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Finanzminister Gernot Blümel ist zuzustimmen, als er unlängst in einer Diskussion gesagt hat: "Hayek hat Recht!" Auch weltweit werden heute von vielen die drei Österreicher Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises und Joseph Schumpeter als die bedeutendsten Ökonomen des 20. Jahrhunderts gesehen. Je mehr sich ein Land an ihre kurzfristig oft unpopulären Ratschläge gehalten hat, umso besser ist es ihm mittel- und langfristig gegangen, während die Ratschläge ihres Gegenspielers Keynes eher die gegenteilige Wirkung hatten.
Man ist bei fast jeder Auslandsreise beeindruckt über die große Bewunderung für "The Austrians". Heute werden überall mit dieser Bezeichnung die Nationalökonomen rund um diese drei gemeint und nicht jene zwei anderen Spitzenleistungen, auf die man daheim am stolzesten ist, also das Gesamtkunstwerk des "Wien um 1900" und die rund hundert Jahre früher aufgeblühte Wiener Musik-Klassik.
Noch einmal zurück zum heutigen österreichischen Finanzminister: Gerade weil man ihm bei seinem Bekenntnis zu Hayek so voll zustimmen kann, schmerzt umso mehr sein gleichzeitig abgelegtes Bekenntnis zu einem umfassenden "Arbeitsplätze retten". Vor allem würde das auch all die Genannten schmerzen. Sie alle würden im Gegenteil sagen: Es muss darum gehen, genügend Arbeitsplätze zu schaffen, und nicht jene, die überholt, die nicht konkurrenzfähig sind, die zu teuer sind, mit einem "Koste es, was es wolle" zu retten. Auch wenn das kurzfristig politische Unannehmlichkeiten ersparen würde.
Natürlich kann die Politik selber auch keine Arbeitsplätze schaffen. Und wenn sie es dennoch versucht, sind sie besonders unproduktiv und teuer. Aber was sie kann, und was sie unbedingt tun sollte, ist ein Ermöglichen und ein Ermutigen jener unternehmerischen Menschen, die den Wagemut haben, Jobs zu schaffen.
Das kann man durch massive Reduktion der Regulierungen, Vorschriften und Gebühren. Das kann man durch Senkung der Steuerlast (statt des Versuchs, durch hohe Abgaben Unproduktives zu retten!), durch klare Wettbewerbsregeln, durch ein exzellentes Bildungssystem vor allem in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern und durch bewusste Hochachtung für Vorbilder. Das kann man aber sicher nicht dadurch, dass man fast alle erfolgreichen Unternehmer Österreichs demütigenden Verhören vor Parlamentsausschüssen aussetzt, nur weil sie einer Partei gespendet haben.
Ich schreibe in jeder Nummer von Österreichs einziger Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung "Börsen-Kurier" die Kolumne "Unterbergers Wochenschau".