16 seltsame Anlässe zu Amüsement oder Ärger …
24. September 2021 00:06
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 7:30
… ob es nun Österreichs Bundespräsident, der Bundeskanzler oder die deutschen Spitzenkandidaten sind, die diesen Anlass geben. Ob es die ÖVP, die SPÖ, die FPÖ oder gar die Grünen sind. Ob es die EU, die Russen in Wien oder die Franzosen in Frankreich sind. Ob es die verlogene Berichterstattung der hiesigen Medien ist oder die totalitäre Zensur durch die globalen Kraken Google und Apple.
Die Bürger kommen angesichts des seltsamen Verhaltens so vieler Akteure aus dem verzweifelten oder belustigten Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Ihr Haupt schütteln müssen sie etwa:
- Über die Spitzenfunktionäre unserer Republik: Denn Bundespräsident, Bundeskanzler, Außenminister sind jeweils samt der zugehörigen Begleitmannschaft alle gleichzeitig zur UNO-Generalversammlung gefahren. Gewiss ist New York eine interessante Stadt. Gewiss freut man sich, dass man andere Menschen wieder persönlich treffen kann. Gewiss wird es den Präsidenten von Sambia gefreut haben, lobende Worte von Alexander VdB über einen Fußballer aus seiner Heimat zu hören. Aber das ist alles andere als ein ausreichender Grund für diese Massenexkursion auf Steuerkosten. All ihre New Yorker Termine werden mit Sicherheit nichts Relevantes zurücklassen außer Wortspenden für die Tagesmedien. Zeigt doch die Erfahrung, dass solche Treffen absolut nichts bewirken, dass sie binnen Kürze nicht wichtiger sind als ein Sandkorn im Wüstenwind.
- Über den Spitzenkandidaten der deutschen Sozialdemokraten: Denn Olaf Scholz hat jetzt im sauerstoffarmen Wahlkampffinale der Bundesrepublik allen Ernstes behauptet, es sei "ein großes Glück", dass in den letzten Jahren so viele Migranten nach Deutschland gekommen seien. Und dass diese einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Wohlstand geleistet hätten. Wenn sie das hören, meinen viele Deutsche, in einem anderen Land zu leben angesichts der hohen Arbeitslosigkeit unter Migranten, angesichts der gewaltigen Kosten für die illegale Migration, angesichts des katastrophalen Verfalls der gesamten Infrastruktur und des Zurückfallens Deutschlands in wirklich sämtlichen Aspekten des internationalen Wettbewerbs.
- Über den Beinahe-Spitzenkandidaten der deutschen Unionsparteien, den bayrischen Ministerpräsident Markus Söder. Denn über ihn müssen sich zuletzt immer mehr Deutsche wundern, vor allem die Stammwähler der Christdemokraten, und zwar nicht nur wegen seiner vielen Sticheleien gegen "Parteifreund" Laschet. Denn Söder hat jetzt von den Kirchen allen Ernstes verlangt, dass sie die Partnerschaften von trans- und homosexuellen Menschen segnen. Jenseits aller inhaltlichen Klarheit der ganz anders laufenden Haltung wirklich sämtlicher Päpste, und jenseits der Frage, wieviel Homo- und Trans-Stimmen CDU/CSU dadurch zu gewinnen glauben: Eigentlich hatte man die Zeiten vorüber gehalten, in denen Politiker den Kirchen vorzuschreiben versuchen, wen sie zu segnen haben.
- Über die Vorarlberger SPÖ. Denn dort sind unglaubliche Sitten eingekehrt. Obwohl selbst nur eine Mini-Partei, führen die Genossen untereinander Atomkrieg. Da hört man sich (nach Ibiza-Methode) gegenseitig ab. Da zeigt man sich gegenseitig (nach U-Ausschuss- und WKStA-Methode) gegenseitig bei Gericht an. Und die Bundesvorsitzende ist hilfslos und schmähstad, obwohl sie sonst täglich im ORF salbungsvoll predigt.
- Über das rote Dreieck aus SPÖ, Arbeiterkammer und Gewerkschaft. Denn die Drei lassen in Summe seit vielen, vielen Monaten wirklich keinen Tag aus, an dem nicht zumindest einer von ihnen für irgendetwas noch mehr Geld vom Steuerzahler verlangt. Allein in den letzten Stunden haben sie jeweils mehr Geld für Pensionisten, Schulen, Pflegebereich, Sängerknaben und Kindergärten gefordert (denen allein sie die Kleinigkeit von einer Milliarde zukommen lassen wollen). Wer braucht eigentlich noch die Sozialdemokratie, wenn ihnen sonst absolut nichts mehr einfällt?
- Über die österreichische Bundesregierung. Denn jetzt hat sogar die sonst über zusätzliche Ausgaben meist sehr erfreute EU-Kommission Einwände gegen die jüngsten Pläne der Wiener Regierung erhoben, den klassischen Medien unter dem Vorwand "digitale Transformation" weitere Millionen Steuergeld zuzuschieben. Das besonders Absurde an diesen Plänen ist, dass das Geld ausgerechnet jenen Medien zugute kommen soll, die diese digitale Transformation verschlafen haben, während jene, die sie geschafft haben, leer ausgehen sollen. Das nennen sie wahrscheinlich Zukunftsorientierung …
- Über die EU: Denn sie hat dekretiert, dass Opfer von Terroranschlägen besser entschädigt werden als die von "normalen" Verbrechen. Ohne jede objekive Begründung. Warum soll das Opfer eines "gewöhnlichen" Wahnsinnigen schlechter gestellt sein als das Opfer eines islamistischen Wahnsinnigen? Und müssen Terroropfer – oder ihre Angehörigen – jetzt gar um den Beweis ringen, dass ein (etwa flüchtiger) Täter aus terroristischen Motiven gehandelt hat? Oder liegt die Begründung für diesen Unterschied darin, dass halt die einen Verbrechen mehr Publicity genießen als die anderen? Und das soll irgendein Europäer als gerecht empfinden?
- Über die Klubobleute der Parlamentsparteien. Denn vier von fünf haben jetzt kollektiv die Menschen zum Impfen aufgefordert. Und wundern sich jetzt, dass die Impfquote nicht daraufhin sofort auf jene vier Fünftel hinaufgeschnellt ist, die die vier Parteien gewählt haben. Offenbar glauben sie wirklich noch immer, dass die Menschen wie vor hundert Jahren Politiker als Leithammel ansehen, denen sie wie einst in schlechteren Zeiten nachtrotten, nur weil sie ihnen halt bei der letzten Wahl ein x am Stimmzettel als Vertrauensvorschuss geschenkt haben. Ihrem Leithammel folgen ja auch nicht die freiheitlichen Mandatare, also die Repräsentanten des restlichen Fünftels, die sich im Gegensatz zu den Hetzreden ihres Parteichefs selbst sehr wohl impfen haben lassen.
- Über die Wiener Grünen. Denn als diese noch in der Rathaus-Regierung gesessen sind, haben sie alle Beschlüsse über die neue "Seestadt" in Aspern samt den nötigen Verkehrsanbindungen nicht nur mitgetragen, sondern über das von ihnen kontrollierte Planungsressort sogar führend gestaltet. Jetzt aber blockieren die Fußtruppen der Grünen genau deswegen das Bürgermeisterbüro und den Bau der notwendigen Zufahrtstraße nach Aspern. Jetzt ist man Opposition, da kann man auch wieder den Planeten retten. Ein weiterer Beweis, dass die Grünen als politischer Partner ziemlich unbrauchbar sind.
- Über die Russen in Wien. Denn auch sie haben bei den jüngsten russischen "Wahlen" von Österreich aus mitstimmen dürfen. Dabei haben erstaunlicherweise die (Sehr-Sehr-Alt-)Kommunisten in Österreich einen viel höheren Stimmenanteil erobert als bei den Wahlen in Russland selbst. Nicht dass die anderen Listen, die überhaupt kandidieren durften, sonderlich sympathisch oder demokratisch wären. Aber es gibt schon sehr viel zu denken, dass die Mehrheit der russischen Community in Wien Lenin-Stalin-Breschnjew-Nostalgie pflegt.
- Über die Internet-Giganten Google und Apple. Denn sie haben bei der russischen Wahl auf Pfiff der Machthaber die Internet-Auftritte der demokratischen Opposition blockiert (sofern diese überhaupt noch bloggen durfte und nicht schon im Gefängnis saß). Kein einziger dieser Lieblinge der globalen Linken hat stattdessen den Anstand gehabt zu sagen: "Dann sind wir halt in Russland nicht mehr präsent, bevor wir uns zu Instrumenten einer totalitären Repression machen lassen."
- Über die internationale Medien-Szene. Denn diese hat in den letzten Tagen laut gejubelt über einen "Wahlsieg" des linksliberalen Premiers Kanadas. Dabei hat dieser Stimm-Anteile verloren. Dabei kann er (wieder) nur maximal eine Minderheitsregierung bilden. Dabei liegt er in Prozentpunkten mit 34 zu 32 sogar deutlich hinter den Konservativen (auch wenn diese ebenfalls Anteile verloren haben). Das Mehrheitswahlrecht macht´s dennoch möglich. Was eigentlich zu intensivem Nachdenken veranlassen sollte. Jedoch: Ich finde in keiner einzigen Zeitung, bei keiner einzigen Fernsehstation die dringend angebrachte Empörung oder zumindest einen kritischen Bericht über ein Wahlrecht, das aus einer Mehrheit der Stimmen bloß den zweiten Platz an Mandaten macht. Über ein solches Wahlrecht regen sich die Mainstreammedien nur dann auf, wenn rechte Parteien davon profitieren.
- Über die Wiener SPÖ. Denn die findet nichts dabei, dass einer ihrer Gemeinderats-Abgeordneten die Abgeordneten zweier anderer Parteien öffentlich als "Arschlöcher" bezeichnet. Damit hat sich die Wiener SPÖ neuerlich als Tiefpunkt der österreichischen Politkultur erwiesen. Allerdings hat das ohnedies niemand bezweifelt, seit ihr früherer Chef sogar stolz darauf gewesen ist, Angehörige einer anderen Partei als "Koffer" zu bezeichnen. Freilich: Solange das rote Rathaus ausreichende Mengen Geld an die Medien fließen lässt, thematisieren die Medien solchen Gossenjargon nur, wenn er bei Rechtsparteien ertönt.
- Über die ÖVP. Denn während sie ständig beteuert, dass Österreich keinerlei afghanische Flüchtlinge aufnehmen und an seinen Grenzen hereinlassen will, und während sie für diesen Grundsatz sogar etliche Spannungen mit dem (ja nach wie vor migrationseuphorischen) Koalitionspartner auf sich nimmt, stimmen ÖVP-Abgeordnete im EU-Parlament frischfröhlich für die Aufnahme von afghanischen Migranten. Offenbar sind die dortigen Schwarzen bis zum (jetzt freilich vor der Tür stehenden) letzten Tag lieber solidarisch mit den deutschen als mit den österreichischen Schwarzen. Und offenbar hat Sebastian Kurz die Kontrolle über einen Teil seiner Truppe verloren.
- Über die Freiheitlichen. Denn deren Spitzenmann Herbert Kickl will die von ihm vielbeschimpften Corona-Impfungen neuerdings durch Antikörpertests ersetzen. Offenbar weiß der Mann nicht, dass man nur durch Impfungen zu Antikörpern im Körper kommen kann, sofern man die Krankheit nicht selbst durchgemacht hat. Offenbar weiß er nicht, dass der dafür notwendige Stich zur Blutabnahme deutlich unangenehmer ist als der einer Impfung. Das heißt: Wenn Kickls weise Ratschläge zur Regel werden sollten, dann wird sich jeder Österreicher zweimal stechen lassen müssen, zuerst für die Impfung, dann für den Antikörpertest.
- Und über Frankreich. Denn dieses regt sich derzeit enorm darüber auf, dass die USA und Großbritannien, ohne die Erlaubnis Frankreichs einzuholen, einen Bündnis- und Waffenlieferungsvertrag mit Australien abgeschlossen haben. Aber zugleich – und schon lange vor Platzen des eigenen Deals Frankreichs mit Australien – hat Frankreich vielen Tausend Afrikanern und Asiaten ermöglicht, das ganze Land ungehindert zu durchqueren, um an den Ärmelkanal für den Schleppertransport Richtung England zu kommen. Da bleibt nur noch die Frage offen: Worin soll sich dieses Verhalten Frankreichs eigentlich noch von den zu Recht vielkritisierten Ländern Belarus, Libyen und Türkei unterscheiden, die alle der illegalen Migration und den Schleppern intensiv geholfen haben?
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