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Fast überall in Europa und erst recht in den USA – wo man schon im Vorjahr ausreichend Impfstoff bestellt hat – gibt es erfreuliche Anzeichen: Die Konjunktur springt an. Selbst wenn es noch da und dort Rückschläge geben sollte und kürzere Lockdowns noch immer möglich sind, scheint das Schlimmste überwunden. Da können wir uns doch alle freuen – oder? Nein, denn überhaupt nicht erfreulich ist, wie die Politik darauf reagiert.

Nämlich völlig falsch. Überall wird vielmehr zusätzlich Benzin in die ohnedies auflodernde Glut geschüttet. In Europa sind es 750 Milliarden Euro, in den USA gar 1,9 Billionen Dollar.

Das sind die weitaus umfangreichsten, noch dazu überall gleichzeitig erfolgenden prozyklischen Maßnahmen der Wirtschaftsgeschichte. Dabei ist nichts von diesen Geldern irgendwo vorhanden. Alles wird durch die Notenpressen der Zentralbanken (schein-)finanziert. Diese haben inzwischen jeden Widerstand, jede Stabilitätsorientierung aufgegeben.

Gewiss: Corona hat die schlimmste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit ausgelöst. Aber selbst wenn diese eine Folge von Geldmangel gewesen wäre, wenn diese den Bankenkrisen nach 2008 geähnelt hätte, käme die jetzige Geldflut um ein Jahr zu spät. So notwendig die Umsatzausfall-Maßnahmen der letzten zwölf Monate auch gewesen sind, so unsinnig ist es, jetzt Riesenmengen an noch dazu gepumptem Geld in die Wirtschaft zu pumpen.

Denn an Geld mangelt es ja nicht! Heute sitzen jene zwei Drittel, deren Unternehmen, deren Einkommen stabil geblieben sind, auf enorm angewachsenen Ersparnissen. Konnten sie doch weder in Restaurants oder Theatern, noch auf Auslandsreisen oder beim Shoppen Geld ausgeben.

Nicht nur in immer mehr europäischen Staaten, sondern auch in den USA sprengt die Schuldenlast alle Grenzen: In vier Jahren wird die US-Verschuldung höher sein als die Griechenlands am Höhepunkt seiner Krise! Und wir alle erinnern uns, wie schwer  diese Krise allein eines kleinen Landes Europa erschüttert hat.

Daher sollten sich die Bürger nicht nur Amerikas fest anschnallen. Sie sollten sich auch dessen bewusst sein, was sich in der EU abspielt. Dort unternimmt nämlich die Kommission gerade einen neuen massiven Anlauf, hinter dem Tarn-Vorwand "Kampf der Geldwäsche!" das Bargeld weitgehend abzuschaffen, indem alle Zahlungen über 10.000 Euro verboten werden. Die Folge ist klar: Dann kann man mit einem einzigen Zugriff auf alle Bankkonten Raubzüge wie eine Vermögenssteuer realisieren.

Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".

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