Amüsieren, Ärgern – und zornig Werden
23. September 2020 00:25
| Autor: Andreas Unterberger
Lesezeit: 9:30
In Österreich wie auch in der restlichen Welt stößt man derzeit gehäuft auf eine Fülle erstaunlicher Vorfälle, dummer Äußerungen und bedenklicher Entwicklungen. Rund um totalitäre Zustände in einem Wiener Gymnasium; um das Scheitern der Multikulti-Ideologie; um die Heuchelei des Herrn Dornauer; um die Flüchtlings-Ratten des Herrn Resetarits; um den kaum noch wahrnehmbaren Unterschied zwischen China und Österreich in Sachen Meinungsfreiheit; um die Verkleinerung der Abgeordnetenzahlen in Italien und Österreich; um das Verfahren gegen H.C. Strache; um die wirkliche Korruption, an der die Staatsanwaltschaft aber völlig desinteressiert ist; um die Dauer zahlloser Strafprozesse; um die lange Dauer der Wiener Corona-Tests; um die Entwicklung von Sekten innerhalb der katholischen Kirche; um den Umgang des Herrn Biden mit der Wahrheit; oder um die Frage, ob Belgien noch eine Demokratie ist.
Das unerquickliche Dutzend Plus eins im Einzelnen:
- Der Direktor eines einst sehr angesehenen Gymnasiums im dritten Bezirk Wiens hat die Klassenvorstände der Schule zu drastischen Maßnahmen gegen Schüler verpflichtet, die sich nicht an die Corona-Vorschriften halten (Genauer gesagt, nicht gegen Schüler, sondern gegen "Schüler*innen", wie sich der Direktor nach der gerade aktuellen Gendermode auszudrücken beliebt, was einen besonderen Kotau vor allen schwulen, transgeschlechtlichen und geschlechtswechsel-willigen Schülern ausdrückt, die dort offenbar sehr häufig sind). Ausdrücklich verweist der Mann darauf, dass die Maskenpflicht auch "in den Pausen auch in den Klassen, außer beim Jause Essen unter Einhaltung des Mindestabstands" gelte. Zugleich verlangt er, dass die Lehrer jene Schüler, die die Maskenpflicht verletzen, "vor der Klasse" verwarnen sollen; gleichzeitig sollen die Eltern eine schriftliche Verwarnung bekommen, in der bei einem weiteren Verstoß weitere disziplinäre Maßnahmen "bis hin zu einer Disziplinarkonferenz" angekündigt werden.
Was für Lehrer, was für Direktoren sind da nur auf unsere Kinder losgelassen!
In was für eine sadistische Institution sind sie geraten, dass sie jetzt selbst in den Pausen in der eigenen Klasse mit Maskenpflicht und Abstandpflicht gequält werden!
Wollen da ein paar Typen den Schülern jede Lust am Unterricht vermiesen, damit wieder das bequeme Home-Schooling beginnt?
Und warum nur fällt mir da die Zeit vor 80 Jahren ein, als Schüler auch "vor der Klasse" hingestellt und beschimpft worden sind, weil etwa ihre Eltern einen "falschen" Radiosender gehört haben?
- Eine schockierende Statistik über das sprachliche Verhalten der 15-Jährigen mit Migrationshintergrund, die schon in Österreich geboren sind: Von ihnen verwenden bedrückende 72 Prozent nicht die Unterrichtssprache als Umgangssprache. In den großen Immigrationsländern Australien, Kanada, Neuseeland und USA liegt der Vergleichswert hingegen deutlich niedriger, nämlich zwischen 33 und 54 Prozent.
Das ist ein gewaltiger Unterschied. Das zeigt die katastrophalen Folgen der von den Linksparteien bis heute heftig verfochtenen Multikulti-Ideologie. Die Folgen sind sowohl für die Jugendlichen selbst wie auch für die ganze Gesellschaft katastrophal. Denn sie lauten auf den Punkt gebracht: Die Integration der Migranten in Österreich kann mit Sicherheit nicht gelingen.
- So hat der Tiroler SPÖ-Chef Dornauer gesagt, er würde in seiner Gemeinde Sellrain (wo er Bürgermeister ist) "Flüchtlingskinder" aufnehmen. Damit hat er sich, wie einige andere Linkspolitiker, automatisch lobende Erwähnung in linken Medien verschafft. Freilich wie immer bei Linken auf fremde Kosten. Denn Herr Dornauer sagt kein Wort, dass er – oder die Gemeindebürger – auch bereit wäre, alle Kosten für aufgenommene "Flüchtlinge" zu tragen. Dabei gehen die weit ins Sechsstellige hinein. Pro jugendlichem Migranten.
In der Vorstellungswelt von Gutmenschen wie Dornauer haben immer die anderen all die Betreuungs-, Sozial-, Gesundheits- Sicherheits- und Ausbildungskosten zu zahlen. Ja, auch Sicherheitskosten sind angesichts der leider signifikant höheren Kriminalität afghanischer Burschen beträchtlich. Ja, auch die im Schnitt viel länger notwendige Arbeitslosen-Unterstützung ist dazu zu rechnen. Das ist aber Dornauer & Co völlig egal, solange sie die Rechnung für ihr Gutsein anderen zuschieben können (zugleich wundern sie sich, dass immer mehr Wähler das durchschauen).
- Der Ex-Kabarettist Resetarits (der im letzten Jahrtausend seine letzte Pointe gefunden hat) hat ein Video-Gespräch mit einem ihm in Sachen Prolodialekt gleichwertigen SPÖ-Funktionär geführt. Er äußert sich dabei über Flüchtlinge mit einem ähnlichen Mensch-Tier-Vergleich wie einst ein FPÖ-Provinzpolitiker. Bei diesem hat das zu einer Staatskrise geführt. Resetarits wörtlich in Bezug auf die Migranten: "In dem Moment, wenn man a falsches Türl aufmacht, san als erstes die Ratzn drin." (Hier, ab etwa 15,30). Wir sehen wieder einmal: Bei einem SPÖ-Propagandisten ist alles erlaubt, was bei einem Blauen Entsetzensschreie der politisch-korrekten Szene auslöst.
- In China ist jetzt ein Regierungskritiker zu 18 Jahren Haft verurteilt worden, weil er die Corona-Maßnahmen kritisiert und den Präsidenten einen "Clown" genannt hat. Das erinnert an Österreich, wo die Regierung ständig die Daumenschrauben für die Verbreitung von "Hass" oder "Fake News" anzieht. Gewiss, noch sind wir weit entfernt von chinesischen Zuständen. Aber die Richtung ist haargenau die gleiche. Es geht da wie dort primär um den Versuch, regierungskritische Meinungen abzudrehen und zu pönalisieren. Auch wenn man das da wie dort nicht zugibt, sondern seine wahren Intentionen verbirgt. In China läuft die Verfolgung Missliebiger unter dem Vorwand eines Kampfes gegen die "Korruption". Bei uns wird gegen "Hass" gekämpft. Die Ergebnisse sind beide Male erstaunlich ähnlich.
- Die Italiener haben am jüngsten Wahltag den Linksparteien auf regionaler Ebene eine laute Ohrfeige versetzt und gleichzeitig in einem Referendum mit 68 Prozent eine Reduktion der Abgeordnetenzahlen verlangt. Das klingt sehr weise. Das lässt aber im Österreicher sofort die Frage aufkommen:
Warum nicht auch in Österreich?
Warum braucht es etwa einen eigenen Bundesrat? Warum können dessen marginale Aufgaben nicht auch gelegentlich tagende Landtagsabgeordnete wahrnehmen?
Warum wird nicht die Ausweitung des Nationalrats von 165 auf 183 wieder zurückgenommen, die eine der vielen unsinnigen (Geldverschwendungs-)Reformen Bruno Kreiskys gewesen ist?
Diese Ausweitung hatte ja einzig den Zweck, ihm die Unterstützung der damals besonders brustschwachen FPÖ zu sichern, deren Chancen auf einen Verbleib im Parlament durch Kreiskys Reform deutlich erhöht worden sind.
- Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hat mehr als ein volles Jahr gebraucht (was für diesen Verein eigentlich eh flott ist), um festzustellen, dass das alkoholschwangere Gelabere von H.C. Strache, man solle an parteinahe Vereine spenden, kein Verbrechen ist, solange es keine konkrete Gegenleistung eines Amtsträgers gibt. Oder solange das Geld nicht weiter direkt an eine Partei fließt. Das war eigentlich nach wenigen Tagen klar, auch wenn der sonstige Auftritt Straches diesen politisch und menschlich für immer unerträglichlich gemacht hat. Aber dennoch ist erfreulich, wenn jetzt auch die Staatsanwälte etwas eigentlich Selbstverständliches entdecken.
Rot und Pink werden im Parlaments-Ausschuss freilich noch eine Zeit für die gleiche Erkenntnis brauchen, und uns derweil weiter mit ihren einschlägigen Verschwörungstheorien langweilen, die außer der ORF-Redaktion sonst niemand mehr ernst nimmt.
- Die gleiche Korruptionsstaatsanwaltschaft hat aber bis heute das wahre Verbrechen in Zusammenhang mit Parteien und Geld nicht zur Anklage gebracht, nämlich die Selbstbedienung der jeweils Regierenden in Ländern und Bund, vor allem im Wiener Rathaus. Sie alle haben tief in den Steuertopf gegriffen, um sich mit dem dort gefundenen Geld das Wohlwollen der Medien zu kaufen. Via Inserate, via "Kooperationen" und via direkter Medienfinanzierung. Dabei hat man sich nur für die letztgenannte Variante die Mühe gemacht, die Geldflüsse durch Gesetzesbeschlüsse zu legalisieren.
Die "Korruptionsstaatsanwaltschaft" wagt es aber weiterhin, durch ihren Namen vorzuspiegeln, sie würde die Korruption bekämpfen.
Und die Exponenten der sich an den Steuertöpfen bedienenden Parteien wagen es weiterhin, im Parlament die Scharfrichter zu spielen. Sie veranstalten dort ein sich völlig über das Strafrecht hinwegsetzendes Tribunal, obwohl sie eigentlich auf die andere Seite gehören. Also dorthin, wo sie sich endlich für die alljährlich(!) 100 bis 200 Millionen rechtfertigen sollten, die sie aus staatlichen Kassen ohne gesetzliche Grundlage für parteipolitische Interessen einsetzen.
- In einem ganz anderen Fall (dem rund um die Pleite der Drogeriekette dayli) hat schon wieder die Staatsanwaltschaft einem Menschen 8 - in Worten: acht - Jahre seines Lebens geraubt, der dann einen Freispruch bekommen hat. Wann erkennt diese Justizministerin endlich, dass dieser Rechtsstaat ein zentrales Problem hat: und das heißt Staatsanwaltschaft. Das Rechtsstaatsproblem sind die von ihr verschuldeten überlangen Strafverfahren und nicht etwa irgendwelche idiotische Postings irgendwelcher Borderliner oder eine nur von Frauenpolitikerinnen und weiblichen Journalisten imaginierte, aber im wirklichen Leben nie stattgefundene Häufung häuslicher Gewalt!
- Das Wiener Rathaus hat jetzt endlich eine "Erklärung" für die skandalös lange Dauer der Corona-Testungen in Wien gefunden: Der Bund zahle angeblich zu wenig für die Tests. Da kommt das Rathaus nach einem halben Jahr drauf! Noch keine Erklärung hat es allerdings dafür präsentiert, warum der gleiche Vorgang in anderen Bundesländern sehr gut und rasch funktioniert. Und warum das Rathaus nicht notfalls selber einspringt, um im Interesse der Wiener für das notwendige Testtempo zu sorgen, wenn wirklich Geld und nicht Unfähigkeit die Ursache sein sollte.
- Auf einer Webseite stößt man auf den Satz: "Wir … fordern ein neues Gottes*bild, das … Platz schafft für eine Gottes*vielfalt. Denn Gott* ist in allen Lebewesen."
Nun ja, Sekten mit wirren pan(en)theistischen Vorstellungen hat es immer wieder gegeben; und dass sie sich irgendwann mit dem Genderismus kreuzen werden, der mit dem Sternchen nicht mehr wie das Binnen-I die Frauen betonen, sondern seine Verehrung für die diversen Schwulitäts- und Trans-Formen wie etwa Männer in Frauenkleidern ausdrücken will, ist auch erwartbar gewesen.
Irgendwie staunen macht aber doch, dass es sich bei dieser Sekte um die "Katholische Studierende Jugend" handelt. Aber andererseits überrascht angesichts des gegenwärtigen Zustandes weiter Bereiche des Katholizismus auch der gegenderte Gott nicht mehr wirklich, der in allen Lebewesen stecken soll, also auch in der gestern von mir erschlagenen Gelse.
Aber man sollte diesen Verein nicht so ernst nehmen: Schließlich ist ja eh auch das andere Adjektiv der Selbstbezeichnung dieser Jugendorganisation unrichtig. Denn die Mitglieder dieser "Studierenden Jugend" sind keineswegs immer studierend, auch wenn sie das durch diese Bezeichnung zu suggerieren versuchen …
- Fast alle europäischen und amerikanischen Medien bekommen regelmäßig Schaum vor dem Mund, wenn Donald Trump es mit der Wahrheit nicht sehr genau nimmt. Aber keines von ihnen erregt sich, wenn Gegenkandidat Joe Biden genauso wild manipuliert.
So hat Biden sich jetzt unter Anspielung auf Polen darüber alteriert, dass "LGBT-freie Zonen" keinen Platz auf der Welt haben dürfen (bei LGBT geht es um das seit einigen Jahren von allen Linken angebetete Grüppchen von Lesben bis Transpersonen).
Nur: Das, was in Polen von konservativer Seite ausgerufen worden ist, ist kein Kampf für Zonen ohne Schwule & Co, wie Biden suggeriert, sondern ein Kampf für "LGBT-Ideologie-freie Zonen".
Und das ist ein gewaltiger Unterschied, den auch ein Biden eigentlich kennen müsste, aber offensichtlich bewusst verwischt.
Bei dieser Ideologie geht es um die unerträgliche und im Grund fast kriminelle Propagandawelle, die auch über viele Schulen geschwappt ist, in denen das Schwul- und Trans-Sein von Lehrbüchern aufdringlich und positiv angepriesen wird. Diese Propaganda-Indoktrination bringt viele – bekanntlich sexuell oft noch sehr unsichere – Jugendliche überhaupt erst auf den Gedanken, dass sie vielleicht schwul oder lesbisch sein könnten, dass sie vielleicht eine Frau in einem Männerkörper sein könnten, dass sie sich vielleicht umoperieren lassen sollten.
- Belgien hat nun schon fast eineinhalb Jahre keine Regierung mit parlamentarischer Mehrheit. Das hängt vor allem mit den gegenseitigen Aversionen zwischen den flämischen und den wallonischen Regionen zusammen. Lediglich 38 der 150 Abgeordneten stützen die Minderheitsregierung. Man kann natürlich beruhigend sagen: "Belgien ist dennoch nicht untergegangen". Man kann aber auch kritisch fragen:
Ist Belgien überhaupt noch eine Demokratie?
Ist es nicht eigenartig, dass eine solche Pseudoregierung ungeniert ständig gravierende Beschlüsse trifft (Reisewarnung gegen Wien, Nein zu Mercosur, dafür Ja zur Migrantenaufnahme aus Lesbos …)?
Wie verhält sich die belgische EU-Mitgliedschaft eigentlich mit dem von der Europäischen Union so betonten "Rechtsstaats-Prinzip"?
Ist die Tatsache, dass eine von kaum mehr als einem Viertel der Abgeordneten getragene Regierung in den diversen EU-Räten als gleichberechtigter Gesetzgeber auftreten kann, nicht ein ganz besonders schlimmer Verstoß gegen dieses Prinzip (der daher auch zehnmal schlimmer ist als die von allen Linken mit Geheul begleitete Absicht des US-Präsidenten, noch am Ende seiner Amtszeit einen neuen Höchstrichter zu bestellen)?
Oder ist das Wort "Rechtsstaat" ohnedies nur noch dazu da, um Mittel- und Osteuropäer als minderwertig zu demütigen?
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