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Die Preise an den Zapfsäulen steigen drastisch. Ebenso die auf Strom- und Gasrechnungen. Überall ertönen laute Klagen. Dabei ist das nur ein zartes Vorspiel zu dem, was uns an wirtschaftlichen und sozialen Katastrophen als Folge des Krieges noch bevorsteht – selbst wenn er auf die Ukraine beschränkt bleiben sollte. Was niemand weiß.
So ist vor allem – aber nicht nur! – für die Dritte Welt bei Wegfall der ukrainischen Weizenlieferungen die Ernährungsversorgung beeinträchtigt. So berichtet mir ein metallverarbeitender Unternehmer, dass ihm soeben sein Lieferant alle Verträge gekündigt und doppelt so teure angeboten hat. Denn das italienische Walzwerk bezieht seinen Stahl aus der Ukraine.
Solche Beispiele mehren sich rapid. Jede einzelne Entwicklung, ob bei Getreide, ob bei Gas, ob bei Stahl, hat signifikante Folgewirkungen. Und diese wieder Folgefolgewirkungen …
Es ist fast amüsant, wie naiv Politiker darauf reagieren. Wie das Amen im Gebet versprechen sie – oder fordern sie (je nachdem, ob Regierung oder Opposition) – sofort, dass jede Unbill von den Menschen ferngehalten wird. Dass diese einen Teuerungsausgleich bekommen. Dass ihnen die Mehrwertsteuer erlassen wird. Mit Sicherheit wird binnen kurzem auch die Forderung kommen, Preiserhöhungen gesetzlich zu verbieten und zu bestrafen. Und wie im Chor mit der Politik fordern das auch die meisten Medien.
So viel zynischer Populismus, so viel naive Ahnungslosigkeit ob der ökonomischen Zusammenhänge macht fassungslos.
Bleibt dieses Signal jedoch aus, wird der Konsum nicht eingeschränkt, die Knappheit noch größer und die Preise noch höher. Und irgendwann wird man dann – etwa – Benzin nur noch gegen Bezugsscheine bekommen.
Das sind unangenehme Wahrheiten. Aber die Folgen eines großen Krieges mitten in Europa sind nun einmal unangenehme Wahrheiten. Sehr unangenehme.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".