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… als das alte geendet hat. Das muss man bilanzieren, wenn man einige Beobachtungen bewertet, die man in den Stunden rund um den Jahreswechsel machen konnte: bei den Mainstream-Medien, in der heimischen Politszene und im Wiener Musikverein.
Nein, beim Musikverein geht es hier nicht um die Musik des Neujahrskonzerts oder um die Frage, ob die Philharmoniker bei Strauss & Co eigentlich einen Dirigenten für mehr brauchen als die Inszenierung. Das mögen Berufenere beurteilen – ich darf schlicht vermerken, dass mir das Konzert wie jedes Jahr gefallen hat.
Fassungslos hat etwas anderes an diesem Neujahrskonzert gemacht: nämlich die Art und Weise, wie dabei die neuesten Corona-Limitationsregeln umgesetzt worden sind. Die Philharmoniker haben sich für jene der neuerdings vorgegebenen Varianten entschieden, bei der die Zuschauerzahl im Saal auf 1000 beschränkt wird. Die solcherart im letzten Moment Ausgeschlossenen wurden aufs nächste Jahr vertröstet.
Offenbar war den Veranstaltern die Umstellung auf die andere Variante der – freilich erst vier Tage vorher verkündeten(!) – Corona-Regel zu kompliziert, der zufolge mit "Booster plus PCR-Test" auch bis zu 2000 Zuschauer kommen hätten dürfen. Das sei hingenommen, wenngleich es zweifellos genug Interessierte für das x-fach überbuchte Konzert gegeben hätte, die auch diese Regel eingehalten hätten. Wäre man organisatorisch flexibel genug gewesen.
Völlig unverständlich aber ist, wie diese erlaubten 1000 dann im Saal platziert worden sind: Man hat einfach die Galerien völlig leer gelassen und alle ins Parterre gefüllt, wo es dann keinerlei Abstände zwischen den Besuchern gegeben hat. Das ist mehr als seltsam. Theater- und Musikfreunde erinnern sich nämlich noch an den vergangenen Winter, als ebenfalls im Zeichen des Corona-Kampfes mühevoll zwischen jedem Besucher (beziehungsweise Besucherpaar) Abstände leer gelassen wurden. In mehreren Häusern sind sogar einige Plastiktrennwände aufgezogen worden, damit möglichst wenig Kontakt zwischen den Zuschauern möglich ist.
Jetzt wird das absolute Gegenteil praktiziert.
Das kann nur zwei Gründe haben:
Während im Fall der Gesundheitsbehörden und -experten wohl die Blödheit viel wahrscheinlicher ist als die Möglichkeit einer nobelpreiswürdigen Erkenntnis, stoßen wir im Fall des Sebastian Kurz auf noch viel Schlimmeres; nämlich auf widerliche Infamie.
Diesen Eindruck erwecken zahllose Zeitungskommentare über sein Engagement beim amerikanischen Internet-Investor Peter Thiel.
Es ist unglaublich, wie vom ORF angefangen, Thiel plötzlich heruntergemacht wird. Dabei ist er bis vor kurzem überall als einer der genialsten Akteure im amerikanischen Silicon Valley angehimmelt worden. Der Deutschamerikaner stand Pate ebenso bei der Gründung von Facebook wie auch bei der von Paypal. Er ist einer der weltweit am meisten nachgefragten Redner und Berater zur Zukunft von Internet und Informationstechnologie. Er ist erst im Vorjahr mit dem renommierten Frank-Schirrmacher-Preis für seine "außerordentlichen Leistungen," ausgezeichnet worden, "die helfen, die gegenwärtigen Entwicklungen zu begreifen". Thiel steht dort in einer Reihe mit den vor allem im Kulturleben herausragenden Preisträgern früherer Jahre, dem Chinesen Ai Weiwei, dem Franzosen Michel Houellebecq, dem Amerikaner Jonathan Franzen und dem Deutschen Daniel Kehlmann.
Seit Thiel aber Sebastian Kurz engagiert hat, wird er in der Twitter-Kloake und den Mainstream-Medien verhöhnt, die zugleich für ihre Sudelberichterstattung vom Steuer- und Gebührenzahler immer mehr Geld verlangen (weil ihre Produkte von immer weniger Lesern und Sehern konsumiert werden). Da wird plötzlich genussvoll vieles ausgestreut, was ich früher in keinem einzigen Bericht gehört oder gelesen habe. So wissen wir nun, dass Thiel schwul ist. Besonders schlimm finden die Mainstream-Medien, dass sich Thiel einst für Donald Trump ausgesprochen hat. Ja, er sei sogar ein "Libertärer" (das sind die klassisch Liberalen, die sich nicht mehr als "liberal" bezeichnen wollen, seit die Linken diesen Begriff gestohlen haben).
Wir lernen: Der Hass der politmedialen Blase auf Kurz ist wirklich grenzenlos. Er wird genauso mit Manipulationen und grotesken Verzerrungen verfolgt wie davor alle anderen erfolgreichen bürgerlichen Politiker, ob sie nun Schüssel, Haider oder Grasser geheißen haben. Während die Mitterlehners, Prölls & Co immer wohlwollend toleriert worden sind, weil sie sich ja als brave Unterstützer für SPÖ-Kanzler betätigt haben.
Auch Kurz wird jetzt – wenngleich deutlich zu spät – begreifen: Selbst wenn er als Straßenkehrer gegangen wäre, würden die linken Aufdeckerjournalisten negative Schlagzeilen daraus machen: Er hätte diesen Posten zweifellos nur durch politische Protektion bekommen, weil sich ja Tausende prügeln, um den Besen auf den Straßen schwingen zu dürfen …
Wer nun entschuldigend meint, diese Medien würden ja nur ihrer Berichterstattungspflicht nachgehen, der möge in den Archiven dieser Medien nachforschen, ob es dort irgendwelche auch nur annähernd so hass- und verachtungserfüllte Berichte über Alfred Gusenbauer oder Werner Faymann gegeben hat. Dabei gäbe es bei den beiden roten Ex-Kanzlern deutlich mehr Berechtigung für einen kritischen Bericht über ihre Tätigkeiten nach der (offiziellen) Politik.
Gegen die beiden nimmt sich Christian Kerns Nach-Bundeskanzler-Zeit geradezu harmlos aus: Als Aufsichtsrat der russischen Staatsbahnen hat er sich öffentlich gegen die EU-Sanktionen gegen Russland ausgesprochen ...
Man stelle sich nur vor, wenn ein ÖVP- oder FPÖ-Politiker nach seiner Amtszeit auch nur einen Tag für Aserbaidschan, China oder Kasachstan aktiv geworden wäre. Aber dass Kurz nun für einen überaus erfolgreichen amerikanischen Unternehmer tätig ist, wird in diesem Österreich skandalisiert. Gewiss, an Trump kann man etliches kritisieren. Genauso wie an Nachfolger Biden. Aber die amerikanischen Präsidenten sind mit diesen grauslichen Diktaturen nicht im Entferntesten vergleichbar.
Wie mies die linke Hasshetze gegen alle erfolgreichen bürgerlichen Politiker ist, ist nicht nur an dieser skandalös einseitigen Berichterstattung und nicht nur an den noch viel schlimmeren Aktionen in Kollusion zwischen der Korruptionsstaatsanwaltschaft und der aus dem Peter-Pilz-Stall kommenden Junganwältin als Justizministerin abzulesen.
Kennzeichnend für diese Hasshetze ist auch eine "Wahl" der weltweit korruptesten Politiker. Diese "Wahl" war von ganzen sechs bisher unbekannten "Investigativjournalisten" vorgenommen worden. Zu diesen Sechs zählt übrigens auch einer jener beiden deutschen Journalisten, die als Mittäter das Video aus dem Ibiza-Lauschangriff an die Öffentlichkeit gespielt haben, der damit eigentlich von vornherein nicht mehr als seriöser Journalist gelten kann.
Dieses Netzwerk erhob nun Kurz in die Gruppe der korruptesten Politiker weltweit. Das ist – natürlich – begeistert von den Mainstream-Medien berichtet worden, ohne – natürlich – den Stellenwert der sechs "Investigativjournalisten" zu durchleuchten. Nicht berichtet wurde mit einer einzigen Ausnahme hingegen die Begründung für die Aufnahme von Kurz in diese Liste. Denn sie entlarvt die skandalöse Ahnungslosigkeit und Manipulationswut dieser "Investigativjournalisten".
In der Begründung ist nämlich eindeutig eine Verwechslung zwischen Kurz und H.C. Strache passiert: "Kurz led Austria´s FPO political Party, whose members were caught in an undercover video promising government contracts in exchange for positive news coverage to a person posing as a relative of a Russian businessman."
Später, als irgendwer aus der linken Blase sie auf den Unsinn hingewiesen hat, nahmen sie keineswegs Kurz wieder von der Liste, sondern schrieben diffus, dass Kurz der Unterschlagung und Bestechung beschuldigt sei. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, wo Kurz eigentlich etwas unterschlagen oder wen er bestochen haben soll, geschweige denn irgendwelche Beweise für diese Vorwürfe zu nennen.
Das zeigt nicht nur, wozu der linke Hass imstande ist. Das beweist auch neuerlich, wie ahnungslos und unseriös die sich selbst beweihräuchernde Klasse der "Investigativjournalisten" ist.
PS: Die Herren Van der Bellen und Fischer sowie ihre Frauen wurden beim Neujahrskonzert nicht aufs nächste Jahr vertröstet. Natürlich. Sie haben im Gegensatz zum – einen ersten klugen Akzent setzenden – Neobundeskanzler Nehammer, der als Zeichen des Pandemie-Kampfes auf eine Teilnahme verzichtet hat, sehr wohl das Konzert besucht. Natürlich. Und werden mit Sicherheit auch im nächsten Jahr Tickets bekommen. Natürlich.