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Was ist, wenn Impfgegner oder Klimapaniker doch recht hätten?

In meinem Familien- oder Freundeskreis kenne ich niemanden, der sich nicht impfen lässt. Anders ist es in der Klimafrage: Da gibt es eine, wenn auch kleine Minderheit, die eher zu den Klimapanikern gehört. Bei beiden Themen geht es freilich nicht nur um eventuelle Kontroversen im Freundeskreis, sondern darüber hinaus um die derzeit zentralsten Fragen der nationalen wie globalen Politik und Wissenschaft. Daher ist die gesellschaftliche Frage ebenso zentral: Wie gehen wir mit diesen Themen um, um die politischen, gesellschaftlichen wie privaten Konflikte zu entspannen? Wie kommen wir den wichtigsten Antworten zumindest näher, da wir ja leider nicht allwissend sind?

Vor dem Impfen hat noch immer rund ein Viertel der Menschen Scheu. In der Demokratie ist das zwar eine Minderheit ohne politische Macht, aber in der Pandemie eine Größenordnung, die ein ernstes Problem darstellen könnte, auch wenn der Prozentsatz der Impfgegner umso größer ist, je geringer das Bildungsniveau ist. Zugleich erhalte ich aber viele Mails, in denen unter Berufung auf unbekannte Internet-Seiten oder auf subjektive Einzelmeinungen von Gefahren durch das Impfen beziehungsweise in letzter Zeit vor allem von einer Wirkungslosigkeit der Impfungen die Rede ist.

Alle mir zur Verfügung stehenden Bewertungsmaßstäbe sprechen für das Impfen. Aber was ist, wenn die Impfgegner am Ende doch Recht haben? So wie es ja theoretisch auch bei den Klimaverschwörungstheoretikern der Fall sein kann, die ein menschengemachtes "Verbruzzeln" der Erde prophezeien.

Beide Fragen sind zu wichtig, als dass man sie achselzuckend beiseiteschieben könnte. Um einer Antwort näherzukommen, gibt es eigentlich nur eine Methode – beziehungsweise beim Thema Impfen zwei. Daher ist es absolut unverständlich, weshalb beide Methoden nicht praktiziert werden.

Weder beim Impfen noch bei der Klimafrage findet das Wichtigste und Notwendigste statt: Das wäre eine geordnete wissenschaftliche Auseinandersetzung auf Augenhöhe und mit neutralen Schiedsrichtern, die beide Seiten zu sachlichen Argumentationen zwingen würden. Da wie dort existiert zwar eine herrschende Lehre – Ja zum Impfen, und Ja zur These vom menschengemachten Klimatod –, aber da wie dort stellt sich die herrschende Lehre nicht einer fairen Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Die jeweils herrschende Lehre rümpft über die anderen nur verächtlich die Nase. Und die anderen empören sich in ihren Blasen über viele Aspekte der herrschenden Lehre.

Das hinterlässt bei uns Zuhörern immer öfter den Eindruck der Verunsicherung. Verunsicherung kann aber auch der Gesetzgeber nicht verbieten. Viele fragen sich: Sind die kritischen Stimmen nur Wichtig- und Panikmacher? Oder aber ist die herrschende Lehre vielleicht gar nicht so sicher und endgültig, wie sie gerne tut? In der Geschichte ist ja schon oft die herrschende Lehre daneben gelegen.

Da die beiden Seiten praktisch nirgendwo miteinander auf Augenhöhe diskutieren, muss keine Seite echte Beweise antreten, die auch einer kritischen Bewertung standhalten. Vor allem gehen die "Argumente" oft völlig aneinander vorbei.  

Typisches Beispiel ist die Klimadiskussion. Da wird ständig in allen Mainstreammedien die Tatsache "bewiesen", dass es wärmer geworden sei, was auf vielerlei Gebieten ausgebreitet wird. Nur: Das stimmt zwar, aber das heißt noch überhaupt nichts! Sind doch Temperatur und alle anderen Wetter-Aspekte in der Erdgeschichte noch nie konstant geblieben, geschweige denn über längere Zeit, ist doch völlig klar, dass wir im Auslaufen einer Eiszeit leben.

Einzig entscheidend ist vielmehr die Frage, ob neuerdings der Mensch dafür hauptverantwortlich ist. Auch das wird zwar ständig behauptet, aber gerade zur Beantwortung dieser Schlüsselfrage werden nie Beweise vorgelegt, sondern nur Computermodelle. Und die sind alles andere als ein Beweis. Denn bei solchen Modellen kommt ja immer das heraus, was Menschen vorher eingegeben haben.

Ähnlich werden auch beim Impfen die Skeptiker nur belächelt, statt dass man sich stellt und alle behaupteten oder echten Fakten mit Beweis und Gegenbeweis auf Augenhöhe durchzudiskutieren versucht.

Darauf hat aber da wie dort eine demokratische Öffentlichkeit und der mündige Staatsbürger Anspruch. Statt dessen werden die Kritiker der jeweils herrschenden Lehre verteufelt, diskriminiert und von Haus und Hof verwiesen. Worauf sich diese logischerweise nur noch tiefer in ihre Überzeugungen vergraben.

Es darf aber eigentlich nicht sein, dass jeder Verkehrsunfall sauberer und objektiver aufgearbeitet wird als die beiden zentralen Kontroversen der heutigen Politik. Im Grund bräuchten wir da wie dort wirklich unabhängige Kommissionen, die geduldig und vor aller Augen da wie dort jedem einzelnen Argument notfalls wochen- und monatelang nachgehen, um zu prüfen, ob es fundiert oder nur eine Behauptung ist. Die in manchen Teilbereichen auch durchaus zum Schluss kommen könnte, dass es noch keine Gewissheit geben kann.

Wieviel besser wäre Steuergeld jedenfalls für eine von unabhängigen Richtern geleitete parlamentarische Kommission zu diesen Themen investiert gewesen als beim skandalösen Krisper-Krainer-Denunziationsausschuss des letzten Jahres.

Die Tatsache, dass es in beiden Fragen eine herrschende Lehre gibt, sagt jedenfalls noch überhaupt nichts. Sind doch oft schon die herrschende Lehre und die ganze etablierte Wissenschaft krass daneben gelegen, wenn sie alle Vertreter anderer Auffassungen verfolgt und von den Universitäten vertrieben haben. Am berühmtesten sind da in der Geschichte etwa die astronomischen Kontroversen gewesen, ob die Erde eine Scheibe ist, oder ob sich Sterne und Sonne um die Erde drehen. Es waren ja keineswegs nur die Päpste, sondern die Vertreter der damals herrschenden Lehre, die in diesen Fragen daneben gelegen sind und die Dissidenten besonders aggressiv verfolgt haben. Auch aus meiner eigenen Studienzeit habe ich noch gut in Erinnerung, dass Professoren gerade in jenen Fragen ganz besonders engagiert vorgegangen sind, wo es auch eine andere wissenschaftliche Auffassung gegeben hat. Daraus folgte ganz automatisch immer die Tendenz, keinen Exponenten einer "falschen" Lehre an die eigene Uni zu lassen.

Jedenfalls ist es eine glatte Lüge, wenn – nicht nur von schwedischen Schulschwänzerinnen – behauptet wird, dass die Klimapanik von "der Wissenschaft" bewiesen sei. Es ist ganz eindeutig, dass es einen großen Teil der Naturwissenschaftler gibt, die enorme Zweifel an der These einer überwiegend vom Menschen gemachten Klimakatastrophe hat.

Dazu zählt etwa die "World Climate Intelligence Group", die in ihrer "Weltklima-Deklaration" zum eindeutigen Urteil kommt: "Es gibt keinen Klima-Notstand". Sie arbeitet in ihrer Erklärung erstens heraus, dass die schon seit Jahrzehnten verbreiteten Alarmprognosen des UNO-Klimarates in weiten Teilen nicht gestimmt haben; was ja inzwischen schon nachprüfbar geworden ist. Zweitens betont die Gruppe, wie nützlich das von den Klimapanikern ständig verdammte CO2 in Wahrheit sei. Und drittens stützt sie ihre Kritik darauf, dass es keinen statistischen Beweis für die Zunahme von Naturereignissen wie Hochwässer, Dürren oder Hurrikane gibt (auch wenn die panikliebenden Medien das gerne so hätten).

Dazu zählt etwa die wissenschaftliche Internet-Plattform EIKE, die eine große Fülle von Studien, Fakten und Argumenten gegen die Thesen des UNO-Klimarates zusammengetragen hat und immer weitere hinzufügt. Wobei es freilich traurig ist, dass sowohl EIKE wie auch die "World Climate Intelligence Group" trotz ihrer großen Breite ohne österreichische Teilnehmer auskommen müssen, was ein verheerendes Licht auf die Vielfalt in der hiesigen "Wissenschafts"-Community wirft.

Gewiss, können auch EIKE & Co genauso irren. Aber jedenfalls ist es ein bekanntes Faktum, dass es der etablierten Wissenschaft, wenn sie einmal in eine Richtung unterwegs ist, wie einem Ozeandampfer nur sehr schwer fällt, die Richtung zu ändern und Positionen wieder aufzugeben.

Gewiss, deswegen müssen ihre Positionen noch nicht falsch seien. Aber es macht zutiefst misstrauisch, dass die etablierte Wissenschaft nie bereit ist, auf Augenhöhe mit Vertretern etwa der tausend Naturwissenschaftler – darunter Nobelpreisträger und viele Professoren – zu diskutieren, die die erwähnte Weltklima-Deklaration unterzeichnet haben. Ebenso wie der Umstand, dass die um Staatsgelder buhlenden Universitäten diese Klimapanik-Skeptiker gezielt fernhalten. Ebenso wie die Tatsache, dass sich diese etablierte Wissenschaft ganz auf die Unterstützung von UNO und EU verlassen kann, wo viele Interessen und Ideologien hineinspielen, nur nicht die Suche nach wissenschaftlicher Wahrheit.

Aber auch beim Impfen gegen das Corona-Virus muss man bereit sein zu einem solchen Überdenken (wenngleich ich in diesem Fall von den Ansichten der herrschenden Lehre weitgehend überzeugt bin). Aber auch hier täte dem Ozeandampfer eine regelmäßige unabhängige Überprüfung gut, ob nicht auch die Kritiker des Kurses manche Wahrheiten transportieren. Zumindest schon deshalb, um die Glaubwürdigkeit zu behalten.

Wo bleibt die Statistik der geimpften Spitalspatienten?

Bei der Impf-Frage gibt es – gäbe es noch eine zweite Methode, die Argumente der Impfskeptiker zu überprüfen. Das wäre die längst fällige Umstellung der Statistik. Es ist völlig unverständlich, warum diese nicht schon längst erfolgt ist. Wir erfahren zwar täglich bis auf die Bundesländerebene hinunter, wie viele Menschen im Spital sind, wie viele auf Intensivstationen liegen, und wie viele (inzwischen wenige) in Zusammenhang mit Corona gestorben sind. Wir erfahren aber nicht, wie viele davon jeweils geimpft gewesen sind. Das wäre aber längst das allerwichtigste Datum.

Aus den vorhandenen Daten kann man lediglich die Vermutung ableiten, dass das Virus zwar ansteckender geworden, aber nicht mehr so gefährlich ist. Seit einem Monat nehmen die Infektionen zwar wieder zu, zum Glück gibt es jedoch keine Zunahme der Corona-Patienten in den Spitälern oder Intensivstationen; und auch nicht der Corona-Todesfälle.

Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass sich jetzt primär Jüngere infizieren, die diese "Grippe" leichter wegstecken, während die Älteren schon weitgehend geimpft sind.

In jedem Fall sollte klar sein: Solange nur die Infektionen steigen, aber keine ernsteren Folgen mehr haben, gibt es keinerlei Rechtfertigungen für staatlich verordnete Restriktionen (wie sie insbesondere das Wiener Rathaus verhängt hat).

Unabhängig davon haben wir jedenfalls alle ein Anrecht auf Information über wirklich alle relevanten Daten rund um Krankheiten und Impfungen. Weil nur dann geklärt werden kann, ob es legitim ist, zwischen Geimpften und Nichtgeimpften irgendeinen Unterschied zu machen.

Diese Fragen ließen sich aber nur dann seriös beantworten, wenn die Statistik all die von ihr erfassten Fälle – Infektionen, Spitalseinweisungen, Intensivbehandlungen, Todesfälle – genau danach aufschlüsseln würde, wie hoch jeweils der Prozentsatz der Geimpften und Nichtgeimpften ist. Nachdem schon die Hälfte der Österreicher geimpft sind, wäre eine solche Umstellung längst fällig. Genauso wichtig wäre die Veröffentlichung des Durchschnittsalters.

Ist es nur – wieder einmal – die ungeheure geistige Trägheit der Gesundheitsministeriums-Bürokratie, warum das nicht längst geschieht? Das wäre eine peinliche Wiederholung des Vorjahres, als die dortigen Bürokraten und die ihnen nachtrottenden Medien monatelang immer nur absolute Zahlen verglichen haben und diese nicht in Relation zur Bevölkerungsgröße gestellt haben ("Inzidenz"), wie es seriöse Statistiken sonst immer tun.

Das Nicht-Erstellen (oder das Geheimhalten??) solcher Statistiken rund um die Pandemie nährt aber natürlich das Misstrauen der Bürger: Warum halten die das geheim? Wollen die am Ende verwischen, dass die Impfung gar nicht so wirkt, wie ursprünglich behauptet?

Gewiss wäre das eine katastrophale Nachricht, auch wenn sie durch das Harmloser-Werden des Virus gemildert wird.

Steckt jedoch nur Faulheit, Dummheit oder Unbeweglichkeit der Bürokratie dahinter, dann wäre das noch viel unerträglicher: Denn dann verzichtet die Regierung auf das weitaus wirksamste Argument, das zum Impfen bewegen könnte! Es wäre weit wirksamer als alle teuren Werbekampagnen (die nur Steuergeld an die Medien verschleudern), wenn man beispielsweise sagen könnte: "In Österreich sind 50 Prozent geimpft. Die wegen Corona in Spitäler (oder Intensivstationen) eingelieferten Patienten sind jedoch zu 95 Prozent nicht geimpft."

Sollten aber die wahren Zahlen ganz andere Prozentsätze zeigen, dann wäre es noch viel dümmer, uns das nicht zu sagen. Dann würden wir jedes Vertrauen in den Staat verlieren, sobald eines Tages die Fakten ans Tageslicht kommen. Was sie mit Sicherheit werden.

PS: Besonders lächerlich ist das Nichtkommunizieren der wichtigsten statistischen Daten auch angesichts der Tatsache, dass das grüne Gesundheitsministerium täglich, sogar nach Altersgruppen aufgeschlüsselt, die Zahlen der geimpften "Diversen" veröffentlicht. Dabei sind das seit Beginn der Impfkampagne quer durch Österreich nur ganze 35 Menschen, also nicht einmal 0,0007 Prozent. Das ist eine absolut irrelevante Menge, selbst wenn wir außer Acht lassen, dass sich mit Sicherheit etliche Spaßvögel als "divers" bezeichnet haben, obwohl sie sich ihres Geschlechtes durchaus sicher sind. Diese Zahlen zeigen jedoch, wie sehr sich das grüne Gesundheitsministerium selbst ins Knie geschossen hat. Denn die Linke hat ja in den letzten Jahren den Kampf für die armen Diversen zu ihrem zweiten Hauptziel neben der Planetenrettung gemacht. Das hat auch enorme Steuermittel verschlungen. Angesichts der nun evidenten Tatsache, dass es praktisch gar keine "Diversen" gibt, könnte man ja eventuell durchaus schließen, dass auch die sonstigen linken Kampfziele eher aus dem Bereich der Lächerlichkeit denn des Ernstzunehmenden kommen.

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