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"Die Jugend ist links. Daher ist die Zukunft links. Daher müssen auch wir nach links gehen." Dieser Satz ist zwar dreimal falsch. Aber er ist seit den 70er Jahren immer wieder zu hören gewesen. Parteien wie Medien haben aus diesem dreifachen Irrtum völlig falsche Schlüsse gezogen. Und sich dementsprechend selbst geschadet.
Das Linkssein der Jugend ist jetzt – wieder einmal – durch Studien über ihr Wahlverhalten bei der deutschen Bundestagswahl widerlegt worden. Bei den Erstwählern wurde nämlich ausgerechnet die FDP vor den Grünen, der angeblichen Jugendpartei, zum Spitzenreiter. Die FDP als rechtsliberale Partei mit einem Programm, das sich ganz auf die sozialökonomische Vernunft der Marktwirtschaft abstützt, stellt damit die denkbar radikalste Alternative zu den ständigen Planetenbedrohungs- und Weltuntergangs-Szenarien der Grünen und zu den ihnen weitgehend nahestehenden Medien dar, die letztlich eindeutig auf eine totalitäre Planwirtschaft abzielen.
Der deutsche Journalist Gabor Steingart hat daraus den vermutlich richtigen Schluss gezogen: "Die meisten Erstwähler … wollen nicht Verbote. Sie wollen Chancen. Sie wollen nicht verzichten. Sie wollen durchstarten."
Zusammen liegen FDP mit 23 Prozent und die Grünen mit 22 Prozent bei den Jungen so weit voran, dass das zusammen (wegen des mehrheitsfördernden Wahlrechts) für eine sichere absolute Mehrheit gereicht hätte. Insgesamt zeigt sich:
Die mageren 7 Prozent für die AfD bei den Jugendlichen sind umgekehrt ebenso klare Folge der Tatsache, dass die AfD diesmal keine sehr klare Botschaft durchgebracht hat. Inhaltlich war die AfD zweifellos Opfer der Medien, die sehr bewusst während der Wahlkampfzeit jede Berichterstattung über jene zwei Themen möglichst überhaupt vermieden haben, die einst die Wähler der AfD zugetrieben hatten. Migration und EU beziehungsweise EZB wurden weitgehend draußen gehalten. Auch der frühere Jubel über die Masseneinwanderung und den EU-Zentralismus fand in den Medien nicht mehr statt, weil man begriffen hat, wie sehr dieser Jubel viele Wähler erst so richtig empört und zur AfD getrieben hat.
Die AfD blieb daher mit ihren Themen diesmal gerade bei den politisch ahnungslosen Erstwählern im luftleeren Raum. Die FDP hingegen konnte davon profitieren, dass die Medien (anstelle der einstigen Migranten-Begeisterung) jetzt ganz auf Klima-Hysterie und planwirtschaftliche Antworten darauf gesetzt haben. Damit war der Themenbereich der FDP, also Marktwirtschaft und Freiheit, plötzlich das Wichtigste geworden, wenn auch mit total den Medien entgegengesetzten Intentionen.
Gleichzeitig schadete der AfD bei den Jungen ganz besonders ihr neuer Akzent auf Impfskepsis – erweisen sich doch die Jungen als besonders impffreudig, seit Impfen für sie überhaupt möglich ist. Lediglich ein Teil der alternativmedizinisch beeinflussten jungen Frauen ist etwas – etwas! – impfskeptischer als der Rest ihrer Generation. Aber die jungen Frauen fühlen sich bei der männerlastigen AfD wieder aus anderen Gründen weniger wohl.
Personell schadeten der AfD auch bei den Jungen die immer wieder aufbrechenden Flügel- und Richtungskämpfe, sowie das Fehlen eines klar erkennbaren Kopfes an der Spitze.
Dennoch ist nun eindeutig: Die These "Die Jugend ist links" stimmt nicht. Sie hat zwar in den Siebziger und Achtziger Jahren gestimmt, als die Babyboomer in großer Zahl ins Wahlalter gekommen sind und damals mit lautem Widerhall die neomarxistische Studentenrevolution ausgerufen haben. Dadurch hatten die Linksparteien damals ihre beste Zeit.
Aber inzwischen hat sich die Alterspyramide deutlich nach oben verschoben. Und vor allem sind viele der in den Schüler- und Studentenjahren linken Jugendlichen inzwischen nicht nur erwachsen, sondern auch deutlich konservativer geworden. Das ist ein schon durch viele Generationen bestätigter natürlicher Vorgang. Deshalb ist die Zukunft keineswegs mit links gleichzusetzen. Deshalb ist auch der zweite Teil der am Anfang stehenden Meinung falsch.
Schließlich noch ein paar Anmerkungen, warum auch der dritte Teil falsch ist, warum es keineswegs hilfreich ist, sein Angebot nach links zu verschieben. Das sieht man am deutlichsten am Schicksal der größeren Parteien und am Ergebnis, wenn sie ihre eigene Position nach links oder rechts verschoben haben:
Aber eines bleibt unverändert: Die Medien sind links und bleiben links. Nur ganz wenige Medienbetreiber haben noch Mut, Durchblick und Kraft, all den arbeitssuchenden und auf den Unis links imprägnierten Publizistik-, Politologie-, Soziologie- und sonstigen Orchideenstudien- Absolventen die Tür zu weisen und sich stattdessen sachkundige und objektive Journalisten zu suchen, die nicht so links sind. Da verlieren sie lieber im Expresstempo Leser und Seher.