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Von den sogenannten Corona-Leugnern und Impfgegnern ist in den letzten zwei Jahren so viel Schwachsinn verbreitet worden, dass man sich immer erst davon distanzieren muss, bevor man zum Thema Corona differenzierte Überlegungen und ethische Vergleiche anzustellen versucht.
Tatsache ist, dass die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen seit vielen Wochen wieder ansteigt, dass der kleine Rückgang der letzten Tage wahrscheinlich nur ein Zacken in einem längerfristig anhaltenden Aufwärtstrend sein dürfte, dass es viele Hinweise gibt, wonach die wahre Infektionszahl noch viel größer sein dürfte. Das lässt sich vor allem aus dem starken Rückgang der Testungen schließen, die ja früher immer auch sehr viele unentdeckte Corona-Infektionen ans Tageslicht gebracht haben.
Dem steht jedoch die ebenso eindeutige Tatsache gegenüber, dass die Zahl der mit Corona in den Intensivstationen liegenden Patienten und der an (beziehungsweise mit) Corona Verstorbenen keineswegs auffallende Höhen erreicht hat.
Zwischen diesen beiden Trends scheint ein Widerspruch zu bestehen. Der wird jedoch durch eine sensationelle neue Studie aus Deutschland geklärt, die man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Österreich übertragen kann. Der Studie zufolge haben nämlich nicht weniger als 95 Prozent der Menschen schon Antikörper gegen das Virus im Blut. Das zeigt ziemlich eindeutig: Fast alle Deutschen (oder eben auch andere Völker mit vergleichbaren Rahmenbedingungen) sind inzwischen schon vor schweren Krankheitsverläufen geschützt durch
Gewiss können auch die ungeschützt verbliebenen fünf Prozent eventuell einmal Größeres auslösen. Gewiss kann man nicht ausschließen, dass das sich immer wieder ändernde Virus eines Tages wieder gefährlichere und tödlichere Mutationen entwickelt.
Beides aber bedeutet mit Sicherheit nicht, dass es derzeit eine ethische Rechtfertigung gäbe, wieder Maßnahmen einzuführen, um alle Bürger neuerlich in ihrer Freiheit einzuschränken, wie es manche Mediziner, aber auch grüne und rote Politiker verlangen.
Dass vorerst irgendwelche Maßnahmen kaum einen Sinn haben, wird auch durch die Entwicklung in Wien bewiesen, also dem einzigen Bundesland, wo es kontinuierlich für alle Menschen verpflichtende Corona-Maßnahmen gegeben hat und gibt; denn die Vergleichszahlen zeigen, dass vier Bundesländer besser und vier schlechter dastehen als Wien, dass also die Wiener Regulierungswut erfolglos geblieben ist.
Ähnliches beweist auch die Entwicklung in China, wo der kommunistische Diktator Xi Jinping seine Untertanen seit zweieinhalb Jahren mit totalitären Corona-Restriktionen quält, ohne damit signifikante Erfolge zu erzielen (was wahrscheinlich auch mit der geringeren Wirksamkeit der chinesischen Impfstoffe zu tun hat).
Hinter der Absage an Masken- oder Testpflichten oder an Veranstaltungsverbote – vergessen wir nicht, auch solche hat es ja in Österreich schon mehrmals intensiv gegeben! – steckt nicht die Annahme, dass diese prinzipiell unwirksam wären. Vielmehr geht es um die Erkenntnis, dass menschliches Leben absolut und immer mit Risiken verbunden ist, und dass unser Leben absolut untragbar wäre, würde man versuchen, alle Risiken total auszuschalten.
Aber genau der Gedanke, dass Unerzwingbares erzwingbar wäre, kommt linkem und autoritärem Denken gerne und oft in den Sinn. Es will alles regeln, jede Gefahr vorbeugend ausschließen. Es tarnt sich dabei gerne als wohlwollende Sicherheitsbesorgnis, das ganz ähnlich auch das Denken vieler Ärzte prägt.
Diesem Denken entspringt etwa auf einem wirklich ganz anderen Feld der ständige – und leider teilweise erfolgreiche – Kampf gegen die Freiheit des Internets, mit dem erstmals in der Geschichte jeder Erdenbürger Milliarden anderen seine Ansichten und Informationen mitteilen kann. Prompt haben es die Möchtegern-Zuchtmeister in der Politik einschränken und am liebsten ganz verbieten wollen. Gewiss flimmert durchs Netz auch viel Falsches und Dummes – aber noch viel mehr Richtiges, Wichtiges und Interessantes. So wie halt bei jeder menschlichen Kommunikation, so wie auch bei jener der alten Medien.
Diese sind in Wahrheit vor allem deshalb frustriert, weil sie ihre historische Machtposition verloren haben, exklusiv zu bestimmen, welche Informationen an die Öffentlichkeit dringen und welche nicht (der von der soeben veröffentlichen neuen Mediaanalyse gezeigte neuerliche dramatische Rückgang jener Österreicher, die noch irgendeine Zeitung zur Hand nehmen, ist ein Beweis dieses Trends).
Es ist jedenfalls symptomatisch, dass neben den alten Medien vor allem die größten Lügner und Verbrecher dieser Welt wie die Herren Xi und Putin, wie die Machthaber in Nordkorea, Belarus oder Iran gleichzeitig auch die schärfsten Kämpfer gegen die Freiheit des Internets, gegen die Freiheit jeder unerwünschten und unkontrollierten Meinungsäußerung und gegen den ungehinderten Informationsempfang sind.
Ja, das Internet kann schlimm sein, aber tausend Mal schlimmer ist es, es zu unterdrücken. Denn damit unterdrückt man niemand anderen als die dort erstmals in der Geschichte wirklich frei kommunizierenden einfachen Menschen. Wie auf allen anderen Feldern müssen wir Bürger lernen, damit umzugehen und selbst nachzudenken, wem wir halbwegs vertrauen können.
Ähnlich Konsequenzen eines totalitären Denkens wie bei den Anti-Internet-Diktatoren oder beim Anti-Corona-Xi ließen sich natürlich mit der gleichen Logik auch auf viele ganz andere Bereiche übertragen:
Wenn wir eine menschenwürdige Gesellschaft haben wollen, dann müssen wir uns dazu bekennen, dass es immer Risiken geben wird, dass es nur unter ganz strengen Bedingungen eine Einschränkung der Freiheit geben darf. Das heißt nicht, dass es nicht breite (rational wie emotional ansprechende) Informations-Kampagnen gegen Rauchen, Drogen und übermäßigen Alkohol geben soll. Das heißt nicht, dass Polizei oder Justiz die Hand in den Schoß legen sollen, statt Gewalttäter zu verfolgen. Das heißt nicht, dass man die Türen seines Hauses nächtens offen lassen sollte.
Aber hüten wir uns vor denen, die immer denken: "Es könnte ja sein, dass …" oder "Man kann ja nicht ausschließen, dass …" und die daraus eine Berechtigung für ständig mehr werdende Freiheitseinschränkungen ableiten. Bleiben wir gelassen. Hüten wir uns lieber auch vor noch so kleinen Schritten Richtung der Denkwelt der Herren Xi oder Putin oder Kim.