Vierzehn Mal Grund zum Amüsement
09. Februar 2022 00:34
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 7:00
Man kann diese Welt und dieses Land oft am besten dadurch ertragen und verstehen, indem man über sie lacht. Etwa über die Großen und Möchtegerngroßen von Putin bis Rendi, von Kreisky bis Karas, von Baerbock bis Schrems. Etwa über das Corona-Chaos und über die EU. Etwa über die diversen Klima-, Datenschutz- oder Schaufensterpuppen-Hysterien. Da findet man erstaunlich viele Anlässe für (wenn auch oft mit Sorge und Ärger unterlegtes) Amüsement.
Im Detail, zuerst zu den internationalen, dann den österreichischen Lächerlich- und Peinlichkeiten:
- Alle Welt rätselt, warum Wladimir Putin aus heiterem Himmel binnen weniger Wochen die Welt an den Rand eines großen Kriegs bringt. Dafür gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen. Die eine lautet: Putin will den Westen angesichts der Machtübernahme zweier schwacher Führungsköpfe wie Scholz und Biden gründlich austesten (was er gegenüber dem auch ihm unheimlichen Trump nie getan hat). Die zweite Erklärung stammt aus Putins eigenem Mund: Er äußert sich empört über Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine, über deren Vorgehen gegen Oppositionelle und das Verbot von Medien in der Ukraine. Diese Chuzpe muss wirklich jeden laut lachen lassen, der die Verhältnisse in Russland und der Ukraine vergleicht. Ausgerechnet Putin, der seine Konkurrenten auf Jahre im Gulag verschwinden lässt, der jeden Kritiker mundtot macht, der im Unterschied zu seinem Vorgänger Jelzin längst keine freien Wahlen mehr zulässt, beschwert sich über solche Dinge!
- Dass die Klimapolitik der EU amüsant bis absurd ist, wissen wir ja schon lange. Aber erst mit Verspätung hat man erfahren, zu wieviel völlig unnötigen Flügen die europäische Luftfahrtsregulierung führt: Viele Fluglinien haben Flugzeuge in der Corona-Krise trotz des völligen Fehlens von Passagieren nur deshalb auf Reisen geschickt, damit sie die Start- und Landungs-Rechte (Slots) auf den Flughäfen nicht verlieren. Das ist jenes Europa, das uns Bürger zugleich mit seiner Klimapanik bis aufs Blut quält. Das die ohnedies nicht gerade niedrigen Treibstoffpreise durch CO2-Steuern noch einmal in die Höhe treibt. Das Staubsauger mit ausreichender Leistung verbietet. Das Österreich (also seine Steuerzahler) zu Milliarden an Strafzahlungen verdonnert, weil die Republik die von Anfang an völlig unerreichbaren CO2-Ziele verfehlt. Und dieses Europa zwingt – zumindest indirekt – Flugzeuge auch in den ärgsten Corona-Zeiten dazu, abzuheben ….
- Über die neue deutsche Außenministerin Baerbock werden wir noch viel lachen können (auch wenn Weinen mehr am Platze wäre). Zuerst hat sie die um ihr Überleben bangenden Ukrainer dadurch verhöhnt, dass sie ihnen statt der dringlich erbetenen Verteidigungswaffen ganze 5000 Helme schickt. Und dann erklärt sie der staunenden Welt, welche Außenpolitik sie machen werde: nämlich eine "feministische". Na dann …
- Jetzt hat sich herausgestellt, dass sogar die Corona-Testseite des EU-Parlaments gegen das schikanöse Datenschutzrecht verstößt. Das hat zumindest Max Schrems, der grün-nahe Datenschutz-Fanatiker aus Österreich, öffentlich gegeißelt. Wird schon stimmen. Dabei hat die EU selbst die Datenschutzhysterie in so unerträglich enge Rechtsrahmen gegossen, dass dies die Europäer Milliarden kostet, dass fast jedes "Digitalisierung!"-Gerede europäischer Politiker nur noch lächerlich ist. Wer kann sich da die Schadenfreude verkneifen?
- Noch mehr Milliarden als die Datenschutzhysterie kostet uns die europäische Klimahysterie. Bei dieser ist das Potsdamer Klima-Institut der Haupt-Verschwörungstheoretiker. Jetzt hat man dort allen Ernstes die Katastrophenmeldung in die Welt gesetzt, dass es künftig mehr Regentage geben werde und dass das schlecht für das Wirtschaftswachstum wäre. Köstlich. Hat doch die Gilde der Klimapaniker in den letzten Jahren ständig von drohenden Dürren geredet und diese als Katastrophe an die Wand gemalt. Wir haben aber ohnedies längst gelernt: Welches Wetter auch immer es gibt, es ist katastrophal fürs Klima. Und ist ein neuer Vorwand, uns schlechtes Gewissen einzujagen.
- Der europäischen Datenschutz- und Klimahysterie kann in Afghanistan neuerdings eine Schaufensterpuppen-Hysterie das Wasser reichen. Die dortigen Machthaber lassen diese Figuren nämlich köpfen, weil sie Götzenbilder seien.
- Endlich hat die linke Wehleidigkeits- und Diversitätsunkultur auch die Welt der Emojis erreicht, also jener kleinen Grafiken, mit denen Kurznachrichten noch mehr verkürzt werden. Jetzt gibt es auch solche mit den Umrissen eines schwangeren Mannes. Darauf hat die Welt ganz sicher sehnlich gewartet.
- Wechsel nach Österreich: Da erzählt mir jemand aus der Generation des Bruno Kreisky, dass dieser einmal sogar persönlich in einem staatlichen Museum mit dem Auftrag angerufen hat, eine bestimmte Person für ein Amt vorzuziehen. Mit anderen Worten: Der von allen Linken zur Ehre der Altäre erhobene Kreisky hat viel eindeutiger und massiver Amtsmissbrauch betrieben als heutige Abgeordnete, die mit ähnlichen Zielen Interventionen abgesetzt haben und gegen die ein Strafverfahren eröffnet wird. Aber halt! Ich hab ja vergessen: Kreisky hat ja kein schwarzes oder blaues Parteibuch gehabt. Da ist das dann natürlich etwas anderes. Zumindest für die Staatsanwälte und Mainstreammedien.
- Ganz Österreich amüsiert sich über die Frau des Bundespräsidenten und ihre hüfttiefe Verbeugung vor der spanischen Königin. Seither finden vielerorts Wettbewerbe über die Frage statt, was sie sich dabei gedacht haben könnte. Vielleicht: "Kommt die Königin aus Japan? Dann zeige ich gleich, dass ich gelernt habe, wie sich dort diese dicken Ringer verbeugen." Oder vielleicht: "Majestad, ich tu nur so, als ob ich eine Linke wäre! In Wahrheit bin ich Monarchistin." Oder vielleicht: "Ui Frau Königin, die Schuhe sind aber gar nicht sauber!"
- Irgendwie haben es einem die "Experten und Expertinnen" während der Pandemie nicht leicht gemacht, ein braver Österreicher zu sein. Da war man ein Jahr lang nur dann ein Guter und vielerorts zugelassen, wenn man sich möglichst oft auf das Virus testen lässt. Doch seit kurzem wird man dafür beschimpft. Die führende Virologin der Wiener Medizin-Uni (eine jener Frauen mit einem kaum merkbaren Bindestrich-Namen), empörte sich dieser Tage darüber, dass "kreuz und quer" getestet werde. Oh je, Da habe ich ja wieder alles falsch gemacht. Habe ich doch tatsächlich monaltelang kreuz und quer gegurgelt. Einmal links, einmal rechts, einmal links …
- Köstlich ist auch der neueste Corona-Lockerungsbeschluss der Regierung: Zwar dürfen jetzt die Fußballstadien wieder gefüllt sein, was beim bevorstehenden Spiel Salzburg gegen Bayern-München auch sicher der Fall sein wird. Aber alle Zuschauer müssen dabei eine FFP2-Maske aufhaben. Das wird lustig! Ich stelle mir schon vor, wie sich Salzburger Polizisten durch die Ränge voll der bekannt wohlerzogenen Fußballanhänger zwängen werden, um geschätzten 28.000 der 30.000 Besucher eine Strafanzeige auszuhändigen, weil sie keine Maske tragen …
- Geradezu herzig ist die SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner, wie sie nun schon tagelang auf Empörung zu machen versucht, weil die ÖVP-Doppelnamenträgerin Mikl-Leitner vor fünf Jahren in einem persönlichen SMS das Schimpfwort "Gsindel" für die "Roten" verwendet hat. Mikls Entschuldigung sei nicht ausreichend, so die empörte Rendi-Begründung, weil es bei den Roten doch um "Menschen" gehe. Weniger zum Lachen ist freilich, auf was Rendi alles vergessen hat: Erstens auf die eigentlich noch viel mehr angebrachte Empörung darüber, dass ein offenbarer Gesinnungsfreund im Verfassungsschutz die Handy-Inhalte eines Mikl-Mitarbeiters illegal entwendet und an die Öffentlichkeit gespielt hat. Zweitens auf das Verlangen einer nachträglichen Entschuldigung ihres Parteifreunds Häupl dafür, dass dieser ebenfalls vor mehreren Jahren die "Schwarzen" als "Koffer" bezeichnet hat – noch dazu öffentlich und nicht vertraulich wie Mikl. Drittens hat sie vergessen, von FPÖ-Chef Herbert Kickl täglich eine Entschuldigung dafür zu verlangen, dass er die Regierung "Falotten" genannt hat – das wird freilich für Rendi kein Problem sein, braucht sie Kickl doch, um die Regierung zu stürzen. Und viertens hat sie auf die Veröffentlichung all ihrer eigenen Handy-Inhalte vergessen, um zu zeigen, wie viele Schimpfwörter dort ganz und gar nicht zu finden sind. Weder über Schwarze oder Blaue, noch über einen Partei-"Freund" aus dem Burgenland.
- Rendi-Wagner hat dafür das köstliche Verdienst, einen neuen Namen für die sozialistische Politik zu erfinden. Dieser heißt bei ihr jetzt "solidarische kooperative Wirtschaftspolitik". Damit hat sie den schlimmen Fehler des Alfred Gusenbauer getilgt, der einst von einer "solidarischen Hochleistungsgesellschaft" geredet hat. Was natürlich ein Wahnsinn war – ein Sozialist, der das Wort "Leistung" verwendet! Diese Verirrung hat jetzt Rendi durch ihre neue Verbalakrobatik überwunden. Wenn das kein Fortschritt ist …
- Die größte Köstlichkeit des Jahres hatte schon zu dessen Beginn stattgefunden – aber leider vorerst keine Fortsetzung gefunden. Das waren die Bemühungen des Othmar Karas, doch selbst Bundespräsidentschaftskandidat zu werden und alle "konsensorientierten Kräfte" hinter sich zu sammeln. Jedoch, leider, leider: Sooft sich Karas auch umgedreht hat: Hinter ihm hat sich niemand gesammelt. Angeblich ist nur ein Christian Konrad dort zu sehen gewesen. Und auch der dürfte sich bald wieder verdrückt haben …
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