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… kann man nach den peinlichen Aktionen der deutschen wie österreichischen Fußball-Nationalmannschaft nur sagen. Ausgerechnet jene Mannschaften, die danach peinliche Niederlagen hinnehmen mussten, hatten vor ihren Länderspielen mit Transparenten zu politisieren versucht. Die Sieger aus Dänemark und Mazedonien taten das nicht, oder nicht so demonstrativ und auffällig: Sie wollten nämlich lieber Fußballspielen. Die österreichischen und deutschen Spieler hingegen demonstrierten in bravem Einvernehmen mit ihren jeweiligen Fußballverband-Chefs, höchstwahrscheinlich sogar: auf deren Anordnung und Absprache. Dabei hätte man meinen können, dass diese Chefs mehr Hirn haben als die Spieler, bei denen ja eher die Qualität anderer Körperteile gefragt ist (oder nach diesen schwachen Auftritten muss man sagen: gefragt wäre). Dabei haben diese Chefs mit solchen Aktionen ja eigentlich nur neuerlich an die eigene frühere Charakterlosigkeit erinnert, die sie mit Transparenten nicht aus der Welt schaffen können.
Nun werden manche meinen, wer könnte etwas gegen Forderungen wie "Menschenrechte schützen" haben? Ganz gewiss niemand. Diese Forderung ist ja gerade in Österreich und Deutschland derzeit besonders wichtig. Werden doch durch überschießende Corona-Maßnahmen und durch die immer mehr um sich greifende Diktatur der Political Correctness und Cancel Culture gerade in diesen beiden Ländern etliche Menschenrechte gravierend beeinträchtigt, von der Meinungsfreiheit über die Gewerbefreiheit bis zur Versammlungsfreiheit. Von der gravierenden Verletzung des Fernmeldegeheimnisses durch ununterbrochene Veröffentlichung hunderttausender vertraulicher SMS-Dialoge als Teil einer parteipolitischen Schlammschlacht gar nicht zu reden, bei der ganz offensichtlich Teile des sich als "unabhängig" ausgebenden österreichischen Justizapparates eine besonders miese Schlüsselrolle spielen, dem der von ihr bekämpfte Sektionschef Pilnacek sogar offen und wahrscheinlich zu Recht nachsagt, einen "Putsch" zu beabsichtigen.
Aber die Auftraggeber der zu Transparenzhaltern degradierten Fußballer meinen nicht das eigene Land. So mutig sind sie – natürlich – nicht.
Es wird statt dessen erklärt (auch wenn es nicht direkt auf den Transparenten steht), dass damit die Zustände in Katar gemeint sind, also in einem Land, von dessen Existenz die meisten der Transparenzhalter bis vor kurzem wohl nicht einmal geahnt haben. Geschweige denn von den dort herrschenden Zuständen.
Um nicht missverstanden zu werden: Es gibt keine Zweifel am schlechten Zustand der Menschenrechte in Katar wie in so gut wie allen anderen islamischen Ländern. Das ist dort auch eindeutig noch mehr der Fall als bei uns. Wobei sich allerdings in Europa die Dinge verschlechtert haben, während sie sich in Katar verbessert haben, freilich noch keineswegs gut sind.
In Katar ist vor allem die schlechte Behandlung der meist aus Südasien (Pakistan, Indien, Bangla Desh …) kommenden Gastarbeiter auf den zahllosen Baustellen des arabischen Öl-, Gas- und Hochhaus-Landes das Zentralproblem. Arbeitszeiten, Rechtssicherheit und Arbeitsplatzsicherheit sind für sie meist nur Theorie.
Andererseits ist Tatsache, dass diese Bauarbeiter alle durchaus freiwillig und im grundsätzlichen Wissen um die Arbeitsbedingungen gekommen sind. Denn in Katar werden zum Unterschied von ihrer Heimat Arbeitskräfte benötigt, und vor allem viel höhere Löhne bezahlt.
Der einzige Grund, warum ausgerechnet Katar Ziel der Fußballer-Demonstrationen ist, liegt also nicht darin, dass es gerade dort besonders schlimm zuginge, sondern darin, dass dort die nächste Fußballweltmeisterschaft stattfindet. Das wurde offensichtlich von einigen Lobbys zur Stimmungsmache gegen das Land genutzt, ob das nun internationale Gewerkschaftsverbände oder PR-Agenturen sind, die von dem mit Katar verfeindeten Saudi-Arabien angeheuert worden sind. Und die wiederum sehr geschickt die üblichen NGOs und Medien aktiviert haben.
Dieser Zusammenhang mit der bevorstehenden Fußball-WM macht die Proteste der diversen Fußballverbände endgültig skurril: Denn es waren ja die Fußballverbände selber, die über ihren Weltverband FIFA die Vergabe an Katar beschlossen haben. Aus welchen Motiven immer – die Schweizer Behörden haben jedenfalls schon massive Korruptions-Erhebungen begonnen. Ein vernünftiges Motiv für die Wahl Katars gab und gibt es jedenfalls nicht. Ist doch Katar sportlich irrelevant, und müssen doch in der Wüstenhitze die Stadien während der Spiele mit viel Energieverbrauch klimatisiert werden. Was wiederum allen Klimaphrasen widerspricht.
Daher ist es nur lächerlich, wenn die Fußballverbände jetzt gegen Katar protestieren (lassen), dem sie zuerst selber die Weltmeisterschaft zugeschanzt haben. Oder gegen dessen Wahl sie nie erkennbar protestiert haben, falls sie wirklich dagegen gewesen wären. Die dortigen Zustände haben sie auch nachher lange überhaupt nicht gestört, obwohl sie bei Vergabe der Spiele noch viel schlimmer waren. Aber auch die Spieler sollten begreifen, dass sie bei dieser Aktion missbraucht werden: Denn würden sie ihren Protest ernst meinen und nicht nur hochbezahlte Transparentträger sein wollen, dann bräuchten sie ja nur zu sagen: Nein, danke, nach Katar fahren wir nicht.
Das tun sie aber natürlich nicht. Womit ihre Aktionen als eindeutige Heuchelei entlarvt sind. Jedem einzelnen ist das Geld, das direkt oder indirekt mit der Teilnahme verbunden ist, wichtiger als die Arbeitsbedingungen auf den dortigen Baustellen. Sie denken also genauso wie die pakistanischen Erbauer der Fußballstadien.
Man darf sehr gespannt sein, ob die deutschen und österreichischen Spieler dann in Katar selbst irgendwelche politischen Aktionen starten werden – sollten sie sich überhaupt für die Weltmeisterschaft qualifizieren, was ja nach den letzten Ergebnissen alles andere als sicher ist. Werden sie bereit sein, sich auch vor Ort die Sympathien der Gastgeber – vom Publikum bis zum Hotelrezeptionisten – kräftig zu verscherzen? Oder wird man dann sagen: "Wir haben ja eh schon in Europa für die Menschenrechte protestiert"?
Zugleich müssen sich jetzt die Spieler, ÖFB und DFB, wollen sie halbwegs glaubwürdig bleiben, der Tatsache stellen, dass es ganz eindeutig in anderen Ländern viel schlimmer zugeht. Das ist derzeit insbesondere von Belarus bis Myanmar, von Russland bis China, von Nordkorea bis zur Türkei der Fall. Werden sie auch gegen diese Länder protestieren? Auch dann, wenn sie gegen Mannschaften aus diesen Ländern spielen müssen? Das ist ja von der Weltmeisterschaft bis zu Champions-League allein im Fußball sehr leicht möglich, und in anderen Sportarten noch viel mehr. Und wie soll dann etwa ein Herr Arnautovic in China überleben können, einer der besten Spieler Österreichs, der dort viel Geld verdient?
So unverdächtig und edel es also oberflächlich erscheint, für "Menschenrechte" einzutreten, so widersprüchlich, heuchlerisch und opportunistisch sind die Aktionen der Fußballer in Wahrheit, denkt man nur ein bisschen mehr nach als der durchschnittliche Sportfunktionär.
Der Sport ist ohnedies in der Geschichte schon so oft von den allermiesesten Regimes mies missbraucht worden. Man denke nur an die Nazis, die bei den Olympischen Spielen sogar ausländische Delegationen dazu gebracht haben, die Hand zum "Hitlergruß" zu erheben. Man denke an die Kommunisten, die die Gesundheit zahlloser Sportler lebenslang ruiniert haben, um deren Körper durch riskante Chemikalien zu Höchstleistungen im Dienste der Regime-Propaganda zu bringen.
Es kann daher zur Rettung des Sports nur eine Devise geben: Macht den Sport wieder frei von jeder politischen Propaganda! Begreift endlich, dass sich "gute" von "böser" Propaganda nicht wirklich trennen lässt, dass jede auch noch so "gute" Propaganda tausenderlei weitere Fragen aufwirft, insbesondere warum gegen A, aber nicht gegen B und C demonstriert wird.
Es kann daher nur heißen:
PS: Apropos politisch-korrekte Heuchelei im Sport: Noch lauter auflachen als die Fußballer-Aktion lässt eine skurrile Kampagne zahlreicher Formel-1-Stars. Fahrer mit klingenden Namen wie Hamilton oder Rosberg lassen sich jetzt als Umweltschützer und Kämpfer gegen den angeblich menschengemachten Klimawandel feiern! Dabei sind ihre Rennen und die von ihnen angelockten Autofahrermassen zweifellos die am meisten sinnlos CO2 emittierende Tätigkeit überhaupt. Sie lassen sich aber nicht etwa feiern, weil sie mit der Formel 1 aufhören würden. Sie promoten jetzt vielmehr nebenbei den Start einer neuen, zusätzlichen Serie von Autorennen, einer solchen mit Elektro-Fahrzeugen! Ganz abgesehen von den Autos der dabei erhofften Zuschauermassen, ganz abgesehen von der sehr umweltbelastenden Produktion von stromspeichernden Batterien, verraten sie uns auch nicht, wie denn der für die neuen Rennen benötigte Strom produziert werden soll. Ist doch weltweit für die Stromproduktion eine wachsende(!) Menge an Kohle- und Gaskraftwerken im Einsatz.