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Endlich etwas zum Lachen: Unsere liebe Regierung und die Frauen

Wer sich amüsieren will, findet die köstlichsten Anlässe dazu bei den wirr-chaotischen Turnübungen von Politik und Behörden, wie sie der jeweils angesagten feministischen Political-Correctness zu entsprechen versuchen. Die amtliche Ebene zeigt uns, wie absurd und lächerlich das Eindringen des Genderns in die Sprache endet, enden muss.

Dabei wollen wir gar nicht davon reden, dass das feministisch-genderistische Grotesk-Kabarett ja eigentlich eine 180-gradige Wendung vorgenommen hat. Nach dieser Wendung ist das Geschlecht nun ein jederzeit änderbares Ding. Weshalb seine vom vorletzten Feminismus noch krampfhaft forcierte Kenntlichmachung inzwischen eigentlich schon wieder völlig falsch ist. Aber unsere in solchen Fragen besonders laut den Ton angebenden Grünen stecken noch in der vorletzten Etappe der Genderartistik – und kommen selbst damit nicht zurecht.

ÖVP und FPÖ versuchen sich dem Gendern zwar weitgehend zu entziehen. Allerdings hat die ÖVP einst selbst durch eine Gesetzesänderung dem Gendern Tür und Tor geöffnet, und damit das Chaos mitermöglicht.

Schauen wir uns etwa auf den Homepages der Ministerien an, welche akademischen Titel die heutigen Ministerinnen (die zum Unterschied von den sozialistischen Perioden ja meist studiert haben) führen. Susanne Raab wird dort recht normal und verständlich vorgestellt: "MMag. Dr. Susanne Raab wurde am 29. Jänner 2020 von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Bundesministerin für Frauen und Integration im Bundeskanzleramt angelobt."

Jedoch: Pikanterweise ist noch am Vortag auf der gleichen Seite an der gleichen Stelle die Formulierung gestanden ist: "MMag. Dr. (Magistra Magistra Doktorin) Susanne Raab …."

Seither muss ich über die Motive dieser Änderung rätseln. Ich habe mir zum Glück beide Fassungen ausgedruckt, sonst würde ich meinen, ich hätte das geträumt.

Wechselt man ins Justizministerium, findet man als Bundesministerin eine "Dr.in Alma Zadić, LL. M.".

Seltsam: Das ist wiederum eine dritte Version, ganz anders als bei Raab, bei der heutigen wie auch bei der gestrigen Raab. Warum wird bei Zadić zum Unterschied von Raab an das "Dr." auch noch ein "in" angehängt?

Hat Zadić vielleicht etwas anderes studiert als Raab, obwohl beide angeben, das juristische Doktoratsstudium gemacht zu haben (und obwohl keine behauptet, ein "Doktorinatsstudium" hinter sich zu haben)? Hat die grüne Dame vielleicht panische Angst, dass man trotz des weiblichen Vornamens und der Bezeichnung "Bundesministerin" ihr Geschlecht nicht erkennen könnte? Oder ist in linksradikalen Kreisen einfach das "Dr.in" wertvoller als ein bloßes "Dr."? Muss man in jenem Eck solche kampffeministischen Bezeichnungen halt ständig mit sich tragen wie Musliminnen ihre Kopftücher, Burschenschafter ihre Schmisse im Gesicht oder Donald Trump sein stets offenes Sakko?

Während man im Justizministerium krampfhaft jeden Zweifel am offenbar – trotz ihres durchaus ansprechenden Äußeren – unklaren Geschlecht von Frau Zadić auszuräumen versucht, bemüht man sich dort in keiner Weise, die für 98 Prozent der Österreicher völlig unverständlichen Buchstaben "LL. M." hinter ihrem Namen zu erläutern. Was vielleicht wichtiger wäre als ständig "Zadić = Frau = Frau = Frau!" zu rufen.

Täte man das, käme man freilich gleich in die nächste Zwickmühle. Denn "LL. M." heißt "Legum Magister" (und bezeichnet eine juristische Postgraduate-Ausbildung nach dem Jusstudium). Da steckt damit aber eindeutig das Wort "Magister" drinnen. Und das ist grammatikalisch halt ein Maskulinum. Mit einem solchen bezeichnet zu werden, ist aber für linke Kampffeministinnen eine tiefe Beleidigung, die sie keinesfalls auf sich sitzen lassen können. Weshalb sie statt Magister oder Mag.  ja eben stets krampfhaft Mag.a schreiben.

So unlogisch das ist, so inkonsequent ist die bosnischstämmige Ministerin. Denn auf der Parlaments-Homepage stellt sie sich plötzlich ganz normal als "Dr. Alma Zadić, LL.M." vor. Das Parlament vermerkt ausdrücklich, dass alle Angaben von den jeweils vorgestellten Personen stammen und ungeprüft übernommen worden sind …

Eine andere Absurdität der ministeriellen Zadić-Selbstbezeichnung (die sie allerdings mit vielen anderen Kampffeministinnen gemeinsam hat) ist übrigens der typografisch und grammatikalisch absurde Punkt in "Dr.in". Dabei ist ein Punkt mitten im Wort eigentlich skurril, denn das Wort heißt dann ja ausgeschrieben: Zadić ist "Doktor.in." Dabei stottert sie gar nicht.

Peinlich ist bei diesen Politiker-Titeln noch etwas anderes. Und zwar diesmal für Raab: Denn die Frauenministerin setzt im Gegensatz zu Zadić zusätzlich zu ihrem Doktor-Titel auch noch einen – doppelten – Mag. vor ihren Namen. Einer dieser Mag-Titel ist honorig erworben, weil Raab parallel zu Jus ein echtes Zweitstudium absolviert hat (eines der Psychologie). Der andere Mag-Titel ist hingegen eine reine Beamten-Eitelkeit, für die sich im echten Leben jeder genieren würde. Denn er bezieht sich auf ihr Jus-Studium. Dabei ist jeder Jus-Doktor ganz automatisch auch ein Jus-Magister. Daher ist bei Doktoren der Rechtswissenschaft der Magister-Titel ebenso überflüssig wie es etwa der Hinweis "Matura-Absolvent" wäre. Aber Raab war nach dem Studium eben Beamtin, Zadić hingegen einige Jahre lang in einer Anwaltskanzlei tätig ...

Die  Darstellung der Justizministerin auf ihrer eigenen Ressort-Homepage zeigt noch eine weitere Mega-Holprigkeit. Denn schon die allerersten Sätze direkt neben dem Bild der Ministerin lauten: "Die Bundesministerin bzw. der Bundesminister für Justiz steht an der Spitze des Bundesministeriums für Justiz. Sie bzw. er gehört zu den obersten Verwaltungsorganen des Bundes und ist Mitglied der Bundesregierung." Irgendwie versteht man freilich bei der bosnischstämmigen Beziehungsweise-Ministerin, dass "sie bzw. er" Probleme mit Bemühungen um einen verständlichen Stil hat.

Noch mehr Probleme mit der deutschen Sprache hat man im Sozialministerium des oberösterreichischen Volksschullehrers Anschober. Man blicke etwa auf die Liste der Mitglieder seiner Coronavirus-Taskforce (das ist jene so beliebte Institution, die wöchentlich eine andere Corona-Politik ausbrütet). Dort findet man tatsächlich eine "Mag.in Dr.in Ruperta Lichtenecker".

Im linksfeministischen Lachkabinett treten also sowohl die Bezeichnung "Magistra" wie auch "Magisterin" auf. Offensichtlich tobt da ein Gefecht zwischen zwei kampffeministischen Schulen: Wer sind die strammsten Vorkämpferinnen gegen die furchtbare männliche Unterdrückung? Die mit "-a" am Ende oder jene mit "-in"?

Auch auf unterer Ebene bietet dieses Kabarett Köstlichkeiten. Da hat die niederösterreichische "Landeshauptfrau" eine "Bezirkshauptfrau" für Baden bestellt. Aber was leitet diese dort? Eine "Bezirkshauptmannschaft"! Und in dieser tatsächlich kommt also unverändert der ekelerregende Wortteil "-mann-" vor!

Diese Köstlichkeiten erinnern an eine kluge Steirerin, die sich einst als "Frau Landeshauptmann" anreden hat lassen. Diese Bezeichnung hatte einerseits sowohl ihr Geschlecht gezeigt wie auch für Verständlichkeit und Eindeutigkeit gesorgt.

Aber heute ist man auch in der Steiermark nicht mehr auf der Seite der Klugheit und Verständlichkeit, sondern der Lächerlichkeit. Wer daran zweifelt, schaue etwa auf die Homepage der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung. Dort findet sich jemand namens "Bezirkshauptmann Hofrat Mag. Andreas Weitlaner". Nach meinem altmodischem Sprachverständnis und auf Grund des danebenstehenden Fotos eines Menschen mit Krawatte habe ich doch glatt geglaubt, dass Weitlaner ein Mann ist.

Jedoch: Unmittelbar darunter steht: "Sekretärin der Bezirkshauptfrau: Fr. Margret WAGNER".

Frau Wagner, die ihr eigenes Geschlecht nicht nur durch Vornamen und die Bezeichnung "Sekretärin", sondern auch noch durch "Fr." kommuniziert hat (und ihre eigene Wichtigkeit durch die Versalschreibung), dient also einer "Bezirkshauptfrau".  Außer Weitlaner ist dort aber weit und breit niemand zu finden. Daher tiefe Verunsicherung: Ist das Wesen "Weitlaner" nun ein Mann oder eben eine Bezirkshauptfrau oder vielleicht gar ein Bezirkshauptdivers? Wo nur können die armen Menschen aus der Grazer Umgebung das herausfinden?

Irgendwie ist es ja nett von Politik und Behörden, dass sie uns durch das Pointenfeuerwerk ihres Genderismus-Kabaretts so oft (unfreiwillig) zum Lachen bringen und uns mit solchen Rätseln die Zeit vertreiben. Das tröstet zweifellos ein wenig darüber hinweg, dass sie uns durch ihre Corona-Politik so traurig gemacht haben.

Freilich können wir uns über dieses Kabarett nur so lange amüsieren, als wir vergessen, was für Kosten es verursacht, die wir Steuerzahler tragen müssen: von den Türschildern über Briefpapier und Visitenkarten bis zur Arbeitszeit, die für deren ständigen Änderungen aufgeht – und vor allem für Sitzungen, bei der alle beamteten m/w/d-Wesen stundenlang beratschlagen, was die jeweils aktuelle linke Gender-Korrektheit eigentlich verlangt.

Andererseits können uns die Kosten ja egal sein. Hat doch die Regierung längst die Devise ausgegeben: Koste jeder Unsinn, was er wolle …

PS: Wieder einmal sind uns die Deutschen noch einen Dummheitsschritt voraus: Dort streiten die Grünen derzeit öffentlich und ohne jeden Hauch von Scherz (hat man Grüne überhaupt je scherzen gesehen?) schon darüber, ob es nun "Bürgermeister*in", "Bürgerinnenmeisterinnen", "BürgerInnenmeisterInnen" oder "Bürger*innenmeister*innen" zu heißen hat. Also hoppauf Ösis, bei den Deutschen kann man immer etwas lernen!

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