es in den ersten Nachkriegsjahrzehnten noch nicht gegeben. Da waren alle freien Länder Europas wie auch Amerika von dem ganz selbstverständlichen Konsens geprägt, dem Europa hinter dem Eisernen Vorhang auch gesellschaftspolitisch ein positives Beispiel gegenüberstellen zu wollen. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus zwischen 1989 und 1991 zerbröselte dieser Konsens. Er schien ja nicht mehr notwendig zu sein.

Das ging auch parallel mit einem langsamen Zerfall der moralisch prägenden Kraft der christlichen Kirchen, die sich vorher weitgehend mit diesem Konsens gedeckt hatte.

Zunehmend begannen im Westen irgendwelche Randgruppen den öffentlichen Diskurs zu beherrschen. Sie leiteten immer mehr Ansprüche daraus ab, dass sie zum Teil einst wirklich diskriminiert worden waren. Einer dieser Ansprüche bestand auch darin, dass ihr Verhalten, dass jahrtausendlang als kriminell, als krank, als sündig, als verrückt angesehen worden war, künftig nicht nur bloß toleriert wird, sondern geradezu zu einem Leitbild aufsteigt.

Das ist ihnen in einem unglaublichen Ausmaß auch gelungen.

  1. Kaum jemand traut sich heute noch offen zu sagen, dass eine Nation nur dann überleben kann, wenn sie von der normalen Vater-Mutter-Kinder-Familie als Kernzelle getragen wird, wie es bis in die 60er Jahre selbstverständlich war.
  2. Das Gebären und Aufziehen von Kindern wurde jungen Mädchen von Radikalfeministinnen als verzopftes Frauenbild vermiest, das einem angeblich schöneren Leben in einer Work-Life-Balance entgegensteht.
  3. Der nächste Schritt war die von Verfassungsrichtern erzwungene Ausdehnung der Witwen-Pensionen (für die nie ein Cent einbezahlt worden war) auf Witwer (die natürlich auch nie etwas einbezahlt haben) – und dann sehr bald auch auf schwule Partner (die schon gar nichts einbezahlt haben). Das war ein Wahnsinn für die Staatsfinanzen und wurzelte einzig darin, dass die woken Richter wie so oft das Wesentliche nicht begriffen haben: Die Rechtfertigung, dass es überhaupt Witwenpension gibt, wurzelt einzig darin, dass man sicherstellen wollte, dass Witwen (etwa bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommener Männer) nicht dann mit ein paar unversorgten Kindern dasitzen und ins Elend abstürzen. Sie waren aber nie gedacht für Menschen, die nie ein Kind hatten, und die immer für sich selbst und ihre Altersbezüge vorsorgen hätten können.
  4. In immer mehr Bereichen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens wurde Leistung – also die Wertschätzung und Anerkennung von Anstrengung als wichtigstes Element persönlichen und wirtschaftlichen Erfolges – durch formalistisches Quotendenken ersetzt. Was natürlich zur Folge hatte und hat, dass die früher für den Erfolg des "Kapitalismus" so entscheidende Erbringung von Leistung irrelevant worden ist, ja sogar oft verachtet wird.
  5. Linke Frauenaktivistinnen waren im deutschen Sprachraum (der ja eine lange Geschichte hat im besonders radikalen Umsetzen verrückter Ideen) erfolgreich im Zerstören sogar der Sprache durch Doppelpunkte mitten im Text, durch Binnen-I, durch Sternchen in einem Wort, durch ständig krampfhaftes "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler".
  6. Der Chefredakteur des deutschen ZDF gab jetzt offen zu, dass sein Sender nur deshalb gendert, weil "vor allem jüngere Frauen nach der Uni ihre Sprechweise hier eingebracht haben". Jetzt wissen wir also, wie es im Gebührenfernsehen zugeht: Wenn irgendeine Gruppe irgendetwas "einbringt", findet es statt (man muss wohl ergänzen: zumindest dann, wenn es ein in linken Kreisen gerade modischer Schwachsinn ist), auch wenn sich die verantwortlichen Chefs "nicht wohl" fühlen damit.
  7. Nicht nur, dass in den meisten Staaten Abtreibung, also die Tötung eines Embryos, straffrei gestellt worden ist. So erfolgt sie zum Teil auf Kosten der Allgemeinheit. Darüber hinaus wird von allen linken Parteien intensiv und erfolgreich nun auch das Ziel vorangetrieben, ein Recht auf Abtreibung – das im Gegensatz zum Recht auf Leben steht – in der Kategorie der Menschenrechte festzuschreiben.
  8. Diese Entwicklung wurde durch viele Einzelaktionen vorbereitet, wie etwa die erfolgreichen Intrigen der SPÖ dagegen, dass eine österreichische Spitzenjuristin, die Abtreibungen ablehnt, Richterin am EU-Gerichtshof wird.
  9. Bei den europäischen Grünen sind Männer wie ein Cohn-Bendit problemlos zu politischen Stars geworden, die sich zur Pädophilie bekennen.
  10. Als Beseitigung der letzten angeblichen Diskriminierung wurde auch das Heranmachen älterer Männer an junge Buben straffrei gestellt.
  11. Eine Steigerung erfuhr diese Entwicklung durch den teilweise erfolgreichen Versuch linker Aktivisten (die sich als "Pädagogen" oder "Psychologen" tarnen), Propaganda für Homosexualität in Schulbücher zu bringen und den ohnedies verunsicherten Schulkindern im Pubertätsalter zu kommunizieren: Sucht euch nur aus (=probiert nur aus), was euch mehr Spaß macht. Dieses Spaßhaben wurde als "Sexuelle Orientierung" getarnt.
  12. Um die Sexualisierung der Kinder voranzubringen, wurde in vielen Ländern begonnen, die Elternrechte zugunsten des Staates zu beschneiden. Diese Aktion wurde meist als "mehr Kinderrechte" getarnt.
  13. Ein besonders übler Schmäh war die Erfindung des "sozialen Geschlechts": Man könne sich jederzeit ein anderes Geschlecht als jenes aussuchen, das einem die Biologie mitgegeben hat, behaupten Genderideologen. Das hat nach der Schwulenpropaganda zur nächsten totalen Verunsicherung pubertärer Jugendlicher geführt, die in dieser Lebensphase fast immer eine Zeitlang sehr unsicher mit ihrem eigenen Geschlecht sind, und die daher oft den von der neuesten Linksbewegung beförderten Schwachsinn glauben, sie würden in einem Körper mit dem falschen Geschlecht stecken.
  14. Es setzte ein Wettbewerb ein, welche – wie auch immer definierte – Gruppe besser den Mythos als angebliches Opfer der gesellschaftlichen Verhältnisse kultivieren und aufbauen könne.
  15. Schließlich baut sich nach den Gender- und Schwulenwellen eine noch zerstörerische Welle auf: die sogenannte Transwelle in ihren verschiedensten Formen, von der Lust bestimmter homosexueller Männer, in Frauenkleidern spazieren zu gehen, über den Trick heterosexueller Männer, sich als Frau auszugeben – weil sie sich halt so fühlen – und dadurch mit voyeuristischen oder sonstigen Absichten in Frauengarderoben eindringen zu können, bis zu Menschen, die sich umoperieren lassen, was medizinisch oft missglückt und jedenfalls nie mehr reversibel ist.
  16. Den absoluten Tiefpunkt erreichte diese Entwicklung, als sich im Zuge dieser Welle einige Ärzte und Psychiater bereitfanden, auch bei Jugendlichen einen männlichen Körper durch Hormone und Operationen in einen weiblichen umzuwandeln. Und umgekehrt.
  17. Es war die letzte parlamentarische Aktion der (zweifellos auch aus diesem Grund abgewählten) italienischen Draghi-Linken, noch rasch ein Gesetz zur Erfüllung der Wünsche der sogenannten LGBTQIA-Sprecher durchzudrücken, die in Wahrheit fast alle homosexuelle Aktivisten sind.

In der islamischen, türkischen und russischen Berichterstattung wurde und wird höhnische Kritik an all diesen Entwicklungen breit und begeistert geübt. Es gibt keine andere Argumentationslinie, mit der es Wladimir Putin und den diversen Mullahs und Predigern besser gelingen würde, den Westen als widerlich und abschreckend darzustellen. Beide Gewaltsysteme hätten viel mehr Schwierigkeiten, Anhänger zu finden, könnten sie sich nicht als Gegenmodelle zu einem kranken Westen darstellen, dessen Krankheit sich vor allem in Übersexualisierung zeige. Die zuvor skizzierten Entwicklungen der letzten 30 Jahre ermöglichen ihnen, diesen Vorwurf zu untermauern.

Sie finden auch immer wieder aktuelle Beispiele, die beweisen, wie widerlich sich der Westen entwickelt hat. Diese Beispiele werden in allen russischen Staatsmedien und wohl auch in jeder zweiten Freitagspredigt begierig aufgegriffen:

  • So hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte jetzt allen Ernstes Frankreich verurteilt, weil das Land das Recht einer feministischen Demonstrantin auf Meinungsfreiheit ignoriert hätte. Die Demonstrantin hatte ihre "Meinungsfreiheit" dadurch ausgedrückt, dass sie sich in einer Kirche entblößte und mit Hilfe roher Rinderleber so tat, als ob sie eine Abtreibung durchführe. Die Frau war deshalb von französischen Gerichten (ohnedies nur) zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Jetzt aber muss umgekehrt Frankreich wegen dieser Verurteilung an die Frau eine Geldstrafe zahlen!! Absolut unvorstellbar, wie viele Millionen Menschen in aller Welt sich alleine wegen dieses Urteils angewidert vom Konzept des einst vorbildlichen europäischen Menschenrechtsschutzes abwenden (wie auch bei der Migration sehen wir das immer schlimmer werdende Unheil, das linksradikale Richter gerade in Höchstgerichten anrichten können – dennoch hat Sebastian Kurz beide europäische Höchstrichterposten, die Österreich zustehen, den Grünen überlassen …).
  • Überaus breit ist in Russland und islamischen Diktaturen auch die immer strengere EU-Gesetzgebung der EU zum Internet berichtet worden, die nichts anderes als Zensur ist. Daraus wurde ständig die Argumentation abgeleitet: Die zensurieren ja auch, da kann es doch bei uns nichts Böses sein.
  • Ebenso breit wird jeder einzelne Fall von "Cancel Culture" berichtet, also von Fällen, wo linksradikale Studenten an Universitäten den Auftritt eingeladener Redner verhindern, die von ihnen nicht goutierte Aussagen machen, wie etwa jene, dass Geschlecht etwas biologisch eindeutig Determiniertes ist.
  • Besonders großen Hohn hat die Judikatur des österreichischen und anderer Gerichtshöfe ausgelöst, als sie ein drittes Geschlecht erfunden und dieses auf allen öffentlichen Formularen als ankreuzbare Kategorie durchgesetzt haben. Mit der gleichen Logik einiger linksfanatischer oder beschränkter Richter müsste man jetzt auch das Geschlecht der Einarmigen und jenes der Einbeinigen in den amtlichen Formularen einführen, das ja für die Betroffenen oft prägender ist als die gerade gewählte "sexuelle Orientierung".
  • Breites und höhnisches Echo finden auch alle Berichte über die immer auf neue Lustkitzel ausgerichtete Model-Halbwelt im Westen. Zuerst haben dort Transgender-Models Furore gemacht. Denn begeisterte sich diese Halbwelt für ein zehnjähriges Transgender-Model (mit dem ihre Eltern viel Geld machen).
  • Ein präzise diese Propagandalinie zeigendes Zitat von Wladimir Putin aus den letzten Tagen: Das ultimative Ziel des Westen sei es, die Menschen rund um den Globus zu zwingen, ihre traditionellen Werte aufzugeben und "Elternteil Nummer 1, Elternteil Nummer 2 und Elternteil Nummer 3 an Stelle von Mutter und Vater zu haben. Sie sind total durchgedreht."
  • Ein katholischer Priester aus Russland (eine ganz seltene Spezies) hat die auch von der orthodoxen Kirche geförderte Sichtweise einer Mehrheit der Russen zum Ukraine-Krieg, gegen die er selber in Russland öffentlich gar nichts sagen dürfe, so beschrieben: Sie sehen darin einen "heiligen Krieg gegen den dekadenten Westen, der die Genderideologie gutheißt". Diese Ideologien werden in Russland als "Bedrohung der eigenen Identität" wahrgenommen und mehrheitlich abgelehnt.
  • Mit höhnischem Jubel stürzten sich russische und islamische Medien auch auf das deutsche "Selbstbestimmungsgesetz". Dieses erlaubt bereits 14-Jährigen, ihr Geschlecht und ihren Namen mit elterlicher Zustimmung frei zu wählen – und dann alljährlich zu ändern.
  • Der deutschen Sozialdemokratie geht das offenbar noch immer nicht weit genug: Einer ihrer Kreisverbände fordert nun, dass auch schon Siebenjährige ihr Geschlecht und ihren Vornamen frei wählen können. Was auch gegen den Willen der Eltern mit Hilfe von Richtern durchsetzbar sein soll.
  • Wem das noch nicht Brechreiz ausgelöst hat, der lese, was unter der Letztverantwortung einer von einer grünen deutschen Ministerin stehenden und mit dem Bundesadler des Ministeriums "für Familie, Senioren, Frauen, und Jugend" geschmückten Internet-Seite (zumindest bis vor wenige Stunden) zu lesen war: "Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät, dann kannst du Pubertätsblocker nehmen."
    Und weiter: "Diese Medikamente sorgen dafür, dass du nicht in die Pubertät kommst. Das heißt: Dein Körper entwickelt sich erst mal nicht weiter. Weder in Richtung Frau. Noch in Richtung Mann. So hast du mehr Zeit zum Nachdenken. Und kannst in Ruhe überlegen: Welcher Körper passt zu mir?"
    Die weiteren ministeriellen Empfehlungen: "Vielleicht sagst du auch: Nein, ich bin mir ganz sicher. Dieser Körper passt wirklich nicht zu meinem Gefühl. Dann kannst du bestimmte Hormone bekommen."

Wenn im Westen nur noch vage Gefühle regieren, wenn immer mehr eigentlich Verbrecherisches zur bejubelten Mode und zum gesuchten Sinneskitzel wird, dann ist es fast logisch, dass ein Putin oder auch die iranischen Mullahs diese Verbrechen ausschlachten, um ihre eigenen Verbrechen so geschickt zu tarnen.

PS: Warum all die skizzierten kranken Entwicklungen fast immer nur von Linken befördert werden, ist aufs erste eigentlich gar nicht logisch. Scheinen sie doch mit dem, wofür die Linke ein Jahrhundertlang gestanden ist, nichts zu tun zu haben. Eine Erklärung findet sich erst, wenn man bis zu Karl Marx zurückgeht und zu seiner Überzeugung, dass der Kapitalismus erst nach Zerstörung der Religion und bürgerlichen Familie besiegt werden kann.

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