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Eine kaum getarnte Propagandaaktion der drei Linksparteien versetzt den ORF und andere Linksmedien derzeit in Dauerekstase. Offenbar deswegen kommen sie praktisch nicht dazu, über ein genauso propagandistisches Volksbegehren der FPÖ zu berichten. Und die ÖVP versucht jetzt, durch die ebenso propagandistische Aktion einiger Unterschriften unter dieses Wischiwaschi-Papier dieses ins Leere laufen zu lassen. Im Grunde sind die Begehrereien aller Parteien nur widerlich. Denn ihr einziger Zweck ist es, Propaganda zu machen, hätten sie doch das einzige Ziel eines "Volks"-Begehrens binnen zehn Minuten erreichen können: mit einem einzigen Antrag im Parlament. Allerdings hätten sich dort die Propagandisten die Mühe machen müssen, anstelle der Ansammlung populistischer Phrasen und verlogener Behauptungen einen rechtlich tauglichen Gesetzesvorschlag auszuarbeiten. Was sie nicht einmal annähernd geschafft haben. Das einzige, was die fast durchwegs schon lange im Pensionsalter stehenden Proponenten zusammengebracht haben: Sie stehen noch einmal selbst im Rampenlicht.
Natürlich ist Kampf gegen Korruption wichtig. Nur sollte man ihn halt wirklich führen und nicht nur so tun als ob. Sonst ist das Ganze bloß eine Beliebigkeit, wie es auch ein "Anti-Schlechte-Laune-Volksbegehren" oder ein "Anti-Gewitter-Volksbegehren" wäre. Sonst ist ein "Anti-Korruptionsvolksbegehren" schlicht lächerlich (was es übrigens auch schon durch seine Überschrift ist: Denn es gibt ja gar kein "Korruptionsvolksbegehren", gegen das man "Anti-" sein könnte! Aber freilich, ein ordentlicher Linker muss ja nicht die deutsche Sprache beherrschen).
Würde man den Kampf gegen Korruption ernst angehen und nicht nur den dritten Sekretär aus der Propaganda-Abteilung damit beauftragen, schnell, schnell ein Pamphlet zu Papier zu bringen, müsste man vor allem einmal die Dinge beim Namen nennen. Auch dort, wo die SPÖ der Haupttäter ist.
Statt dessen wimmelt es im Text des Volksbegehrens von Phrasen und Ungeheuerlichkeiten:
Diese Kritikpunkte verblassen aber noch gegen die empörende Tatsache, dass die Volksbegehrer die eigentlich dringend notwendigen und einzig zielführenden Maßnahmen gegen die Korruption totschweigen. Sie tun das offensichtlich aus parteipolitischer Rücksichtnahme und hoffen, durch die langatmige Phrasenanhäufung von den fundamentalen Defiziten ihres Pamphlets ablenken zu können:
A) So kommt nicht einmal andeutungsweise das vor, was eindeutig die wirksamste Maßnahme zu einer Reduktion von Korruption wäre. Dabei ist diese schon weltweit als weitaus wichtigste Antikorruptions-Strategie erkannt worden (wenn auch nicht in Nordkorea und Umgebung): Das ist das Hinausdrängen des Staates und damit der Parteipolitik aus der Wirtschaft. Das ist die vollständige Privatisierung staatlicher Unternehmen. Dort, wo Politiker nicht mehr als Eigentümervertreter eingreifen können, gibt es automatisch viel weniger Korruption. So gibt es etwa bei der Voest seit der Privatisierung nur noch Erfolge statt Defizite, nur noch Sacharbeit statt der früher endemischen politischen Korruption.
B) So wird es etwa bei den Casinos und der OMV – solange dort der Staat überflüssigerweise drinnen ist – mit absoluter Sicherheit immer Korruptionsgefahr geben. Und selbst wenn alles sauber zugehen sollte, wird fast jede Entscheidung zu einem Korruptionsskandal aufgeblasen werden. Was den Unternehmen und damit der Republik immer schwer schadet.
C) So wollen die Linksbegehrer zwar die Informationsarbeit "der Bundesministerien" durch Gesetz regeln. Jedoch gehen sie mit keinem Wort darauf ein, dass die weitaus größte Drehscheibe für Medienbestechung seit vielen Jahren nicht in den Ministerien, sondern in der Gemeinde Wien zu finden ist, die hunderte Millionen völlig freihändig an ihr nahestehende Medien vergibt. Weit mehr als jedes Ministerium. Und ein Vielfaches von dem, was andere Bundesländer da tun.
D) So wird schon gar nicht darauf eingegangen, dass die Gemeinde Wien einen guten Teil ihrer Medienbestechung über die hunderten Unternehmen und Betriebe unter ihrer Kontrolle laufen lässt. Was eindeutig nicht unter "öffentliche Stellen" fällt, deren Inseratenvergaben allein thematisiert werden.
E) So wird das wichtigste und am dringendsten notwendige Element zur verlangten Objektivierung und Entpolitisierung der Medienwelt völlig ausgeklammert: Das wäre ganz eindeutig ein Ende des Gebührenmonopols des ORF (also entweder ein gänzliches Gebühren-Aus – was zweifellos am saubersten wäre – oder zumindest eine Aufteilung der Gebühren auf alle Sender nach Qualitätsmaßstäben). Die Linksbegehrer wollen hingegen ganz im Gegenteil die Rechte des ORF noch mehr ausweiten.
F) So ignorieren sie sogar die aus der Staatsanwaltschaft selbst kommende und zweifellos vernünftige Forderung, dass es keine parlamentarischen Untersuchungsausschüsse zu jenen Themen geben soll, die auch von der Strafjustiz untersucht werden.
G) So sehen sie keinerlei Konsequenzen für jene Staatsanwälte oder Staatsanwaltschaften vor, bei denen weit mehr als 90 Prozent aller Verfahren nie zu einer Verurteilung führen. Dabei erleiden deren Opfer jahrelang durch das rechtswidrige Agieren der Staatsanwaltschaft schwere psychische, finanzielle, familiäre und berufliche Schäden.
Das ergibt ein bitteres Resümee: Den Linksbegehrern ist nur eine Stärkung der Staatsmacht, vor allem der ihnen nahestehenden Institutionen wie ORF und Korruptionsstaatsanwaltschaft wichtig. Die Bürger- und Menschenrechte hingegen kommen den "Namhaften" bei ihrem seitenlangen Geschwurbei keine Sekunde lang in den Sinn.
Ein typisches Beispiel für die Unglaubwürdigkeit der "Namhaften" ist auch, wie sie selber die geforderte Transparenz praktizieren:
So schließen sich die Kreise des Widerlichen.
Und so eine Truppe gibt vor, mit einem solchen verlogenen und phrasendreschenden "Volksbegehren" den Rechtsstaat retten zu wollen. Auch wenn es der Herr Van der Bellen nicht sagen wird, der sich ja bisher nur als grüner Schlachtenbummler betätigt, sei betont: Nein, so sind wir, das Volk, wirklich nicht.