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Dass die Linke nichts von Wirtschaft versteht, ist seit Karl Marx bekannt. Zuletzt hat sie aber auch mit erschreckender Deutlichkeit klar gemacht, dass sie ebenso wenig Ahnung von den Menschen selber hat. Denn ihre Sozialromantik ist so ziemlich das Gegenteil von Menschenkenntnis. Nichts anderes als Sozialromantik ist der Vorschlag der SPÖ, die Staatsbürgerschaft zum Schleudertarif herzugeben. Das ist auch dann ein Unsinn, wenn man der Partei großzügig zuzubilligen bereit sein sollte, dass sie mit diesem Vorschlag nicht einfach versucht, das eigene langsame Absterben durch Import von Wählern aus der Türkei und Umgebung zu verhindern. Denn in Wahrheit erweisen sich ja schon die hunderttausenden Einbürgerungen der letzten Jahre und Jahrzehnte immer mehr als großes Problem.
An der Unsinnigkeit des SPÖ-Vorschlags ändert das von ihr jetzt ständig vorgebrachte Argument gar nichts, dass in etlichen westlichen Ländern – vor allem jenen, die dadurch ihre koloniale Vergangenheit aufzuarbeiten versuchen, – das Staatsbürgerschaftsrecht noch großzügiger ist. Denn selbst der größte Österreich-Hasser unter den Linken sollte dem Land nicht all die Nationalitätenprobleme wünschen, die dort toben.
Auch das Argument, dass die demographische Entwicklung ja zum Import von Migrantenmassen aus Afrika und Asien zwinge, hinkt an allen Beinen. So gibt es überhaupt keinen rationalen Grund, weshalb die Bevölkerung der Republik binnen weniger Jahre von sieben auf neun Millionen ansteigen hätte müssen. Was eingetreten ist, obwohl die österreichischen Frauen (samt den Immigrantinnen) seit einem halben Jahrhundert nicht mehr die zur Erhaltung der Bevölkerung notwendige Kinderanzahl zur Welt bringen (und die von den drei Linksparteien so angebeteten Schwulen dies leider, leider noch immer nicht tun).
Dabei klagen die gleichen Linken, die so sehr die Immigration zu fördern versuchen, einen Tag später laut darüber, dass diese neun Millionen zuviel zusätzliche Bodenfläche verbrauchen. Aber Ökologie ist ja bei ihnen eben nur jeden zweiten Tag angesetzt. Dazwischen dominiert die politisch-korrekte Dummheit.
An den ökologischen Tagen finden Linke es auch ganz furchtbar, dass die – in Wahrheit tolle – Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre dazu geführt hat, dass jeder Österreicher heute im Schnitt doppelt so viele Quadratmeter bewohnt wie in den Fünfziger Jahren. Vor allem die Grünen mit ihrem totalitären "Zurück in die Vergangenheit" hätten ja offensichtlich die "gute, alte Zeit" von vor 200 Jahren überhaupt am liebsten. Damals war in ihrer Sichtweise die Welt noch in Ordnung. Damals wurde fast kein CO2 emittiert – und Millionen Knechte und Mägde schliefen halt im Stall beim Vieh und der von diesen CO2-frei emittierten Wärme. Wie lobenswert.
Aber brauchen wir nicht zumindest deshalb doch mehr Zuzug, weil jetzt sehr viele aus der Babyboomer-Generation in Pension gehen, für die es zuwenig Nachwuchs gibt? Auch das ist Unsinn.
Aber über diese Fakten auch nur nachzudenken, ist für die Linke verbrecherischer Rechtsextremismus.
Noch weniger darf man auf der Linken darüber nachdenken, dass schon die bisherige Migration nach Österreich sehr problematische Folgen hat. Immerhin leben schon mehr als zwei Millionen Menschen mit Migrationshintergrund im Lande. Diese Folgen werden nicht nur dann schmerzlich sichtbar, wenn sich in Favoriten Türken und Kurden Straßenschlachten liefern, oder in Ottakring Serben und Kroaten, oder wenn anderswo Tschetschenen und Afghanen um Einflusssphären kämpfen.
Sehr ernst sehen auch viele Offiziere des österreichischen Bundesheeres diese Entwicklung. Denn im Heer gibt es einen rasch wachsenden Anteil von Präsenzdienern vor allem mit türkischem Migrationshintergrund, der ihnen große Sorgen bereitet, auch wenn es ihnen verboten ist, öffentlich über diese Sorgen zu reden. Die Migrantensöhne wählen noch dazu viel häufiger das Bundesheer als den Zivildienst. Während bei den verweichlichten und adipösen Autochthonen das Verhältnis gerade umgekehrt ist.
Immer häufiger berichten andere Soldaten von Gesprächen austrotürkischer Präsenzdiener, die weiterhin eine ungemeine starke und emotionale Primärbindung an die Türkei zeigen. Mit anderen Worten: Für viele Szenarien zum Schutze Österreichs oder Europas ist das Bundesheer wahrscheinlich gar nicht mehr einsetzbar (oder zumindest sind das jene Einheiten nicht, die vor allem Rekruten aus Wien in ihren Reihen haben).
Das Thema ist freilich so explosiv, dass Politik und Medien es gerne unter dem Tisch halten möchten. Dabei geht es bei den oben skizzierten Sorgen wohlgemerkt nur um jene Menschen, die jetzt schon die österreichische Staatsbürgerschaft haben. Nach einem Gesetz, das Rot und Grün aber noch viel zu restriktiv ist!
Sozialisten & Co sind vom Klassenkampf-Geschwurbel des Karl Marx so sehr des Denkens entwöhnt, dass sie einfach die Realitäten dieser Welt und vor allem ihrer Einwohner nicht mehr zu begreifen vermögen. In der Realität zeigen nämlich unzählige Beispiele, dass die emotionale Bindung der meisten Menschen an die Heimat der eigenen Kindheit eine unglaublich starke ist. Und sehr oft wird diese Bindung auch an die nächste Generation weitergegeben, selbst wenn diese schon in einem anderen Land geboren ist. Daher ist es völlig naiv zu glauben, dass nur die Geburt in Österreich oder ein paar Jahre Aufenthalt im Lande jemanden geistig und emotional automatisch zum Österreicher machen. Die familiären und emotionalen Bindungen an die alte Heimat oder die der Eltern sind oft viel stärker.
Ein wunderbares Beispiel dafür ist der jetzt an allen Fußballstammtischen heiß diskutierte Fall des Marko Arnautovic. Für jene, die Fußball nicht interessiert: Der Mann ist erstens ein schlimmer und unangenehmer Choleriker, zweitens einer der begnadetsten Fußballer, die Österreich derzeit hat, drittens spielt er seit einiger Zeit des lieben Geldes willen ausgerechnet in China, aber viertens derzeit für Österreich bei der Fußballeuropameisterschaft. Dort hat er jetzt in einem völlig überflüssigen Emotionsausbruch einen Gegenspieler aus Mazedonien wild beschimpft. Das war "rassistisch", wie die Mazedonier nun behaupten.
Da Fußballjournalisten prinzipiell alle relevanten politischen und gesellschaftlichen Hintergründe ausklammern, muss man noch etliches dazu sagen: Arnautovic ist in Wien-Floridsdorf geboren, hat einen serbischen Vater und eine österreichische Mutter, weshalb ihm die österreichische Staatsangehörigkeit in jedem Fall zugestanden ist. Aber ebenso offensichtlich pocht in seinem Herzen noch sehr laut ein serbisch-nationales Herz. Denn der beschimpfte Gegenspieler ist ein nordmazedonischer Albaner.
Das erklärt wiederum die mazedonische Behauptung, Arnautovic hätte "rassistisch" geschimpft. Denn auf der einen Seite sind die anteilsmäßig rasch wachsenden Albaner heute in Mazedonien sogar schon Bestandteil der (ansonsten von Sozialisten geprägten) Regierungsmehrheit; auf der anderen Seite sind die Albaner heute das von Serben meistgehasste Volk, seit sich das mehrheitlich albanisch bewohnte Kosovo (das aber eben auch als Urheimat der Serben vor 600 Jahren verehrt wird!) von Serbien losgelöst hat. Dies geschah am Ende des Jahrtausends im erbittertsten Krieg auf europäischem Boden seit 1945, den die Kosovo-Albaner nur durch Hilfe des Westens gewonnen haben, und in dem serbische Militärs einen echten Genozid (Srebrenica!) zu verantworten haben.
Seither blockieren sich Serbien und Kosovo gegenseitig am Weg in die EU und Nato. Mehr als 30 Jahre Hass statt Vernunft steht zwischen den beiden benachbarten Völkern.
Daher ist es zu 99 Prozent sicher, dass da in Arnautovic der Serbe durchgebrochen ist, als er seinen Gegenspieler beschimpft hatte. Das können die Mazedonier nur dann als "rassistisch" denunzieren, wenn es dabei einen Verweis auf dessen albanische Identität gegeben hat.
Das hat in keiner Weise einer österreichischen Identität entsprochen. Ein geschichtsbewusster Österreicher hätte im Gegenteil sogar gewusst, dass Österreich und die Albaner einander in mehreren Krisen der Geschichte sehr nahe gestanden sind. Der Grund für diese Nähe waren fast immer Konflikte mit den Serben, deren imperiale Gesinnung 1914 zur Tragödie der k. und k. Monarchie geführt hatte und die in den letzten Jahrzehnten mit den Kosovo-Albanern in Konflikt geraten ist.
Dabei lebten bis zu diesen Kriegen des Jugoslawien-Zerfalls Serben, Kosovo-Albaner, slawische und albanische Mazedonier (sowie etliche andere Völker) in einem gemeinsamen Staat unter der Knute des kommunistischen Diktators Tito. Diese Zeit hat aber den Hass zwischen ihnen nicht reduziert, sondern sogar vermehrt.
Zusätzliche Groteske: Arnautovic und sein "Gesprächspartner" beherrschen mit großer Wahrscheinlichkeit beide auch die Hauptsprache des einstigen Jugoslawiens, also "Serbokroatisch". Aber der Kontakt zwischen ihnen, der sogenannte Versöhnungsbesuch Arnautovics in der mazedonischen Kabine (zu dem ihn wohl die panischen österreichischen Funktionäre gezwungen haben) fand auf – deutsch statt.
Die Umgangssprache ist neu. Der Hass ist alt. Und manche können ihn nicht einmal dann unter Kontrolle halten, wenn es für einen Spieler um viel Geld geht.
Spannend wird, welche Konsequenzen die UEFA in ihrem gegenwärtigen Political-Correctness-Wahn aus der Schimpfszene zieht. Zwar gibt es fast in jedem Fußballspiel nicht gerade druckreife Beschimpfungen zwischen Gegenspielern. Daher ist das eigentlich Alltag. Aber die raffinierten mazedonischen Funktionäre haben dem Schimpfen ja den Stempel "rassistisch" aufgedrückt. Und das ist ja neuerdings im Niederknie-Verein UEFA fast ein Todesurteil.
Ganz unabhängig von der UEFA ist diese Arnautovic-Episode eine von vielen Abertausenden Indizien, die zeigen, wie stark das Heimat-, das Nationalgefühl in uns Menschen drinnensteckt, die zeigen, dass ein Wechsel der nationalen Identitätsbindung oft erst nach Generationen wirklich komplett erfolgt ist.
Bei den Nachfahren der vielen Tschechen, die einst nach Wien geströmt sind, kann man keinerlei Zeichen mehr erkennen, dass sie sich nicht genauso mit dem heutigen Österreich verbunden fühlen wie die Alpinösterreicher – sehr im Gegensatz zum 19. Jahrhundert. Bei den "jugoslawischen" Gastarbeitern, die ab den 60er Jahren gekommen sind, ist der Prozess hingegen noch keineswegs abgeschlossen (siehe etwa auch die vielen kroatischen Dressen, die man in diesen Tagen im Wiener Stadtbild sieht). Und bei den arabischen, afghanischen, somalischen Moslems wird dieser Prozess – mindestens – noch bis Ende des Jahrhunderts dauern. Wenn ihnen ihre Prediger nicht noch viel länger verbieten, sich in einem westlich-laizistischen Rechtsstaat mit starker christlich-jüdischer Prägung zu integrieren.
Aber zugegeben, dass alles ist für die Sozialromantik eines rotgrünen Ideologen schwer zu versehen.