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Am besten, man versucht zu lachen – statt sich zu Tode zu ärgern

In Zeiten, da eine exzedierende Staatsanwaltschaft den österreichischen Rechtsstaat, da ein aggressives Virus alle Hoffnungen auf ein normales Leben zertrümmern, sucht man verzweifelt nach positiven Entwicklungen. Und nach Nachrichten, die man den deprimierten Österreichern zur Aufmunterung ins Tagebuch eintragen kann. Jedoch: An wirklich Positivem findet sich nicht viel außer einem starken Rückgang der Banküberfälle in den letzten Jahren. Nun, dann fassen wir halt auch jene Vorfälle als positiv auf, die den Tagebuchschreiber laut auflachen lassen – auch wenn das eher ein verzweifeltes, beziehungsweise ein höhnisches Lachen ist nach dem Motto "Recht geschieht ihnen". Über Kurz und Kickl, über den Finanzminister und die Neos, über die SPÖ und den ORF. Aber auch über die EZB, die EU und die Deutschen, über die Wölfe und die Inflation, über gelöschte Mails, über die ihren besten Mann hinauswerfenden Grünen, sowie über alle, die einst die Briten wegen des Brexits ausgelacht haben. 

Halten wir uns daher an das lebensrettende Motto: Lachen ist gesund. Das Lachhafte im Einzelnen:

  1. Anlass für ein Lachen bietet etwa die jüngste Aussage der Präsidentin der Europäischen Zentralbank. Christine Lagarde gibt nämlich plötzlich öffentlich zu, dass die Inflation länger andauern könnte "als ursprünglich gedacht". Na, so etwas. Zwar schreibt dieses Tagebuch (wie etliche andere) genau das seit vielen Monaten. Aber bei so mächtigen Menschen dauert es offenbar etwas länger, bis eine unerwünschte Entwicklung zur Kenntnis genommen wird. Und es wird wohl noch viel länger dauern, bis Frau Lagarde auch zugeben wird, dass die Inflation vor allem mit der aberwitzigen Null- und Negativzinspolitik ihrer EZB zusammenhängt. Sie redet sich lieber auf Lieferkettenprobleme (die sich in Wahrheit gutteils schon aufgelöst haben) und die Energiepreise aus. Wobei sie aber nicht mehr erklärt, warum die Energiepreise steigen. Dafür gibt es jedoch neben der EZB-Zinspolitik nur einen weiteren Schuldigen: die Planetenretter aus der grünen Blase, die Europa derzeit politisch voll im Würgegriff haben. 
  2. Genauso lächerlich und gegen die Menschen Europas gerichtet ist das Wirken einer anderen europäischen Abteilung: EU-Richtlinien verbieten nämlich streng das Abschießen von Wölfen. Dabei nehmen diese und die von ihnen angerichteten Schäden rapide zu: So leben in Österreich heute schon weit über 30 Wölfe. So haben diese allein im bisherigen Verlauf des Jahres rund 500 andere Tiere gerissen, während es im ganzen Vorjahr nur 300 gewesen waren. So waren es in Deutschland damals sogar schon rund 4000 Opfer. Es ist wirklich zum empörten Lachen, dass der Tierschutz in einem offenbar von romantischen Kinderbuchlesern geprägten Europa nur noch den Wölfen gilt, aber nicht den Schafen.
  3. Anlass für ein höhnisch-verzweifelt-bitteres Lachen bietet auch der deutsche Verkehrsminister: Er will nun sogar an den Schulen für den Beruf eines Lkw-Fahrers werben, weil Deutschland um 80.000 Fahrer zu wenig hat.
    Ah, da schau ich ja. Es ist nämlich nur wenige Wochen her, da sind wirklich alle deutschen Medien und viele Politiker verächtlich über Großbritannien hergefallen, weil von dort das Fehlen von 80.000 Lkw-Fahrern gemeldet worden ist. Ja, es war sogar die gleiche Zahl, die da wie dort fehlt. Die Briten wurden (und werden) aber verhöhnt: Das hätten sie nun vom Brexit! Wären sie doch schön brav und gehorsam im EU-Stall geblieben, wäre ihnen das nicht passiert!
    Und wie ist das jetzt bei den Deutschen, wenn denen das Gleiche passiert? Sind die etwa auch aus der EU ausgetreten? Oder spürt nicht ganz Westeuropa den gleichen Mangel, ob mit oder ohne EU-Mitgliedschaft – und zwar an mehr als nur an Lkw-Fahrern? Die Ursachen dieses Mangels an allen möglichen Arbeitskräften sind nämlich ganz andere als der Brexit: Das ist die Rückkehr all der tüchtigen Osteuropäer in ihre Heimat (nachdem sie in den Corona-Lockdowns entdeckt haben, wie gut inzwischen die heimische Wirtschaft boomt); das ist der viel zu frühe Pensionsantritt in vielen Ländern (während die gesunde Lebenserwartung immer länger geworden ist); das ist die seit fünf Jahrzehnten völlig unzureichende Geburtenzahl in Europa; das ist die Umlenkung alljährlich Zehntausender junger Europäer in völlig unbrauchbare akademische Berufe wie Politologen, Genderologen, Publizisten, Linguisten, Soziologen, deren Ausbildung aber Milliarden verschlingt.
  4. Apropos Brexit: Noch auf einem anderen Gebiet löst die Hetze Lachen aus, wie schlimm sich für die Briten der Brexit doch wirtschaftlich auswirken werde. Denn der niederländisch-britische Öl-Multi "Royal Dutch Shell" hat jetzt offiziell beschlossen, die ersten zwei Teile dieses Namens aufzugeben und gleichzeitig den Firmensitz zu übersiedeln – nach Großbritannien. Dort sind die Steuern niedriger. Dort sind die "Strukturen einfacher", wie es offiziell nobel heißt.
    Ach EU, wie lange willst du dich noch in den Sack lügen und ignorieren, dass du auch wirtschaftlich rasch an Attraktivität verlierst?
  5. Noch aus einem anderen Grund lassen einen die deutschen Nachbarn auflachen, nämlich in Bezug auf ihre Grünen. Diese schließen jetzt tatsächlich den erfolgreichsten grünen Kommunalpolitiker, nämlich den beliebten Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, aus. Hauptgrund des Ausschlusses ist seine Kritik an der deutschen Einwanderungspolitik. Und ausgerechnet diese Grünen ziehen jetzt in Berlin in die deutsche Bundesregierung ein! Da sollte man freilich bald mit dem Lachen aufhören und sich für das, was da Deutschland und damit ganz Europa droht, sehr warm anziehen. Die Österreicher erleben ja bereits, was grüne Minister bedeuten.
  6. Laut lachen muss man auch, wenn man hört, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sämtliche Dokumente, Mails und Chats löscht, die älter als sechs Monate sind. Das zeigt, dass europaweit in zahllosen Staatskanzleien aus den Ungeheuerlichkeiten gelernt worden ist, die sich im österreichischen Dreieck WKStA-VfGH-Untersuchungsausschuss abgespielt haben.
    Hier sind ja mit windigen Vorwänden und Tricks Zehntausende alte und rein persönliche Chats nicht nur beschlagnahmt, sondern auch an die Öffentlichkeit gespielt worden. Gegen diese Gefahr, durch den Zugriff einer Amok laufenden Justiz auf all die eigenen Chats der letzten Jahrzehnte blamiert zu werden, will man sich natürlich überall sichern. In Wahrheit weiß ja niemand, ob nicht auch er vielleicht vor fünf Jahren über irgendjemanden in einem Chat geschimpft hat, bei dessen Bekanntwerden er zurücktreten müsste. Zumindest dann, wenn auch anderswo alle Grundrechte und Rechtsstaatsprinzipien so kaputt gemacht werden wie in Österreich.
  7. Wahrscheinlich gemeinsam mit vielen Millionen Österreichern in heimliches Lachen ausbrechen musste ich ob der Nachricht, dass nun auch Herbert Kickl von Corona erwischt worden ist. Freilich schämte ich mich bald darauf für dieses Lachen. Denn man sollte sich nie über Krankheiten anderer amüsieren.
    Allerdings bleibt Faktum: Kickls Corona-Erkrankung stellt erstens einen grotesken Kontrast zu seinem bisherigen Gehabe dar, in dem er wie ein Siegfried so getan hat, als ob er unverwundbar wäre;  und zweitens trägt er die Verantwortung dafür, dass viele seiner Anhänger abgehalten worden sind, sich impfen zu lassen.
    Man kann ihm jedenfalls nur wünschen, dass seine Erkrankung lediglich so mittelschwer wie bei den meisten Geimpften und nicht so wild und lebensbedrohend wie bei vielen Ungeimpften verläuft. Zu denen er nach eigenen Angaben ja gehört.
  8. Jedenfalls amüsant ist der Vorschlag der Neos, ausgerechnet den ehemaligen Raiffeisen-Machthaber Christian Konrad zum österreichischen Pandemie-Manager zu machen. Offenbar haben wir noch immer nicht genug Corona-Wichtigtuer in Politik und Expertengremien, von denen jeder in eine andere Pandemie-Richtung steuert. Offenbar wissen die Neos nicht, dass wir einen Gesundheitsminister haben, der da eigentlich primär zuständig wäre.
    Und außerdem: Wenn man schon ein neues Amt schafft, dann sollte es bitte mit jemandem besetzt werden, der davon eine Ahnung hat, etwa mit der Pamela Rendi-Wagner. Diese dürfte ja angesichts des heftigen Sesselsägens in der SPÖ ohnedies bald auf Jobsuche sein.
    Vor allem erinnert der Vorschlag der Neos schmerzlich daran, dass Konrad schon einmal Regierungsbeauftragter gewesen ist – nämlich als Flüchtlingskoordinator der jammervollen Ära Faymann-Mitterlehner. Genau unter ihm hat dann die illegale Einwanderung aus Asien und Afrika nach Österreich den absoluten historischen Gipfel erreicht. Gar nicht auszudenken, wenn auch die Corona-Erkrankungszahlen unter einem Konrad neue Rekorde erreichen sollten ...
  9. Zornig auflachen muss man auch, wenn der ORF noch immer behauptet, objektiv und ausgewogen zu sein. Das merkte man derzeit wieder ganz besonders an den "Berichten" über ein von der ÖVP in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten eines Strafrechtsprofessors, das die Vorgangsweise der WKStA in vielen Punkten zerpflückt. Über dieses Gutachten ist im ORF von Anfang an nur voll Hohn und Spott berichtet worden.
    Aber nicht nur das, der ORF hat vielmehr sofort zwei andere Juristen gesucht, die das Gegenteil des Gutachtens sagen, darunter den schon lange pensionierten Heinz Mayer.
    Dabei hat dieser Professor für alles und jedes bisher nie etwas mit dem Thema Strafrecht zu tun gehabt; dabei hat Mayer in 99,99 Prozent seiner Äußerungen immer die SPÖ-Linie vertreten; dabei er hat das kritisierte Gutachten offenbar gar nicht gelesen, denn er vermisst ausgerechnet das, was die zentrale Aussage des Gutachtens bildet.
    Hingegen gibt es im ORF keine Silbe über die Äußerungen gleich zweier weiterer Strafrechtsprofessoren zu hören, die ebenfalls ganz massiv sehr ähnliche Kritik an der WKStA üben wie das ÖVP-Gutachten. Deren Äußerungen kann man jedoch nur in der Wienerzeitung nachlesen.
    Diese ORF-Hetze lässt freilich gleich ein zweites Mal laut auflachen, wenn man sich daran erinnert, dass Sebastian Kurz einst selbst dem Gebührenmonopol des ORF die Mauer gemacht hat. Aber so wie bei Kickl muss ich mir halt auf die Finger klopfen, damit ich nicht den Satz "Recht geschieht ihm" in die Tasten klopfe.
  10. Traurig auflachen lässt einen auch der Blick auf die Details des Budgetentwurfs fürs kommende Jahr. Denn da ist im Gesundheitsressort für die Pandemie-Bekämpfung deutlich weniger Geld vorgesehen als im heurigen Jahr. Ist das ein seit September eingefrorener Posthornton – oder sind Finanz- und Gesundheitsminister imstande, die gegenwärtigen Rekordwerte der Corona-Infektionen als ein beruhigendes Signal zu hören?
  11. Nur noch verzweifelt lachen kann man hingegen bei einem anderen Ministerium: Im Familienministerium steigen die Ausgaben für Familie und Jugend lediglich um 0,7 Prozent, also weit unter der Inflationsrate, hingegen steigt das Frauenbudget um mehr als 25 Prozent.
    Jetzt weiß man endgültig, welche Partei da in dieser Regierung die Prioritäten setzt, auch in den ÖVP-Ministerien. Und das ist dieselbe, die mit ihren Intrigen zuerst den Bundeskanzler gekillt hat.
  12. Noch lauter auflachen lässt einen in Sachen Geld und rund ums Budget aber die SPÖ: Von ihr habe ich allein an einem Tag fünf verschiedene Forderungen gefunden, wofür noch mehr des nicht vorhandenen Staatsgeldes ausgegeben werden soll. Das ist so traurig, dass es schon wieder lustig ist.
  13. Last not least der verzweifelte Versuch, auch noch über die jüngsten Grotesken der Corona-"Maßnahmen" zu lachen. Das fällt freilich am allerschwersten. Österreichs Gesundheitsbehörden haben sich nämlich nicht auf die Einführung der 3G-Pflicht für alle Arbeitsplätze vorbereitet, also auf die von ihnen selbst dekretierte Notwendigkeit für alle Nichtgeimpften, einen PCR-Test machen zu müssen. Denn es gibt zu wenig Labor-Kapazitäten, um alle seit Montag nötigen Tests durchzuführen.
    Dieses Defizit wird aber noch an Blödheit durch die Gemeinde Wien übertroffen, die angekündigt hat, in dieser Woche gleichzeitig auch für Geimpfte einen PCR-Nachweis zu verlangen, wenn diese Zutritt zu Veranstaltungen und Theatern haben wollen. Aber ohne Testmöglichkeit können sie nicht kommen, selbst wenn sie zu diesem Zusatzaufwand bereit wären.
    Schon am Montagabend sind als Folge des Kommunikationschaos sonst immer ausverkaufte Konzertsäle zu einem Viertel leer geblieben, obwohl da noch gar nicht die PCR-Pflicht gegolten hat.

Wem ist das Lachen noch nicht vergangen?

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