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Die Feinde unserer Freiheit

Wir leben in einer Epoche bedrohlicher Raubzüge. Diese kommen noch dazu gleich aus zwei völlig gegensätzlichen Richtungen – aber beide haben haargenau das gleiche Ziel: unsere Freiheit, die nach dem Leben eines der wichtigsten menschlichen Güter überhaupt ist.

Das besonders Niederträchtige: Sie trachten beide nach unserer Freiheit, indem sie in der Eigenbezeichnung vorgeben, für die Freiheit einzutreten, nachdem sie sich das Wort "Freiheit" räuberisch angeeignet haben. Und auf diese Täuschung fallen viele hinein.

  1. Das sind auf der einen Seite die zum Teil der Freiheitlichen Partei nahestehenden Corona-Demonstranten sowie eine neugegründete, noch radikalere Partei mit ähnlichen Zielen, die sich "Menschen Freiheit Grundrechte (MFG)" nennt. Beide laufen sie durch die Straßen den Spruch plärrend: "Wir wollen unsere Freiheit wieder".
  2. Das sind auf der anderen Seite die diversen rotgrüngelben Linksparteien, die sich selbst seit einiger Zeit kaum mehr als sozialistisch oder links bezeichnen, sondern zunehmend als "liberal". Das lateinische Wort "libertas" heißt aber nichts anderes als Freiheit.

Beiden ist das Ziel gemein, unsere Freiheit möglichst einzuschränken. Daran ändert es auch nichts, wenn beide das Gegenteil behaupten. Das lässt sich ganz eindeutig beweisen.

Die rechten Freiheitsgegner

Die Corona-Demonstranten und Impf-Gegner missbrauchen unser aller Sehnsucht, wieder von den Schrecken des Virus und der durch die Pandemiebekämpfung ausgelösten Maßnahmen frei zu werden. Mit dem Corona-Virus als wahrscheinlicher Todesursache sind ja schon mehr als fünf Millionen Menschen gestorben. Und eine noch viel größere Zahl von Menschen muss seinetwegen an langen schweren Erkrankungen leiden.

Diese Freiheitssehnsucht ist uns allen gemeinsam. Sie wird aber nicht dadurch realisiert, dass man die Krankheit einfach leugnet oder zum bloßen Schnupfen erklärt oder dadurch, dass man sich selbst aus merkwürdigen Gründen für immun hält. Und sie wird auch dadurch nicht realisiert, dass man alle Maßnahmen dagegen pauschal ablehnt, ob es nun das Maskentragen ist oder ob es die diversen Lockdowns sind. Diese Maßnahmen haben ganz eindeutig einen gewissen Erfolg bei der Eindämmung der Krankheit, auch wenn sie oft unausgewogen und unlogisch sind, auch wenn sie enorm mühsam und lästig sind, auch wenn sie nicht einmal bei chinesischer Totalitarität hundertprozentig wirken.

Aber statt dass man jede einzelne Maßnahme kritisch auf ihre Effektivität durchleuchten könnte, hat die komplette Ablehnung aller Maßnahmen durch die selbsternannten Freiheitshüter die gesamte Diskussion in ein manichäisches Schwarz-Weiß-Denken gepresst.

Genauso ein Missbrauch des Wortes "Freiheit" ist es, wenn mit ihr die Ablehnung der Impfpflicht begründet wird. Dieser Missbrauch tut so, als ob es dabei nur um die Freiheit des eigenen Körpers von der Impfung ginge. Auf diese Freiheit hat man an sich ja tatsächlich vollen moralischen Anspruch, so wie es ja auch die Freiheit auf Selbstmord gibt. Man hat aber keinen Anspruch auf Freiheit, sobald man mit der Durchsetzung seines persönlichen Freiheitsanspruches die Freiheiten anderer beeinträchtigt. Und das tun die Impfverweigerer stark und gleich vierfach:

  • Erstens beweisen zahlreiche seriöse wissenschaftliche Studien, dass im Schnitt geimpfte Menschen viel weniger intensiv und viel weniger lang ansteckend sind als Ungeimpfte. Eine Ansteckung mit einem Virus ist aber ganz eindeutig eine schwere Attacke auf die Freiheit anderer. Daran ändert es auch absolut nichts, dass sich die anfängliche Hoffnung als Irrtum erwiesen hat, dass Geimpfte überhaupt nicht mehr ansteckend wären.
  • Zweitens gibt es Beweise genug, dass Ungeimpfte viel öfter und viel länger Spitalsaufenthalte benötigen als Geimpfte. Das hat zu Engpässen im Gesundheitssystem geführt, zu Knappheiten bei Intensivbetten, zu massenhaften Verschiebungen wichtiger Operationen und Vorsorgeuntersuchungen, und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zu vielen überflüssigen Todesfällen, die formal nicht als Corona-Opfer gelten.
  • Drittens löst die überflüssig lange Dauer der Pandemie gewaltige Zusatzkosten aus, die alle zu tragen haben, nicht nur die Impfverweigerer. So haben allein in Österreich die Kosten für Kurzarbeit, Umsatzentgang oder Betriebsschließungen, die der Steuerzahler zu tragen hat, bisher 42 Milliarden ausgemacht und sie wären zweifellos niedriger, hätten durch höhere Impfraten die diversen Lockdown-Maßnahmen früher beendet werden können.
  • Und viertens entstehen durch den viel intensiveren Behandlungsbedarf der Ungeimpften im Gesundheitssystem zusätzliche Kosten, die weit über die Behandlungskosten für die trotz Impfung Erkrankten hinausgehen. Das ist zutiefst ungerecht: Nimmt man doch auch den Rauchern mit der Begründung heftige Zusatzsteuern ab, dass sie durch ihr fahrlässiges Verhalten dem Gesundheitssystem zusätzliche Kosten verursachen. Die Impfverweigerer zahlen hingegen nirgends zusätzlich ein.

Ungerechtigkeiten sind aber auch immer Eingriffe in die Freiheiten anderer, die keinesfalls durch den Anspruch auf der persönlichen Freiheit gegenüber dem Stich in den Oberarm zu rechtfertigen sind. Die Behauptungen angeblich schlimmer Nebenwirkungen einer Impfung haben sich ja überhaupt als üble Mär erwiesen. Jeder von uns kennt Dutzende oder oft Hunderte Mitmenschen, bei denen die Nebenwirkungen absolut immer minimal geblieben sind. So gut wie jeder  von uns kennt zugleich etliche Mitmenschen mit einem ganz schweren Krankheitsverlauf.

Hingegen sind alle Gschichteln, dass jemand im Internet jemanden kennt, der jemanden kennt, der ganz furchtbare Nebenwirkungen gesehen haben will, extrem unglaubwürdig. Diese wären erst dann glaubwürdig, wenn es nach Impfungen einen signifikanten Anstieg schwerer Erkrankungen über die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit hinaus gäbe, aus anderen Ursachen schwer zu erkranken. Die es ja leider im Leben immer gibt. Dafür gibt es keinerlei seriösen Beweis.

Daher ist das Gerede von der gegen eine Impfpflicht zu verteidigenden eigenen Freiheit nur eine Provokation unserer Freiheit. Diese "Freiheits"-Schwätzer würden erst dann glaubwürdig, würden die Ungeimpften auch selbst alle Folgen ihrer Entscheidung tragen müssen. Würden sie sich also selber die Krankenbehandlung finanzieren und organisieren, sich selber komplett abschließen und auf jeden Kontakt mit anderen verzichten.

Nur wer diese Opfer für seine Freiheit zu bringen bereit ist, hat moralischen Anspruch, mit seiner Forderung nach Impffreiheit respektiert zu werden.

Sonst aber nicht. Sonst sind die Impfgegner nichts anderes als eine Bedrohung der Freiheit aller anderen.

Dann sind sie genau dasselbe wie jene, die für sich die "Freiheit" in Anspruch nehmen, auf der linken Straßenseite oder mit 250 km/h Auto zu fahren. Oder die sich für die "Freiheit" entscheiden, schwarz und ohne Steuer- und Versicherungspflichten zu arbeiten, aber dennoch alle Dinge konsumieren zu wollen, die die anderen mit ihren Steuerleistungen finanzieren. Von der öffentlichen Sicherheit durch Polizei und Bundesheer über die unentgeltliche Spitalsbehandlung bis zur Mindestpension und Mindestsicherung …

Die linken Freiheitsgegner

Ganz ähnlich sind die linken Gegner unserer Freiheit zu sehen, die sich mit dem eigentlich gleichbedeutenden englisch-lateinischen Wort "liberal" tarnen, egal ob sie als Parteien oder als "NGOs" auftreten. Aus vielen Gründen:

  • Diese "liberal" getarnten Linksparteien treten, sobald sie an der Regierungsmacht sind, immer für noch höherer Steuern oder Schulden ein. Beides zählt zu den krassesten Eingriffen in die persönliche Freiheit der Menschen überhaupt, über ihr Eigentum zu verfügen.
  • Diese Parteien wollen den Menschen möglichst viel Eigenverantwortung nehmen und sie von der Wiege bis zur Bahre unter die Kontrolle des Staates – also de facto von Politikern – bringen.
  • Diese Parteien sind in jeder einzelnen Frage Vertreter einer immer noch üppigeren Bürokratie und einer immer noch stärkeren gesetzlichen Regulierung unseres Lebens und Arbeitens.
  • Diese Parteien kämpfen auf allen Ebenen gegen die Autonomie der Familien – nicht zuletzt deshalb, weil sich diese durch die ganze Geschichte neben den christlichen Religionen als effizientestes Abwehrmittel gegen einen übergriffigen Staat erwiesen haben.
  • Diese Parteien treten für immer mehr illegale Immigration ein, was zwar zweifellos den Interessen der "Flüchtlinge" dient, aber den Bürgern eines Landes die Freiheit nimmt, selbst bestimmen zu können, wer in ihrem Land lebt.
  • Diese Parteien kämpfen auf EU-Ebene für die Zwangs(!)umverteilung der Flüchtlinge aus anderen Ländern, wo ihre Gesinnungsgenossen sie fahrlässig hereingeholt haben.
  • Diese Parteien verteidigen die schweren Missbräuche der Macht der Justiz durch missbräuchliche Veröffentlichungen rein privater Unterhaltungen und durch überlange Strafverfahren, ohne dass die unschuldig verfolgten Opfer ausreichend kompensiert und die daran schuldigen Staatsanwälte zur Rechenschaft gezogen würden.
  • Diese Parteien wollen auch in sonstigen Fragen immer mehr Zwangsgewalt nach oben, insbesondere auf die Ebene der EU, verlegen, und zeigen nirgendwo Interesse an der Subsidiarität, also an der Freiheit des Einzelnen, von Regionen und Einzelstaaten, sich gegen zentralistische Eingriffe wehren zu können.
  • Diese Parteien wollen schon den Schulkindern einschlägige Propaganda für Homosexualität und Geschlechtsumwandlungsoperationen aufzwingen.
  • Diese Parteien haben sich bereits offen dafür ausgesprochen, die bei der Pandemie-Bekämpfung notwendigen Freiheitseinschränkungen gleich fortzusetzen, um das "Klima zu retten", was in Wahrheit nur eine Subventionierung von China &Co ist.
  • Diese Parteien setzen sich oft noch stärker als Konservative für Zensur und Einschränkungen der Meinungsfreiheit ein.
  • Diese Parteien treten noch stärker als Konservative gegen jede Entwicklung hin zu einer direkten Demokratie ein.

Es gibt absolut keinen Grund, in diesen Parteien etwas Positives zu sehen, nur weil sie in Sachen Impfen und Pandemie einmal für etwas Richtiges eintreten, für die Wiedererringung unserer Freiheit gegenüber dem Virus.

Die neomarxistische 68er Bewegung, in der alle Varianten der heutigen Linken ihre geistigen Wurzeln haben, war wenigstens noch so ehrlich, jeden Liberalen als "Scheißliberale" zu denunzieren. Inzwischen benutzen alle Linken in Übernahme eines amerikanischen Sprachgebrauchs, wo "sozialistisch" immer schon ein gemiedenes Wort gewesen ist, zur eigenen Tarnung das Wort "liberal". Obwohl sie eine genauso große Bedrohung für unsere Freiheit geblieben sind.

Daher mögen alle guten Wünsche zum neuen Jahr vor allem der Bewahrung der wahren Freiheit gelten, die gleich doppelt bedroht ist.

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