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Die Qualität und Effizienz der öffentlichen Verwaltung ist einer der wichtigsten Faktoren, der einem kleinen Land ohne Rohstoffschätze dennoch zu Wohlstand verhelfen kann. Ein anderer entscheidender Faktor ist die Qualität und Effizienz von Wissenschaft und Forschung. Doch Verwaltung wie Forschung werden immer öfter durch provozierende Gesslerhüte behindert.
Das erinnert zunehmend an ähnliche Hüte totalitärer Systeme. In kommunistischen Staaten mussten alle Studenten einen Teil ihres Studiums Nonsensfächern wie "Marxismus und Leninismus" widmen. Im NS-Regime musste jede Doktorarbeit einen inhaltlichen Bezug zu Adolf Hitler enthalten.
Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Aber leider nicht die Zeiten sinnloser Gesslerhüte, die von der Politik aufgestellt worden sind. Heute heißen diese "Diversität", "Quote" oder "Datenschutz". So zählt bei der Berufung von Spitzenbeamten oder Universitätsprofessoren immer weniger das Leistungsprinzip, immer weniger die Suche nach jener Person, die am besten die jeweiligen Herausforderungen meistern kann. Statt dessen wird die Quote immer wichtiger, also etwa das richtige Geschlecht. Aber längst nicht nur dieses, sondern auch viele andere Aspekte, die nichts mit der Aufgabe zu tun haben, wie etwa die Herkunft.
Dasselbe gilt für den Datenschutz, um den gerade wieder einmal die Wogen hochgehen. Zahllose Male haben mir Wissenschaftler nicht nur aus den Sozial- sondern auch den Naturwissenschaften berichtet, wie sehr sie durch die Datenschutzschikanen behindert werden, wie manche Forschung unmöglich gemacht wird, weil man bestimmte Datensätze nicht einmal anonym erheben darf. Ähnlich klagen Verwaltungsbeamte, dass sie oft unnötige und teure Schleifen machen müssen, weil man wegen des Datenschutzes nicht einmal vorhandene Daten miteinander verknüpfen darf.
Daher kann beispielsweise die medizinische Forschung kaum herausfinden, in welchen Berufen und Situationen sich eine Pandemie besonders leicht ausbreitet, welche Faktoren das Risiko einer Krankheit oder Impfung erhöhen.
Denn überall stehen bei der Suche nach aussagekräftigen Daten Schilder: "Verboten! Datenschutz!" Dabei hat mir bisher noch nie jemand sagen können, was eigentlich für den Einzelnen konkret schädlich wäre, gäbe es diese Gesslerhüte nicht. Stattdessen stoßen wir überall auf Beweise, wie sehr Wissenschaft oder Impferfolge durch den "Datenschutz!" behindert werden, wie viel teurer und für jeden Einzelnen schikanöser der Staat dadurch geworden ist.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".