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In Österreich breitet sich ein neuer Totalitarismus aus. Er ist in Europa der vierte nach Kommunismus und Nationalsozialismus und neben Islamismus. Schuld an seiner Ausbreitung ist nicht nur die gewachsene Macht linker Frauen (samt ihren männlichen Klonen) in Medien und Politikvorzimmern, in Bürokratie und Universitäten, also in jenen Bereichen, wo man überwiegend von Steuer- und Gebührengeldern lebt und sich nicht im Wettbewerb bewähren oder gar auf die Bürger Rücksicht nehmen muss. Es gibt daran vielmehr auch eine massive Mitschuld der schwarz-blauen Regierung insbesondere aus dem Jahr 2001. Sie hatte dem Totalitarismus Tür und Tor geöffnet, der seither das Verhalten der Bürger, ihre Freiheit, ihr Privatleben, ja sogar die Art, wie sie sprechen, immer enger unter Kontrolle zu bringen versteht.
Der neue Totalitarismus, der vor allem von den USA und von Deutschland ausgeht, verbietet immer mehr Wörter, versucht mindestens ebenso tief ins Denken, ins Privatleben, ins Reden der Menschen einzugreifen wie jene drei Vorgänger. Es ist der Totalitarismus der Political Correctness und der Woke-Bewegung, der sich vor allem als Sprach-Genderismus, als schwarzer "Blacklivesmatter"-Rassismus, als Homosexualismus, als Diversitäts- und als Opferkult äußert.
Dieser neue Totalitarismus hat sich als erstes – scheinbar harmlos – in der Sprache gezeigt. Aber schon dort ist er in Wahrheit brandgefährlich. Das ähnelt dem Nationalsozialismus, der als Vehikel der politischen Indoktrination beispielsweise den Ausdruck "Niederösterreich" verboten und stattdessen die absurde Bezeichnung "Niederdonau" vorgeschrieben hat (als ob die Donau in Ungarn, Serbien oder Rumänien nicht noch viel tiefer liegen würde …). Es ähnelt dem Sowjetkommunismus, der es beispielsweise verboten hatte, die DDR als Mittel- oder Ostdeutschland oder Schlesien als Schlesien zu bezeichnen, ja es war in der DDR sogar verboten, die Worte "Deutschland" oder "Bundesrepublik" in den Mund zu nehmen; es durfte immer nur von DDR und BRD geredet werden (was manche Linke heute noch tun!) Es ist so, wie es den Christen etwa in arabischen Ländern verboten ist, das Wort "Allah" zu verwenden.
Der neue Totalitarismus versucht beispielsweise – um nur einige Beispiele aus schier unendlich vielen zu nennen –, den Menschen jahrhundertelang völlig neutral verwendete Ausdrücke wie "Zigeuner", "Neger" oder "Schwarzfahren" als urböse zu verbieten. Besonders absurd dabei ist, dass es vielfach gar keine anderen Bezeichnungen für diese Ausdrücke gibt. Denn mit "Roma" fühlt sich eindeutig nur ein Teil der "Zigeuner" angesprochen, wogegen Sinti und andere Gruppen immer wieder protestieren, die selbst das Wort "Zigeuner" vorziehen.
Mindestens genauso absurd ist, dass – natürlich – eine deutsche Fluglinie (der auch die größte ehemals österreichische gehört) "Damen und Herren" verbietet, weil das angeblich so viele Zwitter diskriminieren würde, die es offenbar in Deutschland gibt.
Dahinter steht – im besten Fall – der erschütternd schlichte Glaube, dass mit Verbot der Worte "Zigeuner" oder "Neger" und "schwarz" irgendetwas erreicht wäre. Dass damit etwa die Unterentwicklung Afrikas oder das wirtschaftliche Zurückbleiben der Schwarzamerikaner auch nur marginalst geändert werden könnte. Die Schwarzamerikaner sind übrigens nicht nur hinter den Weißen, sondern auch hinter den viel später zugewanderten Asiaten oder Hispanics weit zurückgeblieben, die alle mit dem angeblich so furchtbaren Rassismus der Amerikaner locker zurechtgekommen sind.
Dieser Glaube ähnelt ganz dem Verhalten von Kleinkindern, welche oft die Hände vor das Gesicht halten, wenn sie etwas Unangenehmes nicht wahrhaben wollen oder sich für etwas schämen. Irgendwann lernen es Kinder aber, dass das Hände-Vorhalten, das Verdrängen gar nichts hilft.
Der Verdacht ist aber groß, dass hinter diesem Wörter-Index noch etwas viel Übleres steckt: nämlich das Prinzip der wehleidigen Woke-Gesellschaft, in der jener gewinnt, der sich am stärksten als Opfer zu deklarieren vermag. Also etwa als Farbiger oder Zigeuner, oder als Schwuler oder Moslem, oder als Behinderter oder Trans-Irgendetwas. Wobei jene am meisten gewinnen, die gleich mehrere Opferkarten im Talon haben. Eine behinderte schwarze Moslem-Frau, die sich als lesbische Trans-Irgendetwas ausgibt, ist damit wahrscheinlich absolute Siegerin in der Woke-Gesellschaft.
Manchesmal gibt es sogar besonders lautstarke Opfergruppen, die es im wirklichen Leben praktisch nicht gibt. Denn die winzig kleinen Grüppchen der "Diversen", die irgendwo in einer Statistik auftauchen, sind überwiegend Studenten, die sich einen Spaß daraus machen, solches anzugeben.
Um nicht missverstanden zu werden: Selbstverständlich ist in etlichen dieser Fälle Rücksicht, Nächstenliebe, Empathie, in bestimmten Fällen auch Mitleid durchaus am Platz. Aber die gegenwärtige Sucht von immer mehr Gruppen, sich möglichst intensiv als Opfer zu gerieren, ist absolut inakzeptabel. Noch mehr, als sie damit nicht nur Ansprüche aller Art erheben, sondern auch den Status als moralisch überlegenes Wesen ansteuern, das allen anderen den Mund verbieten kann. Kein Wunder, dass seit einiger Zeit die jungen Männer aus dem arabischen Raum, die als angeblich politisch Verfolgte Österreich und Deutschland überschwemmen, die autochthonen Menschen als "Opfer" verhöhnen.
Eine weitere fatale Folge des Opferkultes ist, dass durch ihn das Leistungs- und Wettbewerbsprinzip, das Europa und Nordamerika im letzten halben Jahrtausend so erfolgreich und wohlhabend gemacht hat, völlig zurückgedrängt, ja geradezu zum Urgrund allen Übels gestempelt wird. Der Opferkult hat damit das gleiche Ziel, das in kommunistisch-sozialistischen Zeiten die Lehre vom Klassenkampf gehabt hat. Dieser ist halt jetzt – mit den gleichen Zielen – zum Rassenkampf mutiert.
Absurderweise hat der Opferkult zuletzt besonders im Sport gewütet. Mit Regenbogen-Symbolen als Solidarität zugunsten der reichsten Gruppe in der Bevölkerung, mit dem Werbe-Outing von VW als besonders Homosexuellen-affiner Marke und dem kollektiven Niederknien vieler westeuropäischer Mannschaften als rassistischem Zeichen eines angeblichen Antirassismus hat er die beabsichtigte Provokation besonders gut geschafft. Gerade im Sport geht der Opferkult inzwischen schon weit über die Provokation durch intellektuell etwas retardierte Athleten hinaus. Dort ist er schon längst existenzbedrohend geworden für jene, die sich dem totalitären Diktat bis hin in private Unterhaltungen nicht beugen wollen. Das mussten jetzt etwa zwei ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler erleben.
Zuerst hat es den Ex-Tormann Jens Lehmann erwischt. Er wurde als Aufsichtsrat des Fußballklubs "Hertha Berlin" wegen einer privaten Nachricht gefeuert, in der er über einen anderen Ex-Teamspieler, den farbigen Dennis Aogo, der sich als Fernsehkommentator versucht hat, scherzte: "Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?" So eine harmlose Bemerkung reicht im heutigen Deutschland schon, um seine Funktion zu verlieren. Zuvor hat der gleiche – offenbar besonders linksradikal durchdrungene – Klub einen ungarischen Tormanntrainer gefeuert, nur weil der in einem Interview die ungarische Politik verteidigt hat. Was beweist, dass es in Deutschland viel totalitärer zugeht als in dem von einigen westeuropäischen Staaten so gescholtenen Ungarn.
Die Unfassbarkeit geht aber noch weiter: Denn kurz nach Lehmann verlor auch Aogo selbst seinen Job bei dem Fernsehsender. Er hatte einer Mannschaft bescheinigt, dass sie "bis zur Vergasung" trainiere. Das wurde ihm wiederum als Antisemitismus ausgelegt, obwohl der Ausdruck weit älter ist als die Nazis und ihre Vernichtungs-Gaskammern.
Da kann man nur sagen: Die spinnen, die Deutschen. Oder präziser formuliert: Sie spinnen am allermeisten. Gleich dahinter kommen die Amerikaner, die ja den Ausdruck "Political Correctness" überhaupt erst erfunden haben. Ebenso wie die "Cancel Culture". Diese besteht darin, dass an einst angesehenen amerikanischen Universitäten Professoren und Redner, die andere Meinungen als den linken Mainstream des Opferkultes vertreten, immer öfter am Reden gehindert werden. Durch linksradikale Studenten, aber auch durch feige Uni-Rektoren.
Längst hat der Terror dieses Wehleidigkeits-Wettbewerbs nicht nur die Herrschaft über den medialen und den Bobo-Stammtischen errungen. Er hat auch immer mehr die Politik erobert. Auch in Österreich. Das zeigt sich insbesondere im sogenannten Verhetzungsparagraphen, der mit zwei Jahren Gefängnis bestraft, wenn man – selbst mit tatsachenkonformen Aussagen – gegen geschützte Minderheiten angeblich "hetzt". Gegen nicht geschützte Gruppen, wie Priester, Bauern oder Unternehmer darf man hingegen weiterhin ungehindert hetzen. Was ja linke Medien auch ununterbrochen tun, vor allem die von der Gemeinde Wien finanzierten.
Die ÖVP hat unfassbarerweise gleich zweimal bei den diesbezüglichen Verschärfungen des Strafgesetzbuches mitgestimmt. Aber auch die FPÖ, die sich so gern als Verteidigerin der Freiheit ausgibt, hat allen Grund, diesbezüglich beschämt zu Boden schauen. Denn sie hat bei ihrer letzten Regierungsbeteiligung nicht einmal den Versuch unternommen, die Verhetzungsparagraphen zu entschärfen. Und während ihrer ersten Regierungsbeteiligung im Jahr 2001 ist es zu einem besonders üblen Ministerratsbeschluss gekommen, der seither sogar zum Herzstück des Terrors der "Political Correctness" geworden ist.
Der Beschluss verlangt, dass "in einer Gesellschaft, die sich zur Gleichstellung von Frauen und Männern bekennt, auch beide Geschlechter sprachlich zum Ausdruck kommen". Dieser Beschluss ist in den letzten 20 Jahren auch nicht – wie viele andere – in einer milden Wolke des Vergessens versunken. Denn noch jetzt beruft sich Bildungsminister Faßmann voll Begeisterung darauf.
Wohl kein Beschluss hat seither so sehr das Handeln des Staates so durchdrungen wie dieser. Kein Beschluss hat den Staat aber auch so sehr von den Menschen entfremdet. Einziges Glück für ÖVP und FPÖ dabei ist, dass keine der Linksparteien das Thema bisher aufgegriffen hat, sie vertreten ganz im Gegenteil Gendern, Quotenzwang und Political Correctness noch viel radikaler. Hingegen gibt es in Deutschland, das ja europäisches Zentrum der Political-Correctness-Dummheit ist, mit dem Grünen Palmer und der Linkspartei-Wagenknecht zwei prominente Politiker der Linksparteien, die mit erfrischender Deutlichkeit Gendern, Political Correctness und Massenmigration kritisieren. Die dafür allerdings jetzt von den eigenen Parteien verfolgt werden.
Der österreichische Ministerratsbeschluss von 2001 ist auch grundrechtlich eigentlich ein Verbrechen. Denn seine Formulierung macht aus der von der Verfassung garantierten Gleichheit vor dem Gesetz, aus der Gleichberechtigung durch eine ganz raffinierte Umformulierung eine "Gleichstellung". Diese ist jedoch ein infamer Eingriff in die Freiheit der Menschen, zu der eindeutig auch das Recht gehört, ungleich sein zu wollen. Gleichberechtigung gibt allen gleiche Startchancen. Gleichstellung zielt hingegen auf das Ergebnis ab: Sie würde im Fußball bedeuten, dass Spiele nur noch unentschieden enden dürften, und bei der Leichtathletik, dass alle immer gleichzeitig ins Ziel kommen müssen.
Ebenso infam und manipulativ ist die immer häufiger gewordene Behauptung, es ginge um eine "gendergerechte" Sprache. Als ob die korrekt angewandte deutsche Sprache ungerecht wäre. Als ob Präzision und Verständlichkeit der Sprache ungerecht wären. Ungerecht sind in Wahrheit alle Eingriffe in die Sprache, die diese schlechter verständlich und ungenauer machen, die damit alle bewusst ausschließen, die sich mit dem Lesen oder dem Verstehen schwertun.
In den Schulen gibt es seither keine Schüler mehr, sondern nur noch "SchülerInnen". Da man aber solche Kreationen nicht aussprechen kann, gibt es mündlich nur noch "Schülerinnen". Damit ist – inzwischen tausende Male nachgewiesen, nur vom Unterrichtsminister und den Behörden nicht begriffen – die deutsche Sprache überaus unpräzise geworden, deren generisches Geschlecht ja eindeutig etwas anderes als das biologische ist. Denn während zahllose Schulgenerationen noch eindeutig und sofort gewusst haben, was der Unterschied zwischen "männlichen Schülern" und "weiblichen Schülern" (oder kurz "Schülerinnen") ist, gibt es jetzt im amtlichen Schuldeutsch nicht einmal mehr einen Ausdruck für solche Differenzierungen unter den Schülern, der aber sehr oft gebraucht würde (etwa bei dem nach Geschlechtern getrennten Turnunterricht). Oder sind die einen jetzt etwa als "männliche Schülerinnen" anzusprechen, und die anderen als "weibliche Schülerinnen"?
Noch dümmer geht es bei den Lehrern und Professoren zu, die im behördlichen Prokrustesbett kollektiv zu "Lehrenden" verwandelt worden sind, obwohl sie eindeutig keine "Lehrenden" sind, wenn sie schlafen, Auto fahren oder fußballspielen. Es sei denn, sie würden den Umgang mit Ball oder Auto lehren.
Jeden Abend ärgert oder amüsiert es in Deutschland und Österreich die zwar schon deutlich weniger gewordenen, aber noch immer zahlreichen Zuschauer der Gebührenanstalten (also jener Anstalten, deren Redakteure dank des Gebührenzwanges keine Rücksicht auf das Publikum üben müssen), wenn dort neuerdings versucht wird, das Binnen-I oder das von den Linken verlangte Sternchen oder ähnliches auch zu sprechen. Was dann seit einiger Zeit zur Groteske "Wissenschaftleriiiiiinnen" geführt hat. Das ist ein weiteres Verbrechen an der deutschen Sprache.
Damit wird auch der Bildungsauftrag noch mehr zertrümmert, mit dem man rhetorisch den Gebührenzwang zu rechtfertigen versucht.
Frankreich hingegen ist ein Land, das immer schon viel mehr auf Kultur und Sprache geachtet hat als die Deutschen, die nur sich selbst für ein einzigartiges Volk der Dichter und Denker halten. In Frankreich hat vor kurzem sogar die von einem linksliberalen Präsidenten eingesetzte Regierung ausdrücklich verboten, dass in Schulen gegendert werde. Man geht wohl nicht ganz fehl in der Annahme, dass das mit den im kommenden Frühjahr fälligen Präsidentenwahlen zusammenhängt, für die sowohl die Konservativen wie auch die Rechtspopulisten sehr gut im Rennen liegen, weshalb auch Emmanuel Macron keinesfalls die Wähler in einer so sensiblen Frage provozieren will.
Ein solches Verbot würde zweifellos auch in anderen Ländern auf den ganz überwiegenden Konsens der Bevölkerung treffen. Zwar ist mir aus Österreich keine seriöse Umfrage dazu bekannt (Online-Umfragen von Zeitungen deuten zwar massiv in diese Richtung, haben aber keine demoskopische Repräsentativität), aber jedenfalls in Deutschland wird das dort von den Gebühren-Sendern durchexerzierte Gendern von mehr als zwei Dritteln der Bevölkerung weiterhin strikt abgelehnt.
Umso unverständlicher ist, dass sich in Österreich keine der beiden bürgerlichen Parteien dieses Themas annimmt. Dass sie offenbar noch immer unter dem Trauma leiden, im Jahr 2001 unsinnige und bürgerfeindliche Genderbeschlüsse gefasst zu haben. Die FPÖ hat sich in den letzten Jahren stattdessen gegen das Impfen und für das Rauchen engagiert. Und die ÖVP steht seit langem unter dem Druck der Frauen-Funktionärinnen, die in ihrer Ahnungslosigkeit um die wirklichen Probleme und Anliegen der Wählerinnen immer den jeweiligen Hysterien der linken Frauenszene nachjapsen. Von der Quote über die Verhunzung der Bundeshymne bis zum Gendern. Was der ÖVP mit Gewissheit keine einzige Stimme zusätzlich gebracht hat.
Umso unverständlicher ist die Haltung von Sebastian Kurz. In der Migrationsfrage hat er noch ein sehr gutes Gespür gehabt, was die Wähler wollen. Da hat er gewusst, dass es dringend Zeit war, sich von einem verhängnisvollen Kurs seiner Partei-Vorfahren zu trennen. Damit hat er seine großen politischen Erfolge erzielt. Hat ihn heute sein Gespür verlassen? Oder hat er die völlig falschen Berater?